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Ausflugsziele machen viel Arbeit: Priens Polizeichefin Karin Walter zur Lage im Inspektionsbereich

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Von: Silvia Mischi

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Prien – Urlauber, verstopfte Straßen, Vandalismus: Hochkonjuktur herrscht derzeit bei der Polizei Prien. Polizeichefin Karin Walter spricht über die Lage im Zuständigkeitsbereich von Aschau über Bernau, Breitbrunn, Chiemsee über Prien bis nach Rimsting.

Wie ist die Lage im Zuständigkeitsbereich der Priener Polizei?

Karin Walter: Durch die zahlreichen Touristen und Tagesausflügler sind die Verkehrswege rund um den Chiemsee im Bereich der Polizeiinspektion Prien stark frequentiert. Dies gilt aber nicht nur für die Straßen, sondern auch für Radwege, Wanderparkplätze und andere Ausflugsziele.

Wo sind neuralgische Punkte?

Walter: Die neuralgischen Bereiche in unserem Dienstbereich sind sicher zum einen die Achse Bernau - Prien - Rimsting - Bad Endorf, also Gemeinden direkt am Chiemsee. Zum anderen aber auch der Bereich Aschau im Chiemgau und Sachrang, da hier viele Freizeitaktivitäten mit Bergbezug möglich sind.

Wo konnte die Lage verbessert werden?

Walter: Im Zusammenspiel mit den Gemeinden versuchen wir stets, Verbesserungen herbeizuführen. So konnten durch bessere Beschilderungen Probleme mit „Wildparkern“ ausgeräumt werden. Eine Entlastung im Verkehrswegenetz wie in der Stark belasteten Marktgemeinde Prien ist sicher nur mit langfristigen und umfangreichen Maßnahmen möglich. Ob, und in welchem Umfang, Wünsche realisierbar sind, liegt leider nicht in unserer Hand.

Wie beurteilen sie das Miteinander von Fußgängern, Radfahrern und E-Scootern? Was kann hier verbessert werden?

Walter: Generell gibt es zwischen den genannten Gruppen kaum Spannungen. Natürlich kommt es punktuell immer mal wieder zu Reibungspunkten, aber oft liegt hier das Problem im persönlichen Umgang mit einander. E-Scooter stellen wir nur wenige fest.

Sind die Priener Polizisten auch per Rad und/oder E-Scooter unterwegs? Oder wäre das denkbar?

Walter: Derzeit sind die Kolleginnen und Kollegen noch nicht per Rad oder E-Scooter unterwegs. Für die Zukunft können wir uns dies aber sehr gut vorstellen und es gibt hierzu auch schon Planungen im Polizeipräsidium Oberbayern Süd.

Corona hat auch die Polizei vor Herausforderungen gestellt. Wie sind hier Ihre Erfahrungen? Problemfelder, positive Erlebnisse und wie erleben Sie die Urlauber (Einhaltung der Regeln)?

Walter: Corona hat in den vergangenen Monaten die Arbeit der Polizei sicher verändert. Darauf haben wir uns aber eingestellt und können die damit verbundenen Herausforderungen gut bewältigen.

Die Urlauber und Touristen wissen um die Regeln und halten diese in den allermeisten Fällen auch gut ein. Und sollten sie die Regeln mal nicht beachten, werden sie von uns auf die Einhaltung hingewiesen und kommen dem auch nach.

Stichwort: Straßenverkehr. Wie beurteilen Sie hier die Lage (Prien hatte und hat mit Umleitungen und Baustellen mit viel Stau zu kämpfen)

Walter: Die Baustelle „Weidachstraße“ hat die Verkehrsflüsse in Prien massiv beeinflusst. Auf den Umleitungsstraßen kam es des Öfteren zu Staus und Verkehrsverzögerungen. Viele Verkehrsteilnehmer mussten sich zu den Stoßzeiten in Geduld üben. Durch die kürzliche Öffnung der Weidachstraße ist eine spürbare Entlastung eingetreten.

Der Chiemsee ist Anziehungsmagnet und hat durch Corona mit noch mehr Erholungssuchenden zu kämpfen. Gibt es hier Konflikte, vermehrte Vermüllung sowie wildes Grillen und dadurch auch Gefahrenpotenzial?

Walter: Durch die Vielzahl der Erholungssuchenden lassen sich Probleme nicht vermeiden. Exemplarisch möchte ich ein paar Dinge nennen. Wir bekommen immer wieder Mitteilungen, dass Personen mit ihren Booten zur Krautinsel fahren, dort ankern und zusammen feiern. Ein Übernachten auf den geankerten Booten ist nicht erlaubt.

Das zuständige Landratsamt hat zwischenzeitlich neue Hinweisschilder auf der Krautinsel aufstellen lassen. Auch möchten wir noch mal darauf hinweisen, dass für Bootsführer die gleichen Vorschriften hinsichtlich der Alkoholgrenzen gelten wie für Fahrzeugführer. Dies wird künftig weiter durch die Wasserschutzpolizei Prien kontrolliert.

Generell nicht erlaubt ist auch das „wilde Campen“. Darunter verstehen wir das Abstellen von Wohnwägen oder Campern an nicht dafür gekennzeichneten Flächen. Lediglich zur Herstellung der Fahrtüchtigkeit kann ein solches Abstellen geduldet werden.

Feststellen müssen wir auch eine stark gestiegene Anzahl an Fahrrad - und Badeunfällen. Dies betrifft aber nicht nur den Dienstbereich der Polizeiinspektion Prien, sondern auch andere Dienststellen im Bereich des Polizeipräsidium Oberbayern Süd. Die Probleme im Eichental sind ja inzwischen bekannt. Hier werden wir weiter vermehrt Präsenz zeigen.

Aktuell greift Vandalismus um sich. Wie können Sie diesem entgegentreten?

Walter: Hier appellieren wir an alle Bürger, respektvoll miteinander umzugehen. Die Zerstörung oder Beschädigung von fremden Eigentum stellt eine Straftat dar, der seitens der Polizei Prien konsequent nachgegangen wird.

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