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Sprengstoff-Alarm auf der A93: Verdächtige in Untersuchungshaft!

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Von: Martin Weidner

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Sprengstoff-Alarm auf Autobahn
Sprengstoff-Alarm auf Autobahn © picture alliance / dpa

Kiefersfelden - Waffen und sprengstoffverdächtige Gegenstände in einem Fahrzeug, das aus Tirol nach Deutschland einreisen wollte, haben in der Nacht für einen Großeinsatz auf der A93 gesorgt. Die Rastanlage musste geräumt und die Autobahn gesperrt werden!

UPDATE, 16.50 Uhr

Wie die Rosenheimer Bundespolizei auf Anfrage von rosenheim24.de mitteilte, sind die vier Insassen des dunkelgrünen Fords mittlerweile in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen laufen derzeit noch auf Hochtouren. 

Derzeit kann zu der Tatbeteiligung noch keine Auskunft gegeben werden. Ob die Afrikaner von den Waffen und den sprengstoffverdächtigen Gegenständen im Fahrzeug wussten, ist fraglich.

UPDATE, 15.10 Uhr - Fotos von der Kontrollstelle   

UPDATE, 10.45 Uhr - Beteiligung der Afrikaner unklar

Nach seiner Festnahme ist der Pole bereits vor Ort erstmals vernommen worden. Zur Stunde wird die Befragung des Mannes durch Experten und Beamte des Landeskriminalamtes in Rosenheim fortgesetzt. Ob und was der Pole ausgesagt hat, dazu konnte LKA-Sprecher Alexander Groß auf Anfrage von rosenheim24.de noch keinerlei Angaben machen. 

Momentan weiß die Polizei auch noch nicht, woher der Mann die Gegenstände hatte und wo er damit hin wollte. Somit verbieten sich auch Spekulationen in diese Richtung. Bei der Festnahme eines Montenegriners, der Waffen transportiert hatte, im vergangenen Jahr auf der A8 bei Bad Feilnbach war eine Pariser Adresse im Navigationsgerät des Autos einprogrammiert gewesen. Ob so etwas auch in Kiefersfelden nun der Fall war/ist, wollte der LKA-Sprecher nicht bestätigen.

Ebenso unklar sei, ob und inwieweit die Afrikaner möglicherweise von den Waffen und den Materialien zum Bombenbau wussten. Das müsse in weiteren Ermittlungen geklärt werden, so Groß. 

UPDATE, 9.45 Uhr - Identität der Afrikaner wohl geklärt

Die Identität der drei Afrikaner, die mit im Fahrzeug des Polen saßen, scheint nun geklärt. Es handelt sich um Männer von der Elfenbeinküste bzw. aus Guinea. Ob sie etwas mit den Waffen und Materialen zum Bombenbau zu tun haben, steht aktuell noch nicht fest. Sicher scheint nur, dass die drei Afrikaner offensichtlich probierten, mit Hilfe des Polen illegal nach Deutschland einzureisen.

UPDATE, 9.05 Uhr - Drei Rohre, Schwarzpulver und Kabel

Der Bayerische Rundfunk berichtet, dass es sich bei den verdächtigen Gegenständen um insgesamt drei Rohre, eine größere Menge Schwarzpulver und Verbindungskabel handeln soll. Außerdem sollen mehrere Handys sichergestellt worden sein.

UPDATE, 8.45 Uhr - "Kein fertiger Sprengkörper!"

Wie die Pressestelle des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) soeben gegenüber rosenheim24.de bestätigte, befinden sich die Ermittlungen noch im Anfangsstadium. "Fest steht nur, dass es sich bei dem Fund um keinen fertigen Sprengkörper, sondern lediglich um Einzelteile zum Bau eines solchen gehandelt hat", erklärte Pressesprecher Karl-Heinz Segerer.

Um welche "Einzelteile" es sich genau handelt, darüber konnte Segerer noch keine Auskunft erteilen. Die Beweisstücke müssten erst nach München gebracht und dort im Labor von Kriminaltechnikern genau untersucht werden. Die Staatsanwaltschaft Traunstein ermittelt.

Urteil gegen Waffenkurier aus Montenegro

Letztes Jahr gab es auf der A8 bei Bad Feilnbach einen möglicherweise ähnlich gelagerten Vorfall: Nur wenige Tage vor den Anschlägen von Paris stoppte die Polizei einen Mann aus Montenegro. Er fungierte als Kurier für zahlreiche Kalaschnikows, Pistolen, Sprengstoff und Handgranaten. Im Navi war als Ziel die Paris Innenstadt eingestellt. Der Mann ist am Donnerstag vom Münchner Landgericht zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Er habe aus Geldnot gehandelt. Ein Zusammenhang mit den Pariser Anschlägen konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.

