1. rosenheim24-de
  2. Rosenheim
  3. Mangfalltal
  4. Kolbermoor

Neueröffnung in Kolbermoors Alter Spinnerei: Aus Giuseppes Café wird „Brasserie Turbinenhaus“

Erstellt:

Von: Kathrin Gerlach

Kommentare

Sie erfüllen sich einen Traum: Anton Trinkler (links) und Tim Käufl eröffnen im Mai ihre „Brasserie Turbinenhaus“ an der Alten Spinnerei in Kolbermoor.
Sie erfüllen sich einen Traum: Anton Trinkler (links) und Tim Käufl eröffnen im Mai ihre „Brasserie Turbinenhaus“ an der Alten Spinnerei in Kolbermoor. © Re

In der Energiezentrale an der Alten Spinnerei in Kolbermoor tut sich etwas. Im Kesselhaus kann nach der Corona-Pandemie endlich wieder getagt und gefeiert werden. Und wo einst „Giuseppes Café“ war, soll im Mai die „Brasserie Turbinenhaus by Tim & Anton“ eröffnen. Was ist geplant.

Kolbermoor – Die Energiezentrale an der Alten Spinnerei wird mit frischer Kraft neu angekurbelt. Während nach der Corona-Pause im Kesselhaus die Veranstaltungen wieder angelaufen sind, wird das Turbinenhaus gerade umgebaut. Seit Oktober sind die Handwerker hier zugange, haben im historischen Bestand mit imposanter Krananlage Bereiche für Küche und Restaurant abgetrennt, mediterrane Fliesen verlegt und bauen jetzt gerade die Küche ein. „Unser Restaurant wird fröhlich und bunt, soll mit Holzelementen und vielen Pflanzen zum Verweilen einladen“, macht Anton Trinkler neugierig. Gemeinsam mit Tim Käufl hat er die Turbinenhaus GmbH gegründet. Im Mai wollen sie die „Brasserie Turbinenhaus by Tim & Anton“ eröffnen.

Ein neuer Mosaikstein der Gastronomie

Ihre Brasserie wird nach historischem französischem Vorbild kein Bierlokal, keine Kneipe und kein Bistro werden, sondern Restaurant und Tagesbar. Und die sollen eine Lücke im kulinarischen Angebot der Stadt schließen.

In den denkmalgeschützten Gebäuden der Alten Spinnerei verbinden sich historische Details mit modernen Elementen. Die  imposante stählerne Krananlage und die Ziegelwände des Turbinenhauses sind spannende Pendants zu mediterranen Fliesen.
In den denkmalgeschützten Gebäuden der Alten Spinnerei verbinden sich historische Details mit modernen Elementen. Die imposante stählerne Krananlage und die Ziegelwände des Turbinenhauses sind spannende Pendants zu mediterranen Fliesen. © Re

„Wir wollen den anderen Gastronomen keine Konkurrenz machen, sondern etwas Neues anbieten“, beschreibt Käufl: „In unserer französischen Brasserie wird es internationale Küche, Patisserie und gute Weine geben. Auch vegane und vegetarische Gerichte gehören dazu.“

Corona-Pandemie für Umbauten genutzt

Anton Trinkler hat in den denkmalgeschützten Gebäuden an der Alten Spinnerei – vor allem in der Energiezentrale mit Kessel- und Turbinenhaus – seinen persönlichen Lieblingsplatz gefunden. „Es war ein langer, steiniger Weg, aber er hat sich gelohnt“, sagt der 37-Jährige. Die Corona-Pandemie setzte der Veranstaltungsbranche extrem zu. „Wir hatten viele Monate Leerstand, haben die Zeit aber gut genutzt.“

So wurde das Interieur des Kesselhauses noch einmal überarbeitet, der historische Dampfkessel restauriert und „gefügiger“ gemacht. Auch Boden, Licht- und Soundsysteme wurden erneuert, die Ziegelwände mit farbigen Details abgestimmt – unter anderem einem italienischen Glasmosaik. „Der Raum wirkt jetzt viel heller und einladender“, ist Trinkler zufrieden und weiß, dass es die Verbindung aus historischen und modernen Elementen ist, die diesen Ort zu etwas Besonderem macht.

