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"In Rosenheim kannst du dir gar nicht vorstellen, was hier los ist"

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Von: Heinz Seutter

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© hs

Sachrang/Aschau im Chiemgau - Im Landkreis Rosenheim wurde der Ortsteil besonders hart vom Schneechaos erwischt. Vor Ort sind zahlreiche Helfer im Einsatz.

"In Rosenheim, da ist es ja derzeit teilweise grün, da kannst du dir das gar nicht vorstellen, was hier los ist", bemerkt ein Feuerwehrler, "Selbst in Aschau schaut es ja noch vergleichsweise harmlos aus." Tatsächlich werden die Schneemassen am Straßenrand immer höher, je näher man dem Ortsteil von Aschau kommt. Gleichzeitig sind immer mehr Räum- und Einsatzfahrzeuge auf den Straßen unterwegs. Im Ort selber sind überall Einsatzkräfte und Helfer vor allem damit beschäftigt, die Dächer frei zu bekommen.

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Feuerwehrleute aus Bad Endorf im Einsatz in Sachrang. © hs

"Wir sind hier von Bad Endorf reingefahren und machen Nachbarschaftshilfe", berichtet Georg Laböck von der Feuerwehr Bad Endorf. Wie zahllose andere Feuerwehrler aus der gesamten Region unterstützen auch sie die Aschauer und Sachranger Wehren beim Dachabschaufeln. "Es hat etwa 1,50 Meter Schnee gehabt. Wir sind jetzt hier seit 8 Uhr im Einsatz und haben gerade mal die Hälfte der Dachfläche geschafft. Das wird bis etwa 17 Uhr dauern, dass wir mit dem einen Haus fertig werden!"

Zahlreiche Helfer im Einsatz

Überall sind die Helfer von Technischem Hilfswerk (THW), Bergwacht und Feuerwehr auch an diesem Tag in Einsatz. Manche schon tagelang. Die meisten haben sich eine gute Laune bewahren können. Aber überall sieht man müde Gesichter und mit vielen Ringen unterlegte Augen. "Wir sind seit Mittwoch im Dauereinsatz, seit Samstag hier in Aschau", berichtet Stefan Huber, Pressesprecher des THW Rosenheim. 

Wie Kreisbrandrat Richard Schrank am Vormittag gegenüber unserer Redaktion erklärte, sind in Sachrang derzeit 100 Feuerwehrleute und 50 Einsatzkräfte vom THW im Einsatz. Es seien jeweils Statiker vor Ort gewesen, die Berechnungen zur Schneelast angestellt hätten. "Wir haben die Gebäude dann in der Reihenfolge der Dringlichkeit abgearbeitet", betonte Schrank.

Enorme Dankbarkeit für die Helfer

Aus der Bevölkerung schlägt den zahlreichen Helfern enorme Dankbarkeit entgegen. Beispielsweise im Dorfladen gibt es gratis belegte Semmeln für die Helfer. "Ich bin enorm froh darüber, wie die sich hier ins Zeug legen!", erklärt ein Anwohner. "Diese Leistung verdient einfach nur Hochachtung!", betont ein anderer. 

Der Schnee liegt teils enorm hoch, manche Häuser und vor allem Garagen verschwinden an der Straßenseite fast hinter den von den Räumfahrzeugen aufgehäuften Wänden aus Schnee. Unermüdlich fahren Lkws des THW, um den geräumten Schnee wegzuschaffen.

"Da könnte uns noch was bevorstehen"

Doch es schneit immer weiter. "Da könnte uns noch ordentlich was bevorstehen", meint ein Sachranger. Er scheint sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und marschiert mit der Schneeschaufel in der Hand los, um weiter den Kampf mit den weißen Massen aufzunehmen.

"Was ich eine Sauerei finde, ist dass hier nicht der Katastrophenfall ausgerufen wurde", klagte eine Sachrangerin. "Andernorts kommt derzeit auch die Bundeswehr zum Einsatz, hier müssen das Feuerwehr und THW alleine bewältigen." Sie halte dies für eine unangemessene Belastung für die überwiegend ehrenamtlichen Helfer. 

Schneechaos in der Region: So bleiben Sie auf dem laufenden 

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