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Hilft der Chiemsee dem Prienavera beim Sparen?

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Von: Oliver Lang

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Für die Generalsanierung des Prienavera Erlebnisbades wird die Marktgemeinde rund eine Million Euro investieren müssen.
Das Prienavera Erlebnisbad soll generalsaniert werden. © Anita Berger

Eine Seewasserwärmepumpe könnte die Heizkosten des Erlebnisbads deutlich senken. Doch bislang ist nur der erste Schritt geschafft. Warum sich das Kämpfen dennoch lohnt.

Prien – Im Zuge der mit Gesamtkosten von etwa einer Million Euro taxierten Generalsanierung des Erlebnisbads Prienavera steht seit Längerem die Anschaffung und Inbetriebnahme einer Seewasserpumpe im Raum. Sie könnte durch Nutzung der Wärmespeicher-Eigenschaften des Chiemsees einen Teil zur Wärmeversorgung von Niedertemperaturheizkreisen im Bad beitragen. Das wiederum könnte die Menge des bisher benötigten Erdgases erheblich verringern.

Europäischer Fördertopf für Prien

Bürgermeister Andreas Friedrich stellte dazu die sogenannte EFRE-Förderung vor, um die sich die Marktgemeinde bereits Ende Oktober online eigeninitiativ beworben hat. Es handelt sich dabei um europäische Fördermittel zur Effizienzsteigerung in kommunalen Infrastrukturen und Liegenschaften, die letztlich über das Wirtschaftsministerium des Freistaats Bayern an die Antragsteller durchgereicht werden.

Die erste Hürde für die EFRE-Förderung sei nur zwei Tage vor der Sitzung des Marktgemeinderats genommen worden, so Friedrich. „Für uns kommen grundsätzlich Fördermittel in Betracht“, das habe das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie nach Prüfung des Antrags mitgeteilt.

CO2-neutraler Betrieb ist möglich

Laut der Machbarkeitsstudie, die Teil der Bewerbung war, könnten durch eine Seewasserwärmepumpe 819.000 Kilowattstunden Erdgas im Jahr eingespart werden. Seewasserwärmepumpen würden jedoch auch Strom benötigen – in diesem Falle, so Friedrich, etwa 167.000 Kilowattstunden pro Jahr.

Demgegenüber steht jedoch die geplante Photovoltaikanlage, die auf den Dächern der Stippelwerft einen Jahresertrag von rund 237.000 Kilowattstunden erzeugen könnte. Die Seewasserwärmepumpe könne damit, so Friedrich, übers Jahr hinweg „völlig CO2-neutral“ betrieben werden.

Das kostet eine Seewasserwärmepumpe

Die Kosten der Seewasserwärmepumpe belaufen sich nach Aussage des Bürgermeisters auf knapp 700.000 Euro. Die genaue Höhe der Förderung stehe noch nicht fest, bewege sich aber üblicherweise zwischen 40 und 50 Prozent. Überhaupt müssten bis zur tatsächlichen Förderung noch einige weitere Hürden genommen werden. So müssen zum Beispiel auch die Abteilungen Wasserrecht in Traunstein und Rosenheim sowie der Staatlichen Schlösser- und Seenverwaltung sowie Naturschutzbehörden einer Seewasserwärmepumpe zustimmen.

Damit die Verwaltung den nun – als nächsten Schritt erforderlichen – RÖFE-Förderantrag (Richtlinien zur Förderung von öffentlichen touristischen Infrastrukturen) im Rahmen des EFRE-Programms stellen kann, benötigt sie die Zustimmung des Marktgemeinderats, die einstimmig erfolgte.

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