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Große Anteilnahme: Erstochene Farimah (38) beigesetzt

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Von: Marina Birkhof, Martina Hunger

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Trauerfeier der erstochenen Mutter aus Afghanistan
Beerdigung der erstochenen Mutter aus Afghanistan. © dpa

Prien - Fünf Tage nach der schrecklichen Bluttat wurde die 38-jährige Farimah aus Afghanistan, die vor einem Supermarkt in Prien erstochen wurde, auf dem Priener Friedhof beerdigt. Der 29-jährige Afghane, der seit der Tat in einer psychischen Einrichtung sitzt, hat inzwischen die Tat gestanden.

UPDATE, 12.35 Uhr: Farimah findet ihre letzte Ruhe

Am Donnerstagvormittag wurde die ermordete Farimah S. im Rahmen einer großen Trauerfeier auf dem Priener Friedhof beigesetzt. Rund 200 Trauergäste fanden sich in der Aussegnungshalle in Prien ein. Christen und Muslime müssten gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt setzen, sagte der evangelische Seelsorger Karl-Friedrich Wackerbarth bei der Beerdigung. Das berichtet der BR. Auch ein Geistlicher einer afghanisch-christlichen Gemeinde sprach.

Erstmeldung, 7.30 Uhr: Erstochen Farimah wird beerdigt

Fünf Tage ist es her, seit ein 29-jähriger Afghane eine 38-jährige Landsfrau vor einem Supermarkt in Prien angegriffen und mit einem Küchenmesser mehrmals auf sie eingestochen hat. Wenig später erlag Farimah S. im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Seit sechs Jahren war die Frau bereits in Deutschland und hatte in Prien mit ihren Kindern eine neue Heimat gefunden. 

In dieser neuen Heimat findet sie nun auch ihre letzte Ruhe. Wie die Münchner Abendzeitung berichtet, wird die vierfache Mutter am Donnerstag auf dem Priener Friedhof beerdigt. Neben Angehörigen und Asylhelfern kommen offenbar sowohl der katholische als auch evangelische Pfarrer. Auch Bürgermeister Jürgen Seifert sowie seine Stellvertreter werden zur Trauerfeier erwartet. Der evangelische Seelsorger Karl-Friedrich Wackerbarth rechnet mit einer großen Trauergemeinde, so die AZ weiter. Die Trauerfeier beginnt um 10 Uhr auf dem Priener Friedhof.

Was bisher bekannt ist

Am Samstag (29. April) wurde die vierfache Mutter vor dem Lidl-Supermarkt in Prien von einem 29-jährigen Afghanen brutal erstochen. Er benutzte ein langes Küchenmesser und stach mehrmals auf die Frau ein. Zwei Kinder (5, 11 Jahre) mussten mitansehen, wie ihre Mutter getötet wurde. Sie sind stark traumatisiert und werden betreut. Der Angreifer konnte vor Ort festgenommen werden, da ihn ein Polizist (der zu diesem Zeitpunkt außer Dienst war) und Passanten überwältigen und bis zum Eintreffen der Polizei festhalten konnten. 

Aufgrund der Sprachbarriere gestaltet sich die Vernehmung des Täters schwierig und aufwendig. Am Mittwoch gab das Polizeipräsidium Oberbayern Süd bekannt, dass der 29-Jährige die Tat inzwischen gestanden hat. Angaben zum Motiv machte er jedoch bisher nicht. Da sich Täter und Opfer zwar kannten - jedoch nur flüchtig - geht die Polizei nicht davon aus, dass es sich um eine Beziehungstat oder eine Tat aus Eifersucht handelt. Die Polizei hat den Ermittlungsschwerpunkt inzwischen auf eine religiös motivierte Tat gelegt. Die vierfache Mutter war bereits vor acht Jahren vom Islam zum Christentum konvertiert und hatte sich auch protestantisch taufen lassen. Sie hatte sich in der Kirchengemeinde engagiert und galt als Musterbeispiel für gelungene Integration.

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mh

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