Zeit und Kosten sparen
Gemeinderat Bad Feilnbach gründet Bauherren-Team für Rathaus-Neubau
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Ein Bauherren-Team soll sich um den Neubau des Rathauses in Bad Feilnbach kümmern. Warum sich der Gemeinderat in dieser Frage selbst entmachtet und es trotzdem sinnvoll findet.
Bad Feilnbach – Wer schon mal ein Haus gebaut hat, kennt es vermutlich: Neben großen und grundsätzlichen sind auch viele kleine Bauherren-Entscheidungen zu treffen. Auch in der Gemeinde Bad Feilnbach gilt es in nächster Zeit, einiges zum Rathausneubau zu entscheiden. Daher votierte der Gemeinderat in jüngster Sitzung mit 18:1 Stimme für ein Bauherrenteam, um nicht alle Entscheidungen im Gemeinderat beraten zu müssen.
Viele Fragen beim Auftaktgespräch
Die Planungsleistungen für den Rathausneubau in der Ortsmitte beginnen allmählich und bereits im Auftaktgespräch mit den Planern tauchten zahlreiche Fragen auf, die wichtig für den weiteren Planungsprozess sind. Überdies können sie durchaus kostenrelevant werden.
So stellt sich als grundsätzliche Frage, nach welchem Energiestandard das neue Verwaltungsgebäude geplant werden soll. Auch ob eine Brandmeldeanlage gewünscht ist, oder eine alternative Art der Alarmierung erfolgen soll, muss entschieden werden. Viele Alternativen bietet auch der Bereich der Elektroinstallation, etwa soll mit Schaltern oder einem Lichttableau geplant werden, soll die Beleuchtung vernetzt sein? Für die Planungen relevant ist, aus welchem Material Wände und Böden bestehen sollen, ob und welches Aufzugsystem eingebaut werden soll und wie die Lüftung geregelt wird.
Wie Helge Dethof, Leiter des Fachbereichs „Bauen und Wohnen“ in der Sitzung darstellte, sollen „im Hinblick auf die bisherigen Diskussionen im Gemeinderat solche Dinge vermutlich nicht von der Verwaltung entschieden werden“. Andererseits sollten diese Themen wohl auch nicht im gesamten Gemeinderat diskutiert werden.
Bauherrenteam soll kommen
„Wenn für jede Einzelfrage ein Gemeinderatsbeschluss herbeigeführt werden muss, kostet dies Zeit im Planungsprozess und die Tagungsordnung droht auszuufern“, befürchtete Dethof. Daher wurde vorgeschlagen, ein kleines Bauherrenteam zu bilden, das Entscheidungen zeitnah treffen kann. „Das Team könnte beispielsweise aus dem Bürgermeister, oder seiner Vertretung, Vertretern der Verwaltung, dem Projektsteuerer und den Fraktionssprechern bestehen“, schlug Helge Dethof vor. Dieses Bauherrenteam könnte bei einem tatsächlichen Neubau des Rathauses seine Arbeit weiterführen.
Nach kurzer Diskussion fasste der Bad Feilnbacher Gemeinderat mit der Gegenstimme von Petra Eirainer den Beschluss, ein Bauherrenteam zu gründen. Dieses besteht nun aus dem Bürgermeister und seinem Stellvertreter, Peter Feldschmidt und Helge Dethof von der Bauverwaltung, dem Projektsteuerer Albert Dembinski und vier Vertretern aus dem Gemeinderat.
Gremium bleibt nicht außen vor
Die vorherige Überlegung, die Fraktionssprecher zu entsenden, wurde wieder verworfen. Konrad Schwaiger (SPD/Parteifreie) schlug stattdessen vor, fraktionsübergreifend zu arbeiten und bot den Platz im Gremium den Ratskollegen an, die auch berufliche Expertise im Baubereich aufweisen können.
Nun sind Christian Bergener und Marinus Moser (beide ÜW), Thomas Forster (Grüne) und Georg Stadler im Bauherrenteam vertreten. Ganz außen vor bleibt der Gemeinderat dennoch nicht: Sollte aus dem Bauherrenteam der Wunsch geäußert werden, dass im Einzelfall eine Entscheidung durch den gesamten Gemeinderat herbeigeführt werden soll, soll dies auch so umgesetzt werden.
Wann der Bau starten soll, und was er kostet, wird derzeit ermittelt.