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Schockanruf: Rosenheimer Seniorin verliert fast 30.000 Euro durch Enkeltrick

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Enkeltrick - Betrug Schockanruf
Rosenheimer Seniorin verliert fast 30.000 Euro durch Enkeltrick  © Arno Burgi / dpa

Eine Reihe von sogenannten Schockanrufen verübten bislang unbekannte Täter am Dienstag (17. Mai) im Landkreis Rosenheim. Während die meisten Betrugsanrufe folgenlos blieben und die angerufenen Opfer richtig reagierten, konnten in zwei Fällen Geldübergaben gerade noch verhindert werden. Eine Seniorin aus dem westlichen Landkreis fiel jedoch auf die dreisten Trickbetrüger herein und verlor im Anschluss Bargeld und Wertgegenstände im Wert von etwa 30.000 Euro. Die Kripo ermittelt.

Pressemitteilung im Wortlaut

Rosenheim - In den Mittagsstunden des Dienstags (17. Mai) erreichten die Polizeieinsatzzentrale mehrere Notrufe besorgter Bürger aus dem Landkreis Rosenheim, die über Betrugsversuche am Telefon berichteten. In den meisten Fällen wurde den Angerufenen ein Schockanruf vorgegaukelt. „Mama, ich habe vorhin einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Eine Mutter von drei Kindern ist gestorben. Ich bin bei der Polizei und muss 70.000 Euro Kaution bezahlen“. So oder so ähnlich beginnen die perfiden Anrufe der Trickbetrüger bei überwiegend älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern.

Anschließend übernimmt ein angeblicher Polizist, Staatsanwalt, Richter oder Rechtsanwalt die weitere Gesprächsführung und fordert die Angerufenen zur Bezahlung von hohen Geldbeträgen oder Herausgabe von Wertgegenständen auf, weil der vermeintliche Sohn oder die vermeintliche Tochter sonst ins Gefängnis müsse.

Der Großteil der Zielgruppe der Trickbetrüger ist durch präventive Maßnahmen mittlerweile gut auf diese betrügerischen Anrufe vorbereitet und verständigt richtigerweise den Polizeinotruf 110. Die Polizei reagiert mit weiteren präventiven Maßnahmen, unter anderem der Information der regionalen Medien, verbunden mit der Bitte, die Bevölkerung über Radio und soziale Netzwerke schnellstmöglich über die Welle von Betrugsanrufen zu warnen. So geschehen auch am gestrigen Mittag.

Im östlichen Landkreis Rosenheim konnten zwei versuchte Betrugstaten gerade noch rechtzeitig verhindert werden. In einem Fall wandte sich das Opfer, eine 89-Jährige, noch vor der Geldübergabe an die richtige Polizei. In einem anderen Fall schritten Angehörige eines Rentners ein und verhinderten Schlimmeres.

Eine Seniorin aus dem westlichen Landkreis verlor nach einem sinngemäß oben geschilderten Schockanruf Bargeld und Wertgegenstände im Wert von etwa 30.000 Euro. Gegen 11.00 Uhr vormittags rief ihre angebliche Tochter weinend und schluchzend bei ihr an. Ein falscher Polizist übernahm anschließend das Gespräch und äußerste die Forderung von 70.000 Euro Kaution - andernfalls drohe die Gefängnishaft für die Tochter. Leider fiel die Seniorin in der Folge auf die frei erfundene Geschichte vom tödlichen Verkehrsunfall und die hinterhältigen Maschen der Trickbetrüger herein.

Durch äußerst geschickte Gesprächsführung verlegten die Anrufer zunächst das Telefonat vom Festnetzanschluss des Opfers auf deren Handy und hielten es so über mehrere Stunden dauerhaft in der Leitung. Dabei erhielt sie immer neue Anweisungen. Die Frau wurde in die Rosenheimer Innenstadt gelotst, wo sie einem völlig Unbekannten auf offener Straße zunächst über 15.000 Euro in bar übergab. Der Übernehmer des Geldes entfernte sich zu Fuß in unbekannte Richtung.

Doch damit waren die Anrufer noch nicht zufrieden. Getrieben von weiteren Forderungen und dem Hilfsgedanken gegenüber der vermeintlichen Tochter wurde das Opfer zur Abhebung von weiterem Bargeld und Zusammensammeln von Wertgegenständen instruiert. Danach lotsten die Täter die Frau in die Münchner Innenstadt, wo sie schließlich das weitere Bargeld und die Wertgegenstände einem weiteren unbekannten Mann übergab.

Erst am Nachmittag auf der Heimfahrt in den Landkreis Rosenheim beendeten die Anrufer das Telefonat mit der Seniorin mit dem Hinweis, dass die vermeintliche Tochter nun auf freien Fuß komme. Zuhause angekommen telefonierte die Dame mit ihrem wirklichen Schwiegersohn, wobei ihr dann der Betrug bewusst wurde und sie im Anschluss Anzeige bei der Polizeiinspektion Bad Aibling erstattete.

Dieser Fall zeigt leider erneut, wie perfide und gleichzeitig geschickt die Betrüger ihre Opfer in den Bann ziehen und mit erfundenen Schockgeschichten zur Herausgabe von hohen Bargeldsummen und Wertgegenständen bewegen.

Die Polizei rät erneut:

Pressemitteilung Polizeipräsidium Oberbayern Süd

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