1. rosenheim24-de
  2. Rosenheim
  3. Inntal
  4. Neubeuern

Delta-Variante nachgewiesen: Corona-Ausbruch in Internat Neubeuern bereitet Sorge

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Barbara Forster

Kommentare

Drei Schüler wurden am Montag, 14. Juni, im Schlossinternat Neubeuern positiv auf das Coronavirus getestet. Mittlerweile sind 19 Personen infiziert.
Drei Schüler wurden am Montag, 14. Juni, im Schlossinternat Neubeuern positiv auf das Coronavirus getestet. Mittlerweile sind 19 Personen infiziert. © Schlossinternat Neubeuern

Im Schlossinternat Neubeuern hat es nicht nur einen Corona-Ausbruch nun 25 Fällen gegeben. In zwei Fällen wurde jetzt die ansteckendere Delta-Variante des Erregers nachgewiesen. Das Gesundheitsamt geht von mehr aus.

Update 24. Juni, 16.05 Uhr

Laboruntersuchung bestätigt Delta-Variante auf Schloss Neubeuern

Dem Gesundheitsamt Rosenheim wurden am Donnerstag (24. Juni) zwei Laborbefunde mit dem Nachweis der Delta (indische) Variante des Coronavirus gemeldet. Bei beiden Personen aus dem Internat Schloss Neubeuern hatte im Vorfeld bereits ein positives PCR-Laborergebnis vorgelegen. Im Anschluss daran erfolgte durch ein Speziallabor eine aufwändige Genomsequenzierung, die am heutigen Tag den positiven Befund der Delta-Variante erbrachte, wie das Gesundheitsamt in einer Pressemitteilung erklärt.

Lesen Sie auch: Trotz Corona-Ausbruch auf Schloss Neubeuern: Rapide sinkende Fallzahlen in der Region Rosenheim

Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Gesundheitsamtes Rosenheim, sagt dazu, dass seine Behörde sogar insgesamt „von einem Ausbruchsgeschehen mit der Delta-Variante“ ausgehe. Es gebe aber keinen Grund zur Sorge, dass sich die hoch ansteckende Delta-Variante nun in der Region ausbreite. Es seien alle notwendigen Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung getroffen.

Drei neue Coronafälle im Internat hinzugekommen

Die Zahl der bestätigten Coronafälle auf Schloss Neubeuern ist derweil von 22 auf 25 nach oben korrigiert worden. Bei den neuen Fällen handele es sich um enge Kontaktpersonen der Infizierten. Alle befänden sich bereits in häuslicher Quarantäne. Neue Infektionsketten schließt das Gesundheitsamt daher aus. Derzeit besteht eine Quarantäneanordnung für fünf Wohngruppen und zwei Schulklassen.

Lesen Sie auch: Rosenheimer Experte zur Delta-Variante: „Ich fürchte, dass da noch was kommt“

Die Schüler des Internats werden nach Behördenangaben weiter regelmäßig getestet. Der Unterricht an der Schule findet in Distanz statt.

+++

Update vom 22.06.2021

Der Corona-Ausbruch im Internat Schloss Neubeuern zieht weitere Fälle nach sich: Am Dienstag kamen drei weitere Neumeldungen hinzu, womit die Zahl der Positiv-Tests auf insgesamt 22 steigt (Stand 22. Juni). Das Gesundheitsamt Rosenheim hat Tests und weitere Auflagen angeordnet.

+++

Der ursprüngliche Artikel:

Neubeuern – Auslöser für den Ausbruch war aber nicht, wie das Gesundheitsamt Rosenheim in seinem Wochenbericht mitteilte, ein Fußballspiel im Freien. Die ersten drei Fälle seien erst zwei Tage später, am 14. Juni, aufgetreten, stellt Schulleiter Carlo Ribeca auf Nachfrage richtig: „Meiner Meinung nach hat das jemand aus den Ferien mitgebracht“, mutmaßt er.

Zunächst waren alle Schüler negativ

Am Sonntag, 6. Juni, seien die 205 Schüler nach den Ferien wieder zum Schlossinternat angereist. „Alle Schüler wurden getestet. Und sie waren alle negativ“, versichert der Schulleiter. Auch bei den Schnelltests am 7. und 10. Juni habe es keine Auffälligkeiten gegeben. Erst am Montag, 14. Juni, waren plötzlich drei Schüler positiv auf Corona getestet worden. „Und dann nahm das Ganze seinen Lauf“, ergänzt Internatsleiterin Susanne Schörghuber.

Lesen Sie auch: Kein einziger Ausfalltag durch Corona: Schloss Neubeuern schwört auf digitalen Unterricht

Aktuell befinden sich die betroffenen Personen in Quarantäne. Ein Großteil der Infizierten wie auch deren Kontaktpersonen sei unter Auflage von den Eltern abgeholt worden. Der Rest sei im Internat geblieben: „Es herrscht strikte Gruppentrennung“, sagt Ribeca. Sechs von zehn Gruppen (mit jeweils 10 bis 15 Schülern und einem Erzieher), seien derzeit in Quarantäne.

Einzelzimmer, Einzelbäder, Essen vor der Zimmertür

„Die leben zusammen wie eine häusliche Gemeinschaft.“ Die positiv getesteten Schüler lebten derzeit in Einzelzimmern und haben laut Ribeca Zugang zu Einzelbädern. „Und sie kriegen ihr Essen vor die Zimmertür geliefert.“ Damit die Erkrankten sowie die restlichen unter Quarantäne lebenden Schüler nicht völlig abgeschieden sind, wurde ein abgesperrter Außenbereich angelegt. „Damit sie bisschen frische Luft schnappen können“, erklärt der Schulleiter. Erfreulich sei, dass keiner der Erkrankten schwere Symptome aufweise: „Die haben Halsweh, Husten und fühlen sich ein bisschen schwach. Aber niemand hat schwerwiegende Symptome. Da bin ich auch froh“, sagt Ribeca.

Wie Ina Krug, Sprecherin des Landratsamtes Rosenheim, auf Nachfrage mitteilt, handelte es sich bei den Corona-Infektionen um keine Virusmutanten. Nach wie vor stehe das Gesundheitsamt in regelmäßigem Kontakt mit dem Schulleiter.

Präsenzunterricht wieder ab Anfang Juli

„Wir möchten uns beim Gesundheitsamt bedanken. Die haben uns tolle Tipps zur Quarantäne-Einhaltung gegeben“, sagt Ribeca. Nach Ablauf der Quarantäne – das wäre laut Schulleiter Ende Juni beziehungsweise Anfang Juli – soll es wieder mit dem Präsenzunterricht losgehen. Aktuell verlaufe der gesamte Unterricht digital: „Wir haben hier guten Online-Unterricht. Unsere Lehrer sind digitale Bildungsexperten“, versichert Ribeca. Auch die Schüler, die ihre Quarantäne bei den Eltern absitzen, nehmen derzeit am Digitalunterricht teil.

Auch interessant

Kommentare