Eis: Was tun, wenn's kracht?
Landkreis - Die Versuchung ist groß: Es war lange klirrend kalt und die Seen scheinen fest zugefroren zu sein. Doch der Schein trügt nicht selten. Was tun im Ernstfall - Einem Einbruch ins Eis?
Eis kann an verschiedenen Stellen des Gewässers auch verschiedene Dicken aufweisen. Das heißt: Wenn eine Stelle dick genug ist, kann es 20 Meter weiter schon ganz anders aussehen. Grund hierfür sind unter anderem Bodenwärme, Strömungen oder Gasbläschen.
Die ausreichenden Eisdicken sind
- für einen einzelnen Menschen: 4 cm
- für mehrere Menschen (z.B. Eisstockschießen): 8 cm
- für Schlittenfahrzeuge: 12 cm
- für Fahrzeuge (z.B. Autos): 18 cm
- Fließende Gewässer sollten erst bei 15 bis 20 cm betreten werden.
Wer einbricht, hat nur wenige Minuten Zeit, sich selbst zu helfen. Die Gliedmaßen werden durch die Kälte sehr schnell steif und sich aus eigener Kraft aus dem eisigen Wasser zu ziehen, wird unmöglich.
Sollten Sie einbrechen, behalten Sie Ihre Kleidung an! Auch durchnässt bietet Sie noch ein bisschen Schutz vor der Kälte. Ausnahmen sind schwere Wintermäntel und Schuhe.
Eine Rettung durch eine zweite Person sollte, wenn möglich, immer von Land durchgeführt werden. Hier bieten sich Rettungsringe mit Seil, Bretter oder Stöcke an. Die Hilfsmittel sollten zugeworfen, -geschoben oder gereicht werden, damit sich der Retter nicht selbst auf dünnes Eis begeben muss. Sollte es unvermeidlich sein, so muss der Helfer sich auf dem Bauch liegend vorsichtig an die Unglücksstelle heranschieben, am besten auf einem breiten Brett. So setzt er sich selbst am wenigsten der hohen Gefahr aus, auch einzubrechen.
Nähern Sie sich niemals stehend dem Unfallort!
Sind Sie nahe genug herangekommen, decken Sie die Einbruchsstelle mit einem Brett oder einem langen Stock ab, um ein weiteres ausbrechen zu verhindern. Zusättzlich bekommt der Verunglückte auch die Gelegenheit, sich daran hochzuziehen.
Sind mehrere Retter vor Ort, so sollte derjenige, der sich auf die Eisdecke begibt, mit einem Seil gesichert werden.
Auf jeden Fall muss zwischenzeitlich der Notruf alarmiert werden. Auch für die Wasserwacht gilt der übliche Notruf 112, in Bayern aus dem Festnetz auch die 19222.
Das Absetzen eines Notrufs muss die folgenden Fragen beantworten:
- Was ist passiert
- Wo ist es passiert
- Wieviele Personen sind betroffen
- Welche Verletzungen/Erkrankungen sind vorhanden
Des weiteren sollten Sie auf Rückfragen warten, denn ein Notruf-Gespräch wird immer von der Rettungsleitstelle beendet.
df/red-ro24