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Kapazitäten in Kiefersfelden erschöpft? Gemeindewerke sind nun Teil der Energieallianz Bayern

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Von: Korbinian Sautter

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Hajo Gruber (unten), Gemeindewerksleiter von Kiefersfelden, erhofft sich mit  der Beteiligung bei der Energieallianz Bayern nachhaltige Energieprojekte. Robert Pypetz ist mit den Stadtwerken Wasserburg schon 14 Jahre lang dabei.
Hajo Gruber (rechts unten), Gemeindewerksleiter in Kiefersfelden, ist nun Teil der Energieallianz Bayern. Robert Pypetz ist mit den Stadtwerken Wasserburg schon 14 Jahre lang dabei. © Re

Die Energieallianz Bayern ist ein Zusammenschluss, der bereits mehrere Stromanbieter im Rosenheimer Landkreis vereint. Jetzt sind auch die Gemeindewerke Kiefersfelden Teil der Allianz - aus einem ganz bestimmten Grund.

Kiefersfelden - „Wir wollen uns weiter an dem Ausbau von erneuerbaren Energien beteiligen”, sagt der Gemeindewerke Leiter und Bürgermeister von Kiefersfelden Hajo Gruber. Genau das ist laut ihm der Hauptgrund, warum sich die Gemeindewerke überhaupt mit der Energieallianz Bayern (EAB) beschäftigten. Denn die Ressourcen rund um die Gemeinde seien größtenteils ausgereizt. 

Kein Platz für Windräder in Kiefersfelden

So ist die Lage laut Gruber im Inntal speziell an der Grenze nach Tirol nicht geeignet, um Windräder aufzustellen. „Die müssten wir vereinzelt auf Bergrücken platzieren.“ Für zwei, drei Räder dann eine kilometerlange Verbindung zum Netzwerk aufzubauen, sei nicht rentabel. Zwar gibt es immer wieder Überlegungen zur Nutzung des Erler-Windes, der durch das Inntal bläst. Allerdings beginnt diese spezielle Luftströmung laut den aktuellen Studien der TH Rosenheim erst ein Stück nördlich von Kiefersfelden. 

Ähnlich schwierig gestaltet sich laut dem Werksleiter auch die Installation von Photovoltaik-Anlagen. Auf der Nordseite des Inns scheint zu wenig die Sonne und gegenüber befindet sich das Landschaftsschutzgebiet Inntal Süd. „Da können wir keine Anlagen aufstellen”, sagt der Bürgermeister. Die einzige Möglichkeit wäre demnach, die Dächer mit kleineren PV-Einheiten weiter aufzurüsten.

Wasserkraft bereits ausgreizt

Beim Thema Wasserkraft sind die Gemeindewerke Gruber zufolge bereits gut aufgestellt und hätten alles getan, was machbar ist. Die Möglichkeiten, in regenerative Energiequellen zu investieren, sind also begrenzt. Und genau hier soll die EAB helfen. „Wir können uns dadurch an anderen Projekten beteiligen und so weiter investieren”, meint Gruber. Denn derzeit betreibt die Allianz laut eigenen Angaben deutschlandweit sechs Windparks sowie drei große PV-Flächen. Dabei beteiligen sich mittlerweile 41 Gesellschafter an den verschiedenen Projekten. 

Für die Kunden der Gemeindewerke soll sich dabei nichts ändern. „Da bleibt alles wie gehabt”, bestätigt Gruber. Die neue Zusammenarbeit bedeutet nicht, dass der Strompreis aufgrund der möglichen neuen Projekte ansteigen wird. Vielmehr konnte man den Preis aufgrund der frühzeitigen Strombeschaffung im Jahr 2022 sogar unter 30 Cent pro Kilowattstunde halten und auch für 2023 sei der Anstieg verhältnismäßig gering.  Damit das so bleibt, verspricht sich Gruber einen positiven Effekt mit der Teilnahme an der EAB. „Wir haben da auch aus anderen Landkreisen schon Positives gehört”, meint er. 

Stadtwerke Wasserburg schon Teil der EAB

Diese Einschätzung kann Robert Pypetz, Werkleiter der Stadtwerke Wasserburg, bestätigen. „Wir sind seit der Gründung der Energieallianz im Jahr 2009 mit dabei und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht.” Über die Allianz sind die Stadtwerke laut Pypetz schon lange an größeren PV- und Windanlagen beteiligt. Das funktioniere mit der zusätzlichen Expertise auch ohne dem dafür notwendigen Know-How oder den Kapazitäten im eigenen Haus. 

Die Zusammenarbeit klappt in Wasserburg demnach bereits seit 14 Jahren ohne Probleme: „Die neuesten Projekte werden immer allen Gesellschaftern der Allianz vorgestellt Danach können wir entscheiden, ob wir uns daran beteiligen wollen“, beschreibt Pypetz den Ablauf. Wird ein Vorschlag für gut befunden, wird er anschließend im Werksausschuss und im Wasserburger Stadtrat diskutiert.  

Einen ähnlichen Effekt erhofft man sich nun auch in Kiefersfelden. Beteiligungen an den Projekten sollen künftig im Gemeinderat vorgestellt werden. Anschließend will man laut Gruber beraten, ob die Gemeindewerke investieren sollen. Aktuell, so der Bürgermeister, sind aber noch keine konkreten Projekte in Aussicht. 

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