Seit einem Jahr selbstständiger Einzelunternehmer

Gehörte Trinkler viele Jahre zum Team des Gastronomen Giuseppe Tedesco, hat er sich im Mai 2022 selbstständig gemacht. Als Einzelunternehmer belebt er nun das Ensemble aus Kesselhaus und Rosengarten mit den verschiedensten Veranstaltungen. Besonders beliebt ist die Location für Tagungen, Ausstellungen, Firmenveranstaltungen wie Sommerfeste und den Start ins gemeinsame Leben: „Bei uns werden von April bis Oktober an jedem Wochenende Hochzeiten gefeiert“, beschreibt Trinkler. Dabei kommen die wenigsten Paare direkt aus Kolbermoor. „Die meisten reisen aus München, Stuttgart, Berlin oder Hamburg an.“

Liebevoll ausgewählte Details werden die „Brasserie Turbinenhaus by Tim & Anton“ in ein fröhlich buntes und einladendes Restaurant verwandeln.
Liebevoll ausgewählte Details werden die „Brasserie Turbinenhaus by Tim & Anton“ in ein fröhlich buntes und einladendes Restaurant verwandeln. © Re

Rundum versorgt werden die Partygäste übrigens von einer Kooperation aus Geschäftsleuten der Alten Spinnerei. „Wir haben hier ein sehr gutes Miteinander, eine schöne Harmonie“, betont Trinkler. Entsprechend der Wünsche seiner Gäste übernehmen Giuseppe Tedesco, Peppi Kalteis oder Celebramus das Catering. Torten und Kuchen kommen aus der benachbarten Konditorei „Kuchenträume“ und auch der Blumenschmuck wird in Kolbermoor kreiert. „Was uns in der Stadt derzeit fehlt, ist ein Hotel“, bedauert Trinkler, weshalb die Hochzeitsgesellschaften meist in Bad Aibling übernachten.

Turbinenhaus GmbH gegründet

Nun geht der 37-Jährige sein zweites Projekt an. In Tim Käufl fand er einen Partner, der wie er Kolbermoor und die Gastronomie liebt. Der 30-Jährige hat Erfahrungen in der Sternegastronomie und hat bei Fabrice Kieffer, Maître und Patron des Restaurants „Les Deux“ in München, vor allem eines gelernt: „Gastgeber in Perfektion zu sein, mein Auge und meine ganze Aufmerksamkeit dem Gast und dem Service zu widmen.“

Die beiden Kolbermoorer träumen schon seit langem von einem eigenen Restaurant. „Aus unserer anfänglichen ,Spinnerei‘ wird nun Wirklichkeit“, freut sich Käufl auf den Neustart, für den er nach Jahren auf Ibiza und in München nach Kolbermoor zurückgekehrt ist.

Im November 2022 gründeten „Tim & Anton“ die Turbinenhaus GmbH: „Wir wollen die Gastronomie in unserer Stadt mit einem neuen Mosaikstein noch attraktiver machen und unseren Kunden junge Gastronomie bieten“, macht Trinkler neugierig. Das Team für ihren Traum stellen sie gerade zusammen, denn im Mai soll die „Brasserie im Turbinenhaus by Tim & Anton“ eröffnen, zu der auch die Terrasse des Turbinenhauses mit Blick auf den Triebwerkskanal und das alte Baumwollmagazin gehört.

Gastronomische Geschichte wird neu geschrieben

Die Geschichte der Gastronomie im Turbinenhaus begann mit der „Aran“-Kaffeehauskette. Später führte Giuseppe das Café weiter. „Eine Zeit lang wurde die Location nur noch temporär für Veranstaltungen genutzt, nach Corona gab es einen Pächterwechsel, am 1. Juli vergangenen Jahres wurde das Café dann geschlossen“, informiert Anton Trinkler. Mit Tim Käufl will er nun die gastronomische Geschichte des Turbinenhauses wieder neu schreiben.

Auch interessant

Kommentare