Biathlon-Sprint: Magdalena Neuner auf Rang drei

Ruhpolding - Magdalena Neuner ist beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding im Sprint-Rennen Dritte geworden. Nach ihrer Verletzungspause ein erfolgreiches Comeback.
Magdalena Neuner hat den erhofften ersten Saisonsieg beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding knapp verpasst, mit Rang drei aber ein erfolgreiches Comeback gefeiert. Beim Sieg der Schwedin Anna Carin Olofsson-Zidek leistete sich Neuner am Mittwoch im Sprint über 7,5 Kilometer vor mehr als 15 000 begeisterten Zuschauern zwei Fehler im Stehend-Schießen, die sie auch mit einer beeindruckenden Laufleistung nicht mehr kompensieren konnte. “Ich bin insgesamt zufrieden. Ich bin sehr motiviert ins Rennen gegangen, vielleicht sogar etwas übermotiviert“, sagte die sechsfache Weltmeisterin, die zuletzt wegen Rückenproblemen pausieren musste. “Ich hätte nicht gedacht, dass es so gut läuft, nachdem ich am vergangenen Wochenende nicht einmal gehen konnte“, sagte Neuner.
Bilder vom Wettkampf (Sjh)
Die übrigen Deutschen verpassten bessere Platzierungen am Schießstand und haderten ein wenig mit den Sichtverhältnissen. “Es war schon ziemlich dunkel, aber das soll keine Entschuldigung sein“, sagte Kati Wilhelm. Bundestrainer Uwe Müssiggang war dennoch zufrieden. “Es war eine tolle mannschaftliche Leistung. Lena hat ein phänomenale Laufleistung gezeigt. Es war die richtige Entscheidung, sie in Oberhof pausieren zu lassen“, sagte Müssiggang.
Bilder vom Wettkampf (Aktivnews)
Wenige Tage nach ihrer auskurierten Wirbelblockade im Rücken, die sie zur Absage der Rennen in Oberhof gezwungen hatte, zeigte sich Neuner in guter Verfassung. Läuferisch war die Wallgauerin wieder eine Klasse für sich, auch im Liegendschießen erfüllte sie die Pflicht. “Das erwarte ich von mir“, sagte die 22-Jährige trocken, während Bundestrainer Uwe Müssiggang erleichtert die Faust ballte und ein “Bravo“ in die kalte Ruhpoldinger Luft rief.
Wilhelm vergab den Sieg mit zwei Fehlern bereits im Liegend- Schießen. Dank einer starken Laufleistung und einem “Nuller“ im Stehend-Anschlag schaffte es die dreifache Olympiasiegerin aber immerhin noch unter die besten 15. “Es ist ärgerlich, wenn man im ersten Schießen zwei Scheiben liegen lässt. Da nutzen einem die super Laufleistung und ein tolles Stehend-Schießen auch nichts mehr“, sagte Wilhelm.
So schön und so erfolgreich: Magdalena Neuner
Andrea Henkel leistete sich wenige Tage nach ihrem ersten Saisonsieg beim Massenstart in Oberhof nur einen Schießfehler, konnte am Ende aber nicht mehr zulegen und verpasste das Podest. “Auf der dritten Runde war ich total im Eimer“, sagte die 32-Jährige. Martina Beck schoss ebenfalls lediglich einmal daneben, konnte läuferisch aber nicht mit der Spitze mithalten. “Es war ganz ok. Mit der Laufleistung bin ich zufrieden“, sagte die Mittenwalderin.
Nicht gut lief es für Simone Hauswald, die in der vergangenen Woche das Sprintrennen in Oberhof noch gewonnen hatte. Nach einem “Nuller“ im Liegendschießen leistete sich die 30-Jährige im Stehend- Anschlag gleich drei Fahrkarten und verpasste damit eine vordere Platzierung. “Ich bin einfach nicht ins Rennen reingekommen“, sagte Hauswald. Tina Bachmann überzeugte mit nur zwei Schießfehlern und kam ebenfalls unter die Top 15.
Die deutschen Männer stehen im Sprint an diesem Donnerstag (17.20 Uhr/ZDF) gewaltig unter Druck. Bislang gelang nur dem dreifachen Olympiasieger Michael Greis in Oberhof mit Platz zwei im Sprint der Sprung auf das Podest. Für Simon Schempp, Daniel Böhm und Alexander Wolf geht es sogar noch um die Olympia-Norm. “Ich hoffe, dass ich zum zweiten Mal die halbe Norm schaffe“, sagte Schempp
dpa