Skitourengruppe von Lawine im Bereich der Gammerspitze erfasst - ein Toter

Tirol - Bei einem Lawinenabgang im Bereich der Gammerspitze ist ein Mensch ums Leben gekommen. Vier weitere Personen konnten gerettet werden.
Update, 20.52 Uhr - Ein Toter bei Lawinenabgang im Schmirntal
Die Pressemitteilung im Wortlaut
Am 5. Februar, gegen 10.35 Uhr, befand sich den Ersterhebungen zufolge eine fünfköpfige Gruppe Skitourengeher (alle männlich im Alter von 19 bis 59 Jahren, alle Österreicher) im Aufstieg von Antritt (Gemeinde Schmirn) in Richtung Riepenspitze. Die Gruppe stieg durch den Waldbereich auf und kam auf einer Höhe von ca. 2000 Meter in steileres lichtes Waldgelände, welches oberhalb in einem flacher werdenden Hang ausläuft.
Ersterhebungen zufolge dürfte die Gruppe ein Schneebrett im Bereich des flachen Überganges auf einer Seehöhe von ca. 2100 Meter ausgelöst haben. Die Gruppe befand sich noch im steilen Waldbereich unterhalb des Anrisses. Durch die Lawine wurden alle fünf Mitglieder der Gruppe erfasst und mitgerissen. Zwei Personen wurden komplett verschüttet und der Rest teilverschüttet.
Durch in der Nähe anwesende Tourengeher, welche sich ebenfalls im Aufstieg befanden, wurde der Lawinenabgang an die Leitstelle Tirol gemeldet.
Ein 58-jähriger Österreicher, welcher sich in einer Verschüttungstiefe von 1,40 Meter befand, konnte nur noch tot geborgen werden. Die restlichen Personen der Gruppe wurden unbestimmten Grades verletzt und mit den Notarzthubschraubern in die Universitätsklinik Innsbruck bzw. das BKH Hall geflogen.
Pressemitteilung Landespolizei Tirol
Erstmeldung, 14.34 Uhr - Tödliche Lawine im Schmirntal
Tirol - Eine Lawine im Schmirntal, im Bereich der Gammerspitze, hat fünf Menschen mit sich gerissen und verschüttet. Für eine Person kam jede Hilfe zu spät.
Am 5. Februar, gegen 10.41 Uhr, wurde ein Notruf abgesetzt. Die Einsatzkräfte konnten vier Menschen aus den Schneemassen retten. Eine fünfte Person konnte nur noch tot geborgen werden. Die Nationalitäten bzw. das Alter der Verunglückten ist derzeit nicht bekannt, wie die Landespolizei Tirol berichtet.
In den Alpen herrscht im Moment erhöhte Lawinengefahr. Bereits am Freitag wurden bei einem Lawinenunglück im Gebiet von Spiss fünf Menschen getötet. Im Bezirk Kufstein wurden am Samstag zwei Menschen von einer Lawine mitgerissen. Beide konnten nach einer umfangreichen Suchaktion nur noch tot geborgen werden.
Am Nachmittag des 4. Februars entdeckten die Suchmannschaften von Polizei und Bergwacht die Leiche einer jungen Frau aus München, die offenbar beim Bergwandern am Herzogstand tödlich verunglückt ist.
Chef des Tiroler Lawinenwarndienstes alarmiert
Der Chef des Tiroler Lawinenwarndienstes, Rudi Mair, sagte angesichts der zahlreichen Vorfälle: „Es macht mich traurig, aber ich bin auch erschüttert und wütend, dass alle Warnungen nichts nützen.“ Seit Tagen werde auf die kritischen Verhältnisse hingewiesen. Skitouren und Variantenabfahrten erforderten aktuell besonders viel Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr.
bcs mit Material der dpa und Landespolizei Tirol