„Katzentraum“ versinkt im Wasser
Neubau des Gnadenhofes in Ried muss drei Monate trocknen – Umzug verschiebt sich
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Vereinsvorsitzende Renate Holland kann die Tränen kaum unterdrücken. Die Flut vom Montagabend hat den Neubau für den Gnadenhof „Katzentraum“ in Ried unter Wasser gesetzt.
Bruckmühl – Wie mit Bällen spielten die Wassermassen mit allem, was im Hof gelagert war – darunter Dämmmaterial und Baustelleneinrichtungen. „Die Keller waren voll. Im vorderen Gebäude stand das Wasser in den Räumen etwa 20 Zentimeter, im hinteren Bereich sogar 90 Zentimeter hoch“, beschreibt Architektin Karin Stiglauer.
Zimmerer Martin Sollerspöck eilte dem Verein „Katzentraum“ zu Hilfe und pumpte am Dienstagvormittag den Keller aus. Am Nachmittag packten viele Freiwillige mit an, schoben Wasser und Schlamm auch aus den Räumen. „Der Bauschaden ist erheblich“, informiert die Architektin.
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Die Feuchtigkeit ist ins Mauerwerk gezogen. Abdichtungen und Trockenbauteile haben sich vollgesogen, müssen entfernt werden. „Etwa zwei bis drei Monate wird es dauern, ehe der Bau trockengelegt ist“, schätzt Stiglauer ein. Zeit, die der Verein eigentlich nicht hat. „Wir waren auf einem so guten Weg, wollten schon Mitte Dezember einziehen.
Nun werden wir wieder zusätzliche Mittel brauchen, weil in Sonnenham weitere Mieten anfallen“, ist Vereinsvorsitzende Renate Holland fassungslos über den Hochwasserschaden. Zwar hat der Verein in seinem bisherigen Domizil in Sonnenham noch immer einen gültigen Mietvertrag und kann auch über den Dezember hinaus bleiben. Doch Mieten und Stromkosten in dem alten Hof verschlingen 2000 Euro im Monat. Geld, das der Verein sich eigentlich so schnell wie möglich sparen wollte.
Einen kleinen Trost gibt es in der schwierigen Situation: „In einer Woche sollte der Estrich kommen. Wären Fußbodenheizung und Estrich schon drin gewesen, wären die Schäden noch größer“, ist die Architektin froh. Und noch eine gute Nachricht: Der Neubau in Ried ist elementarversichert. Die Schäden am Gebäude werden also von der Versicherung beglichen.