UPDATE, 8.20 Uhr - Zutaten für Rohrbomben gefunden

Wie uns soeben von vor Ort gemeldet wurde, handelt es sich beim sichergestellten Fahrzeug um einen dunkelgrünen Ford älteren Baujahres. Zudem liegen nun wohl nähere Infos bezüglich der aufgefundenen Gegenstände vor: Demnach soll es sich um Zutaten für Rohrbomben, genauer gesagt Rohre und Schwarzpulver, gehandelt haben.

UPDATE, 7.40 Uhr:

Die Maßnahmen der Polizei vor Ort sind noch nicht abgeschlossen. Auch das verdächtige Fahrzeug befindet sich derzeit noch im Bereich des Grenzüberganges. Es wurde von Experten des Landeskriminalamtes bereits in der Nacht ausführlich begutachtet und wird laut Polizeisprecher Andreas Guske nach der Sicherstellung weiteren umfangreichen Untersuchungen unterzogen werden.

Woher der polnische Fahrer die sprengstoffähnlichen Gegenstände und/oder Waffen hatte und wofür sie möglicherweise bestimmt waren, ist derzeit noch völlig unklar. "Das ist Gegenstand weiterer Ermittlungen", so Guske, der aber bestätigte, dass es sich bei den drei anderen Autoinsassen um drei Personen ohne Aufenthaltstitel, also Menschen, die möglicherweise in Deutschland Asyl beantragen möchten, handelte.

Die Verkehrsbehinderungen konnten übrigens in Grenzen gehalten werden, was auch - wie Guske sagte - auf die gute Zusammenarbeit mit der Polizei auf Tiroler Seite und der örtlichen Feuerwehr zurückzuführen ist. Diese Stellen unterstützten bei der Verkehrslenkung. Zunächst war am späten Abend übrigens erst nur die Rastanlage Ost komplett geräumt werden. Nach Rücksprache mit den Experten wurde anschließend jedoch entschieden, auch die Rastanlage West (in Fahrtrichtung Österreich) und die komplette Autobahn zu sperren.

UPDATE, 7.10 Uhr:

Insgesamt sollen in dem gestoppten Fahrzeug vier verdächtige Personen gesessen haben. Der polnische Fahrer wurde laut Bundespolizei festgenommen. Zur Identität der anderen Personen gibt es bisher keine Angaben.

UPDATE, 7.05 Uhr - Polizeimeldung:

Die Bundespolizei hat am späten Donnerstag gegen 22.30 Uhr in der Grenzkontrollstelle auf der A93 auf Höhe Kiefersfelden nach ersten Erkenntnissen in einem Pkw, der offenbar für die Einschleusung von drei Afrikanern benutzt wurde, Gegenstände aufgefunden, die einen Entschärfungseinsatz von Landes- und Bundespolizei nach sich gezogen haben. Es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um Sprengvorrichtungen handelt. Außerdem waren in dem Wagen Hieb- und Stoßwaffen und Betäubungsmittel versteckt.

Landes- und Bundespolizei leiteten sicherheitshalber die erforderlichen Absperr-, Verkehrsleitungs-, und Räummaßnahmen ein. Der Autobahnverkehr wurde in Österreich mit Unterstützung der Landespolizeidirektion Tirol ab Kufstein Nord sowie auf deutscher Seite ab Kiefersfelden umgeleitet, die Rastanlagen Inntal Ost und Inntal West geräumt. Gegen 5.45 Uhr konnten die Spezialkräfte Entwarnung geben und der Autobahnverkehr wieder freigegeben werden. Die Gegenstände, die als Sprengvorrichtungen eingestuft wurden, werden einer kriminaltechnischen Untersuchung unterzogen.

Die Bundespolizei hat den polnischen Fahrer festgenommen. Das Bayerische Landeskriminalamt hat gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Traunstein die Ermittlungen zu den sprengstoffverdächtigen Gegenständen aufgenommen. Die Ermittlungen dauern an.

Die Erstmeldung:

Wie Polizeisprecher Andreas Guske sagte, war das Fahrzeug am späten Abend bei der Einreise von Tirol nach Deutschland Beamten der Bundespolizei aufgefallen. Daraufhin wurden sofort umfangreiche Maßnahmen veranlasst: Das Fahrzeug wurde sofort stehen gelassen, die Rastanlagen auf beiden Seiten geräumt und die Autobahn in beide Richtungen komplett gesperrt

Anschließend wurden Sprengstoffexperten zu dem fraglichen Fahrzeug beordert, die den verdächtigen Gegenstand genauer in Augenschein nahmen. Wie die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd am Morgen auf Anfrage von rosenheim24.de mitteilte, sei die Gefahr inzwischen gebannt. Der verdächtige Gegenstand sei "nicht akut explosionsgefährdet". Genaueres konnte der Sprecher nicht sagen, weil sich die zuständigen Kollegen noch an der Einsatzstelle befänden.

Um kurz vor 6 Uhr wurde die Autobahn wieder für den Verkehr freigegeben. B5 aktuell berichtet, dass es sich bei den gefundenen Gegenständen möglicherweise auch um Waffen handeln könnte.

mw/PP Obb. Süd/Bundespolizei Rosenheim

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