Verlaufen! 7 Stunden bei -15 Grad auf Schneeschuhtour
Brünnstein/Oberaudorf - Ein Münchner Ehepaar verlief sich am Sonntag bei eisigen Temperaturen auf einer Schneeschuhtour. Die Bergwacht rückte mit 13 Bergrettern aus, um dem Paar zuhilfe zu eilen.
Am Sonntag wurde die Bergwacht Oberaudorf-Kiefersfelden kurz nach 18 Uhr durch die Integrierte Leitstelle Rosenheim alarmiert. Ein Ehepaar hatte über Notruf gemeldet, dass sie im südlichen Bereich des Brünnstein die Orientierung verloren haben und völlig erschöpft nicht mehr weiterkommen.
Ein Rückruf durch den Bergwacht-Einsatzleiter lies die beiden 42- und 43-jährigen Münchner, die mit Schneeschuhen unterwegs waren, im Bereich zwischen Seeon und Himmelmoos-Almen im südlichen Brünnsteingebiet vermuten. Zwei Rettungsteams rückten schon kurze Zeit später von der Bergrettungswache in Oberaudorf mit zwei raupenbetriebenen ATVs zum Brünnstein aus.
Eine weitere Mannschaft fuhr mit dem Rettungsfahrzeug bis zur Rechenau und wurde von dort mit der Pistenraupe des Brünnsteinwirts ebenfalls auf den Berg gebracht. Nachdem der Almweg, ab der Diensthütte der Bergwacht Richtung Westen zu den Almen, aufgrund starker Schneeverwehungen nicht mit den ATVs befahrbar war, machten sich die Bergretter mit Tourenski auf den Weg.
Lange Stunden in Eiseskälte
Das Paar wurde gut eine Stunde nach Alarmierung durch die ersten Bergretter im Bereich der Lochhütte bei den Himmelmoos-Almen aufgespürt. Sie hatten bei einbrechender Dunkelheit ohne Stirnlampen die Orientierung verloren und waren letztlich komplett erschöpft ihren Spuren zurück bis zu den Almen gefolgt. Das Paar war bereits gegen 11 Uhr vormittags vom Tatzlwurm Waldparkplatz mit Scheeschuhen zum Brünnstein aufgebrochen, hatte sich dabei bereits verstiegen und war erst am späten Nachmittag am Brünnsteinhaus angekommen.
Beim Abstieg wurden sie durch die bald einbrechende Dunkelheit überrascht und verloren dabei jegliche Orientierung in der finsteren Nacht. Über Mobiltelefon konnten sie dem Bergwacht Einsatzleiter ihre Position gut beschreiben, sodass eine schnelle Rettung in der Nacht, in der bereits Temperaturen um –15° Grad Celsius herrschten, möglich war.
Nach Erstversorgung mit heißen Getränken, Energieriegeln und Wärmewesten wurden die beiden Schneeschuhgeher sicher bis zur Bergwachthütte begleitet und von dort mit den ATVs ins Tal gebracht.
13 Bergretter waren mit zwei ATVs, dem Rettungsfahrzeug, Akja und Tourenskiausrüstung bei eisigen Temperaturen rund fünf Stunden im Einsatz.
Pressemitteilung Bergwacht Oberaudorf - Kiefersfelden