1. rosenheim24-de
  2. Rosenheim
  3. Mangfalltal

Die Herzen im Sturm erobert

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

null
© uhe

Bad Aibling - Der Krönungsball der Faschingsgilde Bad Aibling war ein Auftakt nach Maß in den Fasching 2010.

Lesen Sie hier den Originalbericht aus dem Mangfall-Boten:

Die Herzen im Sturm erobert

Die Inthronisation des neuen Aiblinger Prinzenpaares, Prinzessin Stefanie I. von der Akrobatikbühne und Prinz Hubert II. von edler Sohle und rollendem Leder, das locker und nahezu unaufgeregt die Herzen seiner "Untertanen" im Sturm eroberte, ein bis auf den letzten Platz, auch mit viel Prominenz, besetzter Kurhaussaal und Musik für jede Geschmacksrichtung von der Band "Pick Us": Der Krönungsball der Faschingsgilde Bad Aibling war ein Auftakt nach Maß in den Fasching 2010. Weitere Höhepunkte waren die Verleihung des Ordens "pour le Gloré" sowie die Ernennung eines Ehrensenators und die Gardemädchen mit Marsch und Showteil.

Traditionell eröffnete ein gemeinsamer Walzer der Gardemädchen mit den Senatoren der Gilde den Ball, zu dem Gildepräsident Robert Krämer neben Bürgermeister Felix Schwaller, Landtagsabgeordneter und Landesbäuerin Annemarie Biechl, Kreisrätin Stefanie Zurl auch zahlreiche Aiblinger Stadträte, Vereinsvertreter und vor allem die Fußballer des ASV Au begrüßte. Die Kicker aus der Nachbargemeinde ließen es sich nicht nehmen, ihrem Mannschaftskameraden Hubert Schlemer bei seinem Amtsantritt als Prinz in Bad Aibling "beizustehen".

Bevor das Prinzenpaar des Faschings 2010 allerdings in den Saal einzog, galt es, Abschied zu nehmen von den "Regenten" des Vorjahres: Nachdem Präsidium, Elferrat und Garde Aufstellung genommen hatten, galten die Ovationen des Publikums ein letztes Mal Toni Ernst und Michaela Nebes. Krämer dankte den beiden für die hervorragende Repräsentation im abgelaufenen Faschingsjahr und die "Ex-Majestäten" dankten ihrerseits für die gewährte Unterstützung.

Dann war es endlich soweit: Ganz in Blau, die Prinzessin im edlen Ballkleid, der Prinz im Sakko aus Seide, zogen Stefanie Kolb und Hubert Schlemer unter derart großem Jubel in den Saal ein, als hätten die Faschingsnarren je daran gezweifelt, ein neues Prinzenpaar zu bekommen. Nach der Vorstellung durch Krämer und von Vizepräsidentin Marianne Hartmann mit Zepter und Orden als Insignien ihrer "Macht" ausgestattet, richteten Prinz und Prinzessin in einem "locker-flockig" geführten Wechselgespräch die ersten, von großem Applaus begleiteten Worte an ihre närrischen Untertanen.

Rathausschlüssel übergeben

Der übliche "schwere Gang" stand dann Bürgermeister Schwaller bevor: Zwei Gardemädels holten ihn auf die Bühne und zum Erstaunen der Anwesenden überreichte der Rathauschef ohne viel "Federlesen" Prinzessin Stefanie und Prinz Hubert den goldenen Stadtschlüssel. Sozusagen im Gegenzug war Schwaller dann der Erste, dem das Prinzenpaar den Faschingsorden der Session 2010 umhängte.

Heiterkeit dann bei der obligatorischen Sektrunde: Gleich zwei "Kellner" (die Senatoren Josef Steffl und Dr. Andreas Geyer) brachten die Getränke, und das aus besonderem Grund: In Anspielung auf ihre getränkemäßigen Vorlieben gab es für Prinzessin Stefanie ein überdimensionales Sektglas und Prinz Hubert bekam einen ebenso großen Cognac-Schwenker, beides natürlich mit passendem Inhalt.

Nachdem alle auf den kommenden Fasching angestoßen hatten, ging der erste obligatorische Ordensregen über die "Prominenz", darunter auch Bad Aiblings stellvertretender Polizeichef Thomas Adami, nieder. Den ersten großen Auftritt hatte dann die neu formierte Garde: Unter ihrem neuen Gardemajor Kathrin Schmid zeigten die Mädels ihren von Tina Papke einstudierten Marsch und sie bewiesen, dass auch moderne Musik ("Celebration" von Madonna und "Cacada"-Kids in America) zum klassischen Marsch passt.

Tänzerische Höchstleistungen dann beim von Hofmarschall Thomas Hofinger angekündigten "absoluten Höhepunkt des Abends": Die närrischen Regenten wirbelten schon beim Walzer zu "The 2nd Waltz" und "The Russian Waltz" von Dimitry Shostakovich geradezu übers Parkett. Flotte Tanzschritte wechselten sich mit akrobatischen Dreh- und Hebefiguren ab und wer glaubte, diese Vorstellung sei nicht mehr zu überbieten, der sah sich nur Minuten später eines Besseren belehrt: Der Showteil des Prinzenpaares (Musik: "eclipse of my heart"), vom Publikum stürmisch als Zugabe gefordert, war ein Feuerwerk an akrobatischen Einlagen, vom Handstand der Prinzessin zu Anfang bis hin zum aus kurzen Schritten angesetzten Sprung in die Arme des Prinzen. Hier zeigte sich, dass Stefanie I. nicht von ungefähr den Beinamen "von der Akrobatikbühne" trägt. Die nochmals geforderte Zugabe musste das "Power-Prinzenpaar" (Zitat Robert Krämer) dem Publikum aus Konditions- und Zeitgründen jedoch verwehren. Verständlich, denn auch die Gardemädchen standen dem Prinzenpaar in nichts nach: Die Show, einstudiert von Martina Schlosser, wurde zum geplanten fetzigen Schlusspunkt: Gleich 15 Mädels tanzten minutenlang zu den Musiktiteln "Get the Party started", "U & Ur Hand" (Pink), "When I grow up" (Pussycat Dolls), "Hot n Cold" (Kathy Perry) und "Pokerface" (Lady Gaga), so dass es nicht beim frenetischen Beifall blieb, die Showtanzgruppe musste ihr Programm dann noch ein zweites Mal zeigen. Senatspräsident Konrad Gartmeier oblag es dann, noch zwei besondere Ehrungen vorzunehmen: Birgit Kunze bekam als zweite Frau den Orden "pour le Gloré" für besondere Verdienste um den Aiblinger Fasching. Bereits ihr Vater, Gerhard Lindner, war 1952 Prinz, damals noch bei der "TuS-Narria", und auch die Tochter hatte eine vorbildliche Faschingskarriere hingelegt - vom Gardemädchen über Prinzessin bis hin zu Hofmarschall und Präsidiumsmitglied. Grund genug für den Senat, ihr den Verdienstorden zu überreichen. "Er ist unter den Landkreisbürgermeistern der Tanzwilligste auf den Faschingsbällen", mit diesen launigen Worten ernannte Gartmeier Bürgermeister Schwaller zum "Ehrensenator" und stattete ihn als äußeres Zeichen seiner neuen Würde mit Senatsorden und -kappe aus. Die Ehrungen waren damit beendet und das Parkett war wieder frei für die tanzbegeisterten Ballgäste, die noch lange in den Fasching 2010 hineintanzten.

uhe/Mangfall-Bote

Auch interessant

Kommentare