Baulich soll ein etwas kleineres Edelstahlbecken in dem bisherigen Betonbecken entstehen. Dadurch würde sich die Breite des Schwimmkanals verringern: „Wenn zwei Schwimmer dann nicht mehr aneinander vorbeikommen, wird’s schon sehr eng“, so der Planer. Daher schlug er auch vor, diesen Kanal, ganz entfallen zu lassen. Damit sei die Unfallgefahr durch die zu geringe Wassertiefe und das schmale Becken beim Hineinspringen verringert. Überdies ergebe sich kein erhöhter Arbeitsaufwand für die Reinigung mehr und die Wasseraufsicht hätte eine bessere Übersicht.
Der Wegfall des Kanals sorgte für wenig Begeisterung bei den Ratsmitgliedern. „Der Kanal trägt schon zum Charakter des Bad Feilnbacher Schwimmbads bei“, warf Marinus Moser (ÜWG) ein. Er forderte, dass eine alternative Attraktion wie beispielsweise eine Rutsche mit eingeplant werden soll. Dieser Meinung war auch Konrad Schwaiger (SPD/Parteifreie): „Wir brauchen dann einen Ersatz für den Kanal, der interessant für Kinder ist“, so Schwaiger.
Sepp Rauscher (CSU) bremste etwas: „Wir sind derzeit finanziell klamm, eine Attraktion ist derzeit nicht möglich“, so der stellvertretende Bürgermeister. Weiter hatten die Ratsmitglieder viele technische Fragen an den Planer, unter anderem zum erhöhten Beckenrand. Dieser wird notwendig, da das Edelstahlbecken bei gleicher Wassertiefe insgesamt etwas höher wird, um die Technik unter dem Becken zu verbauen. So sollen die seitlichen Einlassdüsen entfallen und die Frischwasserzufuhr über Kanäle im Boden erfolgen.
„Damit bringen wir auch die Beckenhydraulik wieder auf den aktuellen Stand der Technik und vermeiden Totzonen im Wasser“, führte Gerlach aus. Die Fragen aus dem Gremium zur Höhe des Sprungturms, zur Einstiegssituation für Menschen mit körperlichen Einschränkungen und zur Art des verwendeten Edelstahls beantwortete der Planer. Kritisch betrachtet wurde das Vorhaben von Sieglinde Angermaier (Grüne). Sie wünschte, vorher noch eine Betonuntersuchung durchzuführen, um herauszufinden, ob das Betonbecken tatsächlich in einem schlechten Zustand sei und hakte nach, ob es sich bei den ermittelten Kosten um ein Angebot nach einer Ausschreibung handle.
Bürgermeister Anton Wallner entgegnete, dass es weniger um die Beschaffenheit des Betons gehe, sondern dass es für die Foliensanierung eine möglichst glatte Oberfläche brauche, die derzeit nicht vorhanden ist. „All das würde die Sache in die Länge ziehen, das birgt zeitliche Risiken“, so der Bürgermeister. Eine Ausschreibung sei noch nicht erfolgt, da man erst die Entscheidung des Gemeinderats zum Edelstahlbecken abwarten wolle. Auch Katharina Angermaier (ÜWG) betrachtete die Edelstahl-Variante mit Skepsis.
Im Hinblick auf die Kostenschätzung von rund einer Million Euro fragte Angermaier: „Können wir uns das leisten?“. Sepp Riedl (CSU) ging sogar noch einen Schritt weiter und warf die Frage in den Raum, ob sich die Gemeinde mit Feilnbach und Au zwei Schwimmbäder leisten will. Mit den Gegenstimmen von Kathi und Sieglinde Angermaier votierte der Gemeinderat mehrheitlich (15:2 Stimmen) für die Beckensanierung in Edelstahl und befand einstimmig, dass die Haushaltsmittel einzuplanen beziehungsweise die Planungen zu ändern sind.
Allen Freunden des Bad Feilnbacher Schwimmbads machte Peter Gerlach mit seiner Zeitplanung Hoffnung: „Wenn der Kanal nun wegkommt, könnten wir im Winter umbauen und 2024 schon im neuen Becken schwimmen“, so der Planer.