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Historie trifft auf Moderne: So soll die Kolbermoorer Musikschule künftig aussehen

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Von: Kathrin Gerlach

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Die Fassadengestaltung des denkmalgeschützten Gebäudes der Stadt- und Singschule (rechts) wird in modernen Formen für den Neubau aufgegriffen. Der Anbau wird mit Unterrichtsräumen, Büros, Sanitäranlagen und Fahrstuhl ausgestattet.
Die Fassadengestaltung des denkmalgeschützten Gebäudes der Stadt- und Singschule (rechts) wird in modernen Formen für den Neubau aufgegriffen. Der Anbau wird mit Unterrichtsräumen, Büros, Sanitäranlagen und Fahrstuhl ausgestattet. © abp Architekten / Archiv

2024 soll an die Kolbermoorer Stadtsing- und Musikschule angebaut werden. Dafür stellte der Stadtrat jetzt mit einem einstimmigen Beschluss die Weichen. Wie der Siegerentwurf Historie und Moderne verbinden will.

Kolbermoor – Der Entwurf der abp Architekten und Stadtplaner Burian Pfeiffer Sandner PartGmbH aus München erhielt den Zuschlag. Das Büro wurde im Rahmen eines stufenweisen Vertrages auf Grundlage der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) beauftragt – vorerst bis zur Leistungsphase vier (Genehmigungsplanung).

Kolbermoorer Musikschule: Fünf Entwürfe wurden bewertet

Fünf Architekturbüros hatten ihre Vorschläge für die Erweiterung der Musikschule eingereicht. Bewertet wurden sie von einem Gremium, zu dem neben Erstem Bürgermeister Peter Kloo (SPD) und Zweitem Bürgermeister Dieter Kannengießer (Parteifreie) auch Caroline Schwägerl (Grüne), Dagmar Levin-Feltz (SPD) und Leonhard Sedlbauer (CSU) als Vertreter der Fraktionen sowie Stadtbaumeister Andreas Meixner und Günther Obermeier als Leiter der Musikschule gehörten. Fachlich verstärkt wurde die Jury von Architekten aus den Bereichen Denkmalpflege und Städtebauförderung.

Zwei Entwürfe waren in die engere Wahl gekommen. Den Top-Favoriten lobte Stadtbaumeister Meixner in der jüngsten Stadtratssitzung für die „stimmige Einheit der Fassaden von historischem Gebäude und Neubau sowie für das einladende Eingangsportal mit Rundbogen“. Der Entwurf sei keine Kopie des Altbaus, sondern greife Elemente aus dem denkmalgeschützten Altbau auf – so die horizontale Fassaden-Gliederung, die Geschosshöhen, Fensterformate und den Fassadenabschluss. Mit einem kupfernen, stehfalzgedeckten Walmdach fügt sich das Gebäude in die Umgebung ein. Auch der bestehende Eingangsbereich des Altbaus wird im Neubau aufgegriffen: als wettergeschützter, eingezogener Übergangsbereich zwischen Innen- und Außenraum, geformt durch Bogen und Rundstützen.

Neubau schafft Barrierefreiheit

„Das Raumkonzept der Musikschule wurde umgesetzt“, informierte der Stadtbaumeister. Im Neubau entstehen die dringend benötigten zusätzlichen Unterrichtsräume. Wie viele es sein werden, entscheidet sich in der Ausführungsplanung. Angedacht sind aktuell zwei oder drei. Zudem werden zwei Verwaltungsräume für die Leitung der Musikschule und rollstuhlgerechte Sanitäranlagen geschaffen.

Über einen Aufzug erreichen künftig auch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen die oberen Etage beider Gebäude. „Über einen gläsernen Verbindungssteg gelangt man aus dem Neubau ins historische Gebäude“, erläuterte Meixner. Die gläserne Verbindungsbrücke sei in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege so gestaltet worden, dass sie im historischen Ensemble kaum auffalle.

Ein gläserner, unscheinbarer Steg (Mitte) verbindet das Ensemble aus Alt- und Neubau, das künftig barrierefrei sein wird.
Ein gläserner, unscheinbarer Steg (Mitte) verbindet das Ensemble aus Alt- und Neubau, das künftig barrierefrei sein wird. © abp Architekten

Mit der einstimmigen Befürwortung des Siegerentwurfs der abp Architekten und Stadtplaner Burian Pfeiffer Sandner PartGmbH aus München durch den Stadtrat können nun Vor- und Entwurfsplanung beginnen. Noch vor der Sommerpause solle diese dem Stadtrat vorgelegt werden. Mit der Ausführungsplanung (Leistungsphase 5 der HOAI) und der Ausschreibung der Bauleistungen rechnet Meixner im Herbst.

Das ehemalige Rot-Kreuz-Heim am Stadtplatz muss weichen, damit der Erweiterungsbau errichtet werden kann. „Ich schätze, dass wir 2024 mit dem Bau beginnen können“, so der zeitliche Ausblick des Stadtbaumeisters, der mit einer Bauzeit von etwa einem Jahr rechnet.

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