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Risse in der Faganahalle in Vagen: Was nun baulich passiert – und wann sie wieder öffnen könnte

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Von: Mathias Weinzierl

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Aktuell ist die Faganahalle (links) noch gesperrt. Die Gemeinde Feldkirchen-Westerham hofft aber, dass das Gebäude im Ortsteil Vagen bereits in wenigen Wochen wieder genutzt werden kann, beispielsweise für den Schulsport.
Aktuell ist die Faganahalle (links) noch gesperrt. Die Gemeinde Feldkirchen-Westerham hofft aber, dass das Gebäude im Ortsteil Vagen bereits in wenigen Wochen wieder genutzt werden kann, beispielsweise für den Schulsport. © Manfred Merk, dpa/Sebastian Kahnert

Es kam einer Hiobsbotschaft gleich, als Feldkirchen-Westerham Ende November 2022 die Faganahalle wegen Schäden an der Dachkonstruktion sperren musste. Mittlerweile gibt es aber bereits positive Signale im Hinblick auf eine Wiedereröffnung.

Feldkirchen-Westerham – Für die Gemeinde war es eine Hiobsbotschaft, die nicht nur das Veranstaltungsprogramm auf den Kopf gestellt hatte, sondern auch die Vagener Grundschule vor große Herausforderungen stellte: Im November 2022 verkündete die Gemeinde Feldkirchen-Westerham, dass die Faganahalle aufgrund von Statikproblemen „bis auf Weiteres“ gesperrt werden müsse. Doch jetzt gibt es positive Signale aus der Bauverwaltung der Kommune, die hoffen lassen, dass die Veranstaltungshalle, die auch für den Schulsport genutzt wird, schon bald wieder geöffnet wird. „Es ist Licht am Ende des Tunnels“, sagte Andreas Hanrieder, stellvertretender Leiter der Bauverwaltung, gegenüber den OVB-Heimatzeitungen.

Gutachter entdeckt Risse in den Leimbindern

Im Zuge der Planungen für eine Photovoltaikanlage, die 2023 auf dem Dach der Faganahalle an der Mittenkirchener Straße im Feldkirchen-Westerhamer Ortsteil Vagen errichtet werden sollte, hatte die Bauverwaltung der Kommune die Prüfung der Dachkonstruktion durch einen Gutachter veranlasst. Mit ernüchterndem Ergebnis: Der Gutachter äußerte nämlich Bedenken, dass das Dach bei heftigem Schneefall überhaupt den Winter überstehen werde. Grund für diese Befürchtung: Der Fachmann hatte Risse in den Leimbindern entdeckt, „die so eigentlich nicht da sein sollten“, wie Hanrieder betonte.

Die Gemeinde reagierte sofort und ließ die Faganahalle, die 1983 errichtet worden war, sperren. Zudem wurde ein ausführliches Gutachten in Auftrag gegeben, das die Träger der Halle sowie die komplette Dachkonstruktion detailliert untersuchen und Lösungsvorschläge unterbreiten sollte, die die Sicherheit für die Hallennutzer wieder gewährleistet. Auch die Installation der geplanten Photovoltaikanlage sollte in dem Gutachten berücksichtigt werden.

Das Gutachten ist mittlerweile fertig – und in der Bauverwaltung herrscht großer Optimismus, dass die Statikprobleme nicht nur kostengünstig, sondern auch relativ zeitnah behoben werden können, wie Andreas Hanrieder gegenüber den OVB-Heimatzeitungen bestätigte. „Wenn alles nach Plan läuft, dann können wir kommende Woche mit der Sanierung loslegen“, so der stellvertretende Bauamtsleiter, der mittlerweile per E-Mail grünes Licht vom Baustatiker, der das Gutachten nochmals unabhängig prüfen musste, bekommen hat. Die doppelte Prüfung ist eine gesetzliche Vorgabe, die Tragödien wie 2006 in Bad Reichenhall, wo beim Einsturz einer Eishalle 15 Menschen ihre Leben verloren hatten, verhindern soll.

Nächster Schritt: Material muss jetzt bestellt werden

Und wie geht es jetzt weiter? Bereits seit Wochen steht die Bauverwaltung nach Angaben von Hanrieder mit einem örtlichen Unternehmen in Kontakt, das die Sanierungsmaßnahme ausführen soll. Jetzt geht es darum, das benötigte Material zu bestellen. Viel wird jedoch gar nicht benötigt, wie Hanrieder verrät.

Um die sieben Binder ausreichend zu verstärken, sind rund 200 Vollgewindeschrauben mit einer Länge von jeweils 80 Zentimetern und einem Durchmesser von einem Zentimeter vonnöten. In jeden Binder werden dann nach Angaben von Hanrieder, selbst gelernter Zimmerer, 25 dieser Schrauben gesetzt. Der stellvertretende Bauamtsleiter geht davon aus, dass die Halle dann in rund drei Wochen wieder zur Verfügung stehen könnte. Kostenpunkt der Sanierungsmaßnahme: zwischen 3000 und 5000 Euro.

Eine zweite Maßnahme, die seitens des Gutachters allerdings nicht vorgeschrieben, sondern nur empfohlen wird, will die Gemeinde ebenfalls umsetzen. Allerdings erst in einer der kommenden Schulferienzeiten, damit die erneute Schließung der Halle auf das Schul- und Vereinsleben keinen oder kaum Einfluss nehmen wird. „Da werden wird dann die Risse an den Bindern verpressen lassen“, erklärt Hanrieder, der dafür aber zunächst einmal spezielle Fachfirmen, die mit der Leimbinderherstellung vertraut sind, kontaktieren muss. Was diese Maßnahme kosten wird, dazu konnte Hanrieder noch keine Angaben machen.

Bald auch wieder Schulsport in der Halle möglich

Erleichterung, dass die Faganahalle bald wieder für den Schulsport zur Verfügung steht, dürfte auch bei der Schulleitung und den Schülern der Grundschule in Vagen herrschen. „Natürlich freuen wir uns, wenn die Halle wieder zur Verfügung steht“, sagt Rektorin Diana Lörner-Steinfeld gegenüber den OVB-Heimatzeitungen. „Wir konnten aber die Zeit, auch aufgrund der guten Absprachen mit der Gemeinde, recht gut überbrücken.“ So seien die Schüler bei Doppel-Sportstunden mit dem Bus nach Feldkirchen gefahren worden. Bei Einzelstunde habe der Lehrer versucht, mit den Schülern im Freien einer sportlichen Tätigkeit nachzugehen. Lörner-Steinfeld: „Bei nur 45 Minuten Unterricht die Schüler nach Feldkirchen und wieder zurückzufahren, hätte sich einfach nicht gelohnt.“

Vorfreude darüber, dass in der Faganahalle schon bald wieder sportliche Aktivitäten möglich sind, herrscht natürlich auch beim stellvertretenden Bauamtsleiter Hanrieder. Zumal er in gewisser Weise von der Sperrung der Halle selbst betroffen war. „Mein Sohn spielt dort in der Halle normalerweise Fußball“, sagt der Gemeindemitarbeiter, dessen persönliche Betroffenheit aber natürlich keinen Einfluss darauf hatte, wie schnell die Sanierung umgesetzt wird. Dennoch stellt Hanrieder klar: „Für die Jungs ist es natürlich schon wichtig, dass sie ihre Halle zum Fußball spielen wieder bekommen.“

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