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So geht es einem als Künstler in der Corona-Krise

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Von: Heinz Seutter

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Von links: Zimmerermeister Andreas Reisinger, Malerin Anita Kofler, Holz-Bildhauer Peter Rappl und Albert Bauer.
Von links: Zimmerermeister Andreas Reisinger, Malerin Anita Kofler, Holz-Bildhauer Peter Rappl und Albert Bauer. © hs

Wie erging es einem als Künstler oder Kulturschaffendem im Lockdown? rosenheim24.de hat sich im Künstlerhof „Zahn am Bach“ in Prien am Chiemsee erkundigt.

Prien am Chiemsee - „Gerade eben komme ich vom ersten Kurs, den ich wieder im Präsenzunterricht abhalten konnte zurück“, berichtet Heidi Frank, als sie während dem Besuch von rosenheim24.de im Künstlerhof „Zahn am Bach“ eintrifft (Plus-Artikel rosenheim24.de). „Mit den jüngsten Lockerungen scheint es nun endlich allmählich wieder zur Normalität zurückzugehen“, führt sie weiter aus. „Man saß jetzt eineinhalb Jahre die meiste Zeit in seinem stillen Kämmerlein und hat vor sich hingewerkt. Das Aufeinandertreffen mit Kollegen aber auch Publikum bei Veranstaltungen hat schon gewaltig gefehlt.“

Wie geht es Künstlern in der Corona-Pandemie? Nachgefragt im Künstlerhof „Zahn am Bach“ in Prien

Für viele Kunst- und Kulturschaffende war die Zeit des Corona-Lockdowns hart. Es sah bitter aus für die etwa 3,5 Millionen Menschen, die in der Folge ihre Existenz bedroht sahen (Plus-Artikel chiemgau24.de). Keine Veranstaltungen, Ausstellungen und so weiter. Die erste Soforthilfe der für Soloselbständige durfte zudem nur für „Betriebskosten“ aufgewendet werden. Wer die nicht hatte, weil beispielsweise keine Angestellten beschäftigt werden, da konnte es zeitweise bitter aussehen. Auch für die im Künstlerhof „Zahn am Bach“ in Prien tätigen Künstler und Kunsthandwerker gab es durchaus Herausforderungen.

Heidi Frank mit einem ihrer Werke.
Heidi Frank mit einem ihrer Werke. © hs

Der Hof ist etwas am Rande von Prien in einem Gewerbegebiet gelegen. Vor einigen Jahren fand sich ein denkmalgeschützter Bauernhof, dessen Eigentümer das Projekt eines „Künstlerhofs“ gut fand. Wo einst Melkstube und Scheune waren, sind nun Ateliers und Werkstätten. Lange Zeit war auch hier Lockdown-bedingt Stillstand. Doch nun freut man sich schon auf Besucher im Rahmen der „KunstZeit“ in Prien.

Mehr zur „KunstZeit“ in Prien am Chiemsee:

Die „KunstZeit“ findet noch bis zum 1. August statt. Ein Faltblatt sowie weitere Informationen sind im Tourismusbüro Prien, Alte Rathausstraße 11, unter Telefon 0 80 51/69 05 0 oder per Mail an info@tourismus.prien.de sowie im Internet unter www.tourismus.prien.de erhältlich.

Austausch mit Kollegen und Publikum fehlte

„Wir finanzieren den Unterhalt des Hofes ja durch unseren Verein Hand.Werk.Kunst.e.V., durch die Mieten, welche die Künstler die hier Ateliers und Werkstätten betreiben zahlen“, berichtet Holz-Bildhauer Peter Rappl. „Das hat zum Glück dazu gereicht, dass hier ‚die Lichter anbleiben‘ konnten.“ Dennoch sei es durchaus schmerzhaft gewesen, dass durch das Verbot von Veranstaltungen keine Ausstellungen, Feste und dergleichen mehr möglich waren. „Finanziell natürlich, aber vor allem machte sich das, wie gesagt, auch sozial bemerkbar. Kunst lebt eben auch vom Austausch untereinander und mit dem Publikum.“

Holzbildhauer Peter Rappl.
Holzbildhauer Peter Rappl. © hs

Die Grundidee des Künstlerhofs sei es ja gerade gewesen, einen lebendigen Austausch zu ermöglichen. „Das war dann eine ganze Weile lang nicht drin.“ Aber es habe durchaus auch Lichtblicke gegeben: „Eine junge Künstlerin, die eigentlich an der Akademie der Bildenden Künste in München studierte, sah sich auf Grund des Lockdowns von einem Tag auf den anderen plötzlich ohne Atelier. Sie konnte dann glücklicherweise bei uns ihre Arbeit wieder aufnehmen.“

Alles zum Künstlerhof „Zahn am Bach:

Der Künstlerhof befindet sich an der Hochriesstraße 53 in Prien. Alle Infos zum Künstlerhof, dem Verein und den dort tätigen Künstlern findest du auf deren Website, Anfragen können gerne an zahnambach@gmail.com gestellt werden.

hs

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