Traurige Gewissheit: Bei Felssturz verschütteter Deutscher (30) tot aufgefunden

Kirchdorf (Tirol) – Ein Kletterer aus Deutschland ist am Donnerstag (9. Juni) unweit der deutschen Grenze im Kaisergebirge bei einem Felssturz verschüttet worden. Die Einsatzkräfte mussten die Rettungsmaßnahmen vorerst unterbrechen.
Update, 10. Juni, 17.24 Uhr - Deutscher (30) kann nur noch tot geborgen werden
Die Mitteilung im Wortlaut:
Am späten Nachmittag des 10. Juni konnte der 30-Jährige geortet und in einem gemeinsamen Einsatz der Alpinpolizei, von Spezialisten des Bundesheeres, der Bergrettung Kufstein und der Feuerwehr Kufstein leider nur noch tot geborgen werden. Die Leiche wurde mit dem Polizeihubschrauber in das Tal geflogen.
Pressemitteilung Landespolizeidirektion Tirol
Update, 9. Juni, 21.10 Uhr - Pressemitteilung der Polizei
Die Mitteilung im Wortlaut:
Am 9. Juni, gegen 12.21 Uhr, war eine fünfköpfige Gruppe deutscher Staatsangehöriger im Gemeindegebiet von Kirchdorf am Wilden Kaiser im Zuge einer Ausbildung zum Bergführer mit Abseilübungen beschäftigt. Dabei wurde über eine rund 40 Meter hohe Felswand abgeseilt, an deren Fuß die Teilnehmer sich aus dem Kletterseil ausbanden und sich zu Fuß über einen Steig wieder zum Ausgangspunkt begaben.
Nachdem ein 30-jähriger Auszubildender als Zweiter der fünfköpfigen Gruppe abgeseilt wurde und wieder auf dem Weg zum Ausgangspunkt war, hörten die übrigen vier Angehörigen, die sich alle am Ausgangspunkt befanden, ein lautes dumpfes Rauschen. Die versuchte Kontaktaufnahme mit dem Abgeseilten blieb erfolglos, weshalb sich zwei Bergführer unverzüglich auf den Fußweg zum Wandfuß begaben.
Dort konnten diese eine große abgegangene Felslawine feststellen, durch welche der 30-Jährige verschüttet worden sein dürfte. Die sofort begonnene Oberflächensuche verlief erfolglos, woraufhin die Rettungskette in Gang gesetzt wurde. Nach der Oberflächensuche durch die Einsatzkräfte wurde die Rettungsaktion aufgrund der noch anhaltenden Steinschlaggefahr nach dem Verschütteten abgebrochen.
Eine weitere Rettungsaktion kann aufgrund der massiven Steinmassen nur mit schwerem Gerät bewältigt werden. Die Unfallstelle wurde durch den Landesgeologen besichtigt. Seine Beurteilung zur Fortsetzung der gefahrlosen Einsatzmaßnahmen ist noch ausständig.
Im Einsatz standen Mannschaften der Bergrettung, Feuerwehr und Alpinpolizei, der Notarzthubschrauber und der Polizeihubschrauber.
Pressemitteilung Landespolizeidirektion Tirol
Update, 20.51 Uhr - Verschütteter Bergsteiger stammt aus Deutschland
Wie die zuständige Polizei inzwischen bekannt gab, stammt der verschüttete Bergsteiger aus Deutschland. Auch seine vier Begleiter, die bei dem tragischen Unglück unverletzt blieben, sind demnach Deutsche. Eine genaue Angabe über den Wohnort in Deutschland gibt es allerdings bislang noch nicht.
Update, 19.07 Uhr - Offenbar kaum Hoffnung für verschütteten Bergsteiger
Wie die österreichische Kronen Zeitung berichtet, gibt es offenbar kaum Hoffnung, dass der Verschüttete das Unglück überlebt haben könnte. „Da liegen dreimal drei Meter Felsbrocken drauf“, schildert ein Hundeführer der Bergrettung St. Johann gegenüber der Zeitung und fügt an: „So etwas kann man nicht überleben“.
Zwei Rettungshunde waren bei der Suche nach dem verschütteten Mann beteiligt und konnten ihn schließlich unter einer meterhohen Steinschicht erschnüffeln. Derzeit gehe man davon aus, dass die weiteren Maßnahmen, um zu dem Kletterer vorzudringen, mit schwerem Gerät erfolgen müssen.
Erstmeldung, 18.52 Uhr
Großeinsatz für die Rettungs- und Einsatzkräfte am Donnerstag (9. Juni) im Tiroler Kaisergebirge bei Kufstein. Am Stripsenjoch, dem Übergang vom Zahmen Kaiser zum Wilden Kaiser, stürzten Felsbrocken in der Größe von fünf Kubikmetern herab, wie ein Sprecher der Einsatzleitstelle gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erklärte. Ein Mann wurde darunter verschüttet.
Umgehend seien die Bergretter alarmiert worden, sie mussten allerdings die Suche nach dem Kletterer wegen schlechter Witterungsbedingungen vorerst abbrechen. Nebel, Nässe und die Gefahr von losem Gestein machten die Suche für die Spezialisten zu gefährlich.
Vier weitere Alpinisten, mit denen der Vermisste unterwegs war, blieben unverletzt. Zur Herkunft der Gruppe liegen derzeit keine Informationen vor.
+++ Weitere Informationen folgen +++
aic mit Material der dpa