Blick auf Statistiken zeigt Bedeutung der Aktion
„Mit ohne Auto“ – Wie ein Kindergarten aus Feldkirchen-Westerham Nachhaltigkeit vorlebt
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In Deutschland fährt ein Großteil aller Erwerbstätigen mit dem Auto zur Arbeit – und das auch bei kürzeren Strecken. Mit der Aktion „Mit ohne Auto“ wollen der Kindergarten und die Grundschule Vagen ein Zeichen setzen und Kinder und deren Familie zu mehr Nachhaltigkeit animieren. Doch wie funktioniert das?
Feldkirchen-Westerham – Seit zwei Wochen läuft im Kindergarten Vagen nun schon die Aktion „Mit ohne Auto“. Für insgesamt drei Wochen heißt es dort wieder: Möglichst viel zu Fuß, mit dem Radl oder dem Roller unterwegs sein oder eben in Fahrgemeinschaften die Wege zum Kindergarten und nachhause zurücklegen.
Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten
Damit will der Kindergarten einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten und Kinder sowie deren Familien etwa auch animieren, das Auto öfter mal stehen zu lassen. Die seit Jahren beliebte Aktion führt der Kindergarten in Kooperation mit der Grundschule Vagen durch.
Laut Andrea Steiner, stellvertretende Leiterin des Kindergartens, wolle man den Kindern und Familien damit „die vielen Vorteile des sich Bewegens, draußen zu sein, Zeit miteinander zu verbringen und zu ratsch‘n“ vorleben.
„Holzstöpsel“ für jede gesparte Fahrt
Vor allem aber komme die Aktion der Umwelt zugute. „Für jede Fahrt, die gespart wird, dürfen die Kinder ‚Holzstöpsel‘ in eine Röhre werfen“, erklärt Steiner. Nach den drei Wochen sollte die Röhre dann möglichst voll sein, hofft die stellvertretende Leiterin zusammen mit Leiterin Dagmar Lenz und dem gesamten Team des Kindergarten Vagen.
„Kindern macht es Spaß, sich bei Wind und Wetter im Freien zu bewegen“, sagt Steiner. Gerade in diesen Zeiten der „enormen Benzinpreise“ sei die Aktion „Mit ohne Auto“ eine tolle Alternative und man könne das Auto einfach mal stehen lassen.
Wer nicht ganz auf den fahrbaren Untersatz verzichten kann oder will, könne beispielsweise Fahrgemeinschaften bilden und diese „dann nach der Aktion weiter führen“, regt Andrea Steiner an.
Angesprochen auf das Projekt findet Feldkirchen-Westerhams Bürgermeister Hans Schaberl ebenfalls nur lobende Worte für die Initiative beziehungsweise das Projekt „Mit ohne Auto“.
Bürgermeister findet Alternativen wichtig
Er selbst steigt, so oft es möglich ist, selber aufs Fahrrad. „Es ist gut und wichtig, zu zeigen, dass es eben auch Alternativen zum Auto gibt.“ Beim Blick auf bundesweite Statistiken könnte die Aktion des Kindergartens zumindest eine positive Wirkung auf das Verhalten der Kinder in Zukunft haben. Denn laut statistischem Bundesamt fuhren alleine im Jahr 2020 68 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland mit dem Auto zur Arbeit.
Dabei ist vor allem für Millionen Berufspendler das Auto als Beförderungsmittel erste Wahl. Demnach fuhr nur jeder zehnte Erwerbstätige regelmäßig mit dem Fahrrad zur Arbeit. Und das Auto wurde auch auf kürzeren Arbeitswegen regelmäßig eingesetzt, was fast auf die Hälfte aller Erwerbstätigen zutrifft.