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Wie drei Frauen mit 85 Figuren österliche Vorfreude bereiten wollen

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Von: Norbert Kotter

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Brigitte Braun, Bärbel Scheibenzuber und Bärbel Merk (von links) haben die großen Glasvitrinen mit den Krippendarstellungen  und auch die Gucklochkrippe in der Bad Aiblinger Georgskirche um szenische Darstellungen erweitert, die zur Fastenzeit und zu Ostern passen.
Brigitte Braun, Bärbel Scheibenzuber und Bärbel Merk (von links) haben die großen Glasvitrinen mit den Krippendarstellungen und auch die Gucklochkrippe in der Kirche um szenische Darstellungen erweitert, die zur Fastenzeit und zu Ostern passen. © Hadersbeck

Seit der Einweihung der Bad Aiblinger Georgskirche steht hier eine sogenannte Gucklockkrippe. Oft finden sich hier auch vier Glasvitrinen mit Krippenszenen, die vor allem zu Weihnachten besondere Beachtung finden. Warum die Ausstellungsstücke jetzt österliche Vorfreude bei den Kirchenbesuchern auslösen.

Bad Aibling - Brigitte Braun, Bärbel Merk und Bärbel Scheibenzuber sind mittlerweile ein eingespieltes Team. Dieser Tage waren die drei Frauen wieder einige Stunden in dem Gotteshaus aktiv und haben neue szenische Darstellungen in der Gucklockkrippe und den Schaukästen integriert - passend zur Fastenzeit und der Karwoche, aber auch bereits mit Blick auf das Osterfest. „Wir bilden den Einzug von Jesus in Jerusalem am Palmsonntag ebenso ab wie das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern am Gründonnerstag und schließlich die Auferstehung am Ostersonntag“, sagt Bärbel Merk.

15 biblische Szenen neu angeordnet

Insgesamt 15 biblische Szenen, die neu angeordnet wurden, können die Kirchenbesucher ab sofort betrachten. 85 Figuren lassen das Geschehen lebendig werden. Bei den meisten der 20 Zentimeter großen Gebilde sind Kopf, Hände und Füße bemalt. Deren Körper besteht aus Kunststoff. Ein Draht, der den Torso mit den Gliedern verbindet, verleiht ihnen Beweglichkeit.

Die Gucklochkrippe wird nach Merks Angaben etwa sieben- bis zehnmal im Jahr neu bestückt. Die sogenannte Simultankrippe in den Vitrinen, in der mehrere Szenen nebeneinander dargestellt werden können, konnte nur dank des Entgegenkommens des Bad Aiblinger Krippenvereins Wirklichkeit werden. Er hat der Kirchengemeinde die Glasvitrinen als ständige Leihgaben zur Verfügung gestellt. Platz, um diese aufstellen zu können, bietet die Kirche genügend.

Hans und Brigitte Braun leisten Pionierarbeit

Kripperl zu bauen, ist eine Leidenschaft von Hans Braun. Rund 30 Jahre lang hat er die Kulissen für die Krippendarstellungen in der Bad Aiblinger Georgskirche gestaltet und die Figuren bemalt.
Kripperl zu bauen, ist eine Leidenschaft von Hans Braun. Rund 30 Jahre lang hat er die Kulissen für die Krippendarstellungen in der Bad Aiblinger Georgskirche gestaltet und die Figuren bemalt. © Hadersbeck

Die wesentliche Pionierarbeit für die Darstellungen haben Brigitte Braun (73) und ihr Mann geleistet. Hans Braun, der bald 84 Jahre alt wird, hat jahrzehntelang die Kulissen für die Krippen gefertigt sowie allerlei Werkzeug kreiert, grundiert und bemalt. Seine Frau hat das Gewand für Dutzende Figuren genäht und dafür viel Freizeit geopfert. Fünf bis zehn Stunden musste sie in der Regel investieren, bis das passende Gewand für eine Kripperlfigur fertig war.

Für eine besonders aufwendig herzustellende Bekleidung für die Heiligen Drei Könige, die bestickte Mäntel trugen, hat Brigitte Braun einst auch mal 40 Stunden gebraucht. Wenn er dieses Ehrenamt mittlerweile altersbedingt auch nicht mehr wahrnimmt, erinnert sich Hans Braun gerne an die Zeit zurück, als er dazu beitrug, das biblische Geschehen in der Georgskirche lebendig werden zu lassen. „Die Ideen sind meiner Frau und mir nie ausgegangen, die Arbeit hat uns auch immer Freude gemacht. Aber einmal muss Schluss sein“, sagt Braun.

Ganz zurückgezogen hat sich Brigitte Braun noch nicht. „Erst neulich habe ich wieder einen Jesus angezogen“, berichtet sie. Bereits vor ein paar Jahren hielt sie es jedoch für ratsam, sich Unterstützung zu holen. Die fand sie in Bärbel Merk, etwas später stieß dann auch Bärbel Scheibenzuber dazu.

Wir harmonieren sehr gut miteinander

Stadtkirchenrätin Bärbel Merk

„Wir harmonieren sehr gut miteinander“, sagt Bärbel Merk über das gemeinsame Arbeiten mit den beiden anderen Frauen. „Das Zusammenspiel ist sehr bereichernd und hat etwas Meditatives“, so die Stadtkirchenrätin. Im Vorjahr hat das Trio in den Glasvitrinen insgesamt neun verschiedene Gleichnisse aus der Bibel dargestellt, unter anderem den freudenreichen Rosenkranz. „Den Bildern sind keine Grenzen gesetzt.“, weiß Merk.

Kindergarten bestückt zum Patrozinium eine Vitrine

Und bei diesem Satz denkt die Bad Aiblingerin schon mit Vorfreude an das Patrozinium der Georgskirche, das am 23. April gefeiert wird. Die Kindertagesstätte St. Georg hat ihr zugesagt, aus diesem Anlass ein Glasvitrine zu bestücken. Holzhäuser, ein Spielzeugpferd , Legoritter und ein Playmobildrachen sollen dann unter anderem hier Einzug halten.

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