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65 Kinder betroffen: Wie sich der Warnstreik am Donnerstag in Bad Aibling auswirkt

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Von: Nicolas Bettinger

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Durch den Warnstreik von Verdi muss eine städtische Betreuungseinrichtung in Bad Aibling am Donnerstag schließen.
Durch den Warnstreik von Verdi muss eine städtische Betreuungseinrichtung in Bad Aibling am Donnerstag schließen. © dpa/dpa

Aufgrund des Warnstreiks am Donnerstag, 23. März, im öffentlichen Dienst, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hat, muss in Bad Aibling eine Betreuungseinrichtung schließen. Was Eltern wissen müssen und wie die Stadt mit dem Ausfall umgeht.

Bad Aibling – Am Dienstag (21. März) hatte die Stadt Bad Aibling mitgeteilt, dass das Städtische Haus für Kinder Westendstraße an diesem Donnerstag (23. März) geschlossen hat. Grund dafür sind die Warnstreiks, zu denen die Gewerkschaft Verdi erneut aufgerufen hat. „Aufgrund angekündigter Beteiligungen am Streik und des daraus resultierenden Personalmangels können wir den Dienstbetrieb in der Einrichtung nicht aufrechterhalten und müssen diese für den Tag des Streiks schließen“, schrieb die Stadtverwaltung in einer Mitteilung.

Auf OVB-Nachfrage bestätigte die Leitung der Einrichtung nun, dass sich das Personal der städtischen Einrichtung am Streik beteiligen werde. Von der Schließung an diesem Donnerstag seien somit 65 zu betreuende Kinder betroffen. Wie die Betreuung dieser Kinder an diesem Streiktag erfolgen soll, habe, so die Leitung, die Stadt festgelegt. Diese bat in einem Informationsschreiben Eltern und Sorgeberechtigte, die Betreuung an diesem Tag selbst sicherzustellen.

Wie sieht es mit anderen Einrichtungen in Bad Aibling aus?

Gegenüber den OVB-Heimatzeitungen bedauerte Bürgermeister Stephan Schlier nun erneut, „dass Verdi ihre Forderungen auf dem Rücken der Eltern austrägt und den Streik nicht auf andere Teile des öffentlichen Dienstes beschränkt“. In der Kürze der Zeit habe die Stadt noch keine Rückmeldungen dazu erhalten, ob der Betreuungsausfall zu größeren Problemen bei Eltern führen wird. Für Eltern, die die Betreuung an diesem Tag unmöglich selbst leisten können und die auf die Stadt zukommen, werde man aber versuchen, eine Lösungen zu finden.

Schlier betonte, dass die Mitarbeiter ihr Streikrecht wahrnehmen und dass die Stadt dieses selbstverständlich achte. Seine Kritik richtet sich vielmehr gegen die Gewerkschaft. „Wir sind froh, dass uns die Mitarbeiter im Vorfeld über die Teilnahme am Streik informiert haben, sodass wir das an die Eltern noch rechtzeitig weitergeben konnten“, so der Bürgermeister. Denn laut Streikrecht seien die Mitarbeiter zu einer frühzeitigen Ankündigung nicht verpflichtet, dürften sich auch am Tag selbst erst abmelden.

Schlier dankte indes allen Mitarbeitern, die sich nicht am Streik beteiligen. So muss nach jetzigem Stand keine andere städtische Einrichtung in Bad Aibling aufgrund des Streiks an diesem Donnerstag schließen. „Anders als beim Haus für Kinder haben wir bei den anderen Einrichtungen eher die Rückmeldung bekommen, dass sie sich nicht am Streik beteiligen.“ Bei der Einrichtung in der Westendstraße sei jedoch jetzt schon klar, dass so viele Mitarbeiter streiken werden, sodass eine Schließung unumgänglich sei.

Streiks in mehreren Landkreisen

Die Mehrzahl der Kinder in der besagten Einrichtung kommt aus dem Stadtgebiet Bad Aibling. Aufgenommen werden Kindergartenkinder ab drei Jahren. Der Hortbereich steht grundsätzlich Schülern bis zum Alter von 13 Jahren aus allen Schultypen offen, schreibt die Stadt auf ihrer Homepage.

Zum Hintergrund: Die Gewerkschaft Verdi plant an diesem Donnerstag im öffentlichen Dienst mehrere Warnstreiks. Dabei gehen die Proteste in die nächste Runde. Bereits beim letzten Streik in Rosenheim am 8. März hatte der Bezirksgeschäftsführer Robert Metzger für den 23. März eine „ganz große Aktion in Rosenheim“ angekündigt. In einer Pressemitteilung hatte die Gewerkschaft mitgeteilt, dass die Landkreise Rosenheim, Mühldorf, Traunstein, Altötting, Berchtesgadener Land und Miesbach betroffen seien. Die nächste Verhandlungsrunde beginnt am 27. März.

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