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Jogger in U-Haft: Gab es vor Hannas Tod bereits Vorfälle in Aschau im Chiemgau?

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Von: Rosi Gantner

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Im Fall Hanna (†23) sucht die Polizei nach einem Jogger, der ein wertvoller Zeuge sein könnte.
Im Fall Hanna (†23) war der Jogger erst Zeuge, jetzt sitzt er in U-Haft. © Montage PPOBS/dpa

Im Fall Hanna (23) gibt es weiter viele offene Fragen. Zwar sitzt ein Verdächtiger, der ehemals als Zeuge gesuchte Jogger, in U-Haft. Doch Motiv und Tathergang sind weiter unklar. Gab es vor dem Tod von Hanna bereits Vorfälle um den nächtlichen Jogger in Aschau im Chiemgau? Was die Polizei dazu sagt.

Aschau im Chiemgau - Der gewaltsame Tod der jungen Medizinstudentin Hanna (23) aus Aschau im Chiemgau erschüttert weiter die Region. Trotz der Festnahme eines Verdächtigen, ein junger Mann aus dem südlichen Landkreis Rosenheim, der offenbar zur Tatzeit nachts durch Hohenaschau gejoggt war, ist der Fall noch längst nicht geklärt.

Viele offene Fragen

Offene Fragen gibt es noch eine ganze Reihe: zum einen zum Motiv, zum anderen zum Tathergang, was sich im Zeitraum zwischen 2.30 und etwa 3 Uhr in der Nacht auf den 3. Oktober im Bereich Kampenwandparkplatz zugetragen hat. Die Ermittler gehen davon aus, dass Hanna dort auf den Täter getroffen war. In diesem Bereich war bei der späteren Absuche ihr Ring, den sie an dem Abend getragen hatte, aufgefunden worden. Unweit davon zudem die auffällige Holzuhr der Marke Holzkern, deren Zusammenhang mit der Tat weiter von Interesse der Soko „Club“ ist.

Im Zentrum der Ermittlungen der Soko steht aktuell der Tatverdächtige. Dabei liegt das Augenmerk der Ermittler sowohl auf Belastendem wie auch Entlastendem. „Alles, was für oder gegen ihn spricht“, wie Polizeisprecher Stefan Sonntag betont. Der junge Mann war offenbar zur Tatzeit als Jogger unterwegs und im Oktober noch als wichtiger Zeuge gesucht worden. Tage nach dem Aufruf der Polizei hatte sich der junge Mann schließlich mit der Kripo in Verbindung gesetzt. Zum damaligen Zeitpunkt hieß es: Der Jogger habe nichts Entscheidendes beitragen können.

Verdächtiger schweigt weiter

Und dennoch blieb er offensichtlich im Visier der Ermittler. Weitere Zeugenhinweise veranlassten Kripo und Staatsanwaltschaft Ende vergangener Woche (18. November) zur Festnahme. Der Haftbefehl lautete auf Mord. Seither sitzt er in Untersuchungshaft in einer JVA in Oberbayern und macht auf Anraten seines Anwalts Harald Baumgärtl von seinem Schweigerecht Gebrauch.

Auffälligkeiten rund um einen Jogger?

Ob es im Vorfeld des Gewaltdelikts an Hanna schon einmal zu Auffälligkeiten rund um einen Jogger in Aschau gekommen ist? Auch dieser Aspekt stand im Interesse der Ermittler. Erkenntnisse dazu gibt es Polizeisprecher Sonntag zufolge bislang keine. „Es ist nichts darüber bekannt, dass ein Jogger in Aschau sein Unwesen getrieben hätte“, sagt Stefan Sonntag auf OVB-Anfrage.

Das große Puzzle um die Rekonstruktion der Tatnacht geht in der Soko unterdessen weiter - und dürfte sich noch über Wochen und Monate hinziehen. Allein die Vernehmung der noch nicht befragten rund 400 Eiskeller-Gäste aus jener Partynacht wird, so heißt es seitens der Polizei, bis Weihnachten oder gar darüber hinaus andauern.

Anklage nicht vor Frühjahr

Den Anwalt des Verdächtigen, Strafverteidiger Harald Baumgärtl, überrascht das angesichts des komplexen Falles nicht. Mit einer Anklage rechnet er deshalb nicht vor Frühjahr. Baumgärtl: „Das wird sich noch Wochen und Monate hinziehen.“

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