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In Turnschuhen: Pärchen aus Münchner Umland marschiert trotz Schneesturm auf Zugspitze

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Von: Martin Weidner

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Zugspitze Bergrettung Ehrwald
In dieser „Ruine“ (rechts) hatte sich das unvernünftige Pärchen während des Schneesturms verschanzt. © Bergrettung Ehrwald (Facebook)

Ehrwald/Garmisch-Partenkirchen - Über so viel Unvernunft kann man einfach nur den Kopf schütteln: Bei einem Großeinsatz musste die Bergwacht ein Pärchen aus dem Münchner Umland von der Zugspitze retten, das dort in Turnschuhen herumspaziert war.

Trotz starken Regens im Tal und dichten Schneetreibens auf Deutschlands höchstem Berg waren ein Mann aus Olching und seine Freundin aus Dachau (beide 20) bereits am vergangenen Montag (30. August) von der Wiener Neustädter Hütte zum „Gipfelsturm“ auf die Zugspitze aufgebrochen. Das Unternehmen lief jedoch völlig aus dem Ruder: Allen Warnungen zum Trotze war das Pärchen los marschiert und hatte schließlich gegen 15 Uhr am Nachmittag per Notruf Hilfe angefordert. Zu diesem Zeitpunkt war das Duo körperlich bereits total erschöpft und psychisch am Ende.

Daraufhin rückten die Bergwachten aus Ehrwald und Lermoos mit einem Großaufgebot aus und fuhren von der Tiroler Seite mit der Zugspitzbahn auf den Berg. Auf dem Gipfel herrschte zu diesem Zeitpunkt ein heftiger Sturm. Außerdem lag der Schnee bis zu einem Meter hoch, schilderten die Bergretter anschließend. Trotz der widrigen Bedingungen gelang es den Rettern, rund 500 Höhenmeter im hüfthohen Schnee abzusteigen. Schließlich gelang es durch Rufen Kontakt herzustellen. Eine Handyverbindung war angesichts der Verhältnisse schwierig.

„Der Bursche war nur mit Turnschuhen ausgerüstet“

Schließlich fanden die Einsatzkräfte das Pärchen am sog. „Stopselzieher-Klettersteig“ auf rund 2500 Metern Höhe, wo die beiden nicht mehr weitergekommen waren und sich in den Ruinen der Mittelstation der alten Zugspitzbahn „verschanzt“ hatten. Von dort hatte das Paar einen Notruf abgesetzt. „Das Mädchen war schwer unterkühlt. Dem Burschen, der nur mit Turnschuhen ausgerüstet war, ging es etwas besser“, schilderte ein Retter gegenüber örtlichen Medien.

Das Paar wurde behutsam aufgewärmt, bekam warme Kleidung und Verpflegung. Anschließend gelang es den Einsatzkräften unter größter Mühe, das Paar nach oben zur Bergstation zu begleiten. Von dort wurden alle ins Tal gebracht. Das „Abenteuer“ könnte übrigens teuer werden: Denn eine sog. „Bergeversicherung“ hatte das Pärchen offenbar nicht. Deswegen müssen die beiden die Einsatzkosten in nicht unerheblicher Höhe wohl selbst tragen...

mw

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