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Auch Rosenheimer Bauern bei Protesten in Berlin: Das fordern die Landwirte

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Von: Julia Volkenand

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Traktoren stehen vor dem Reichstagsgebäude, dem Sitz des Deutschen Bundestages, bevor sie an einer Kundgebung vor dem Brandenburger Tor teilnehmen. Mehrere Tausend Bauern aus ganz Deutschland wollen gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung demonstrieren. © Christine Heiss, Orga Team LsV Bayern

Berlin - In Berlin finden am Dienstag die Bauernproteste statt. Auch aus dem Landkreis Rosenheim haben sich Landwirte auf den Weg gemacht um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. rosenheim24.de hat mit Josef Steingraber vom Bauernverband gesprochen.

Update, Dienstag, 26. November, 16.40 Uhr - 40.000 Menschen bei Protest

Ersten Einschätzungen nach, seien gut 15.000 Traktoren bei den Protesten aufgefahren, alles in allem haben außerdem 40.000 Menschen vor Ort ihrem Unmut Luft gemacht, berichtet Christine Heiss von "Land Schafft Verbindung". 

Update, Dienstag, den 26. November, 12.45 Uhr - Traktoren vor dem Brandenburger Tor

Wie Christine Heiss von "Land Schafft Verbindung" mitteilt, stehen Traktoren in einer elf Kilometer langen Schlange vor dem Brandenburger Tor in Berlin. 3.000 Weitere sind derzeit auf dem Weg zum Protest. Insgesamt seien etwa 20.000 Protest-Teilnehmer vor Ort.

Vor allem gehe es "Land Schafft Verbindung" darum einen Dialog zu schaffen. Thema müssen der Schutz von Pflanzen und Insekten, regionale Lebensmittel, wie es gelingt, ohne gegenseitige Vorwürfe die Auswirkungen unseres Stadt- und Landlebens auf die Umwelt gemeinsam zu minimieren und vieles mehr.

TraktorenErstmeldung, Dienstag, den 26. November, 11.30 Uhr

Tausende Landwirte befinden sich derzeit in Berlin, um ihrem Unmut gegenüber verschiedener Missstände Luft zu machen. Bei den Bauernprotesten wollen sie ihren Forderungen Nachdruck verleihen. Auch aus dem Landkreis Rosenheim sind rund 50 Landwirte mit Bus und Bahn nach Berlin gefahren, um sich anzuschließen, so Josef Steingraber, der Geschäftsführer des Bayerischen Bauernverbandes in Rosenheim. 

100 Bauern aus Oberbayern mit Traktor nach Berlin

Aus Oberbayern seien außerdem gut 100 Bauern mit Traktoren nach Berlin gefahren, um zu protestieren. Auch der Bauernverband unterstütze laut Steingraber diesen Protest. Organisiert wurde das ganze aber von "Land Schafft Verbindung", vor allem über Social Media

Insgesamt stehen bei den Protesten vier Forderungen im Vordergrund, erklärt Steingraber im Gespräch mit rosenheim24.de. 

Welle an EU-Auflagen

Zunächst seien viele Landwirte unglücklich mit der Welle von EU-Auflagen, insbesondere das Trinkwasser. Es sei beispielsweise so, dass die Niederlande die Durschnittswerte aller Wasser-Messstellen einschicken, Deutschland dagegen die 16 schlechtesten Werte. Nicht an jedem negativen Wert sei aber die Landwirtschaft schuld. Auch marode Kanalisationen zum Beispiel können die Werte des Grundwassers nachhaltig beeinflussen, so Steingraber.

Auch das Freihandelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten sei den Landwirten ein Dorn im Auge. Das Abkommen zwischen der EU und Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay ermögliche unter anderem billig in Südamerika produziertes Fleisch auf dem deutschen Markt zu verkaufen. Dagegen können deutsche Bauern, die strengen Auflagen folgen müssen, nur schwer antreten. 

Agrarpaket macht Bauern zu schaffen 

Das Agrarpaket der Bundesregierung, das vor allem den Pflanzenschutz im Fokus hatte, macht den Bauern zu schaffen. Zuletzt sei auch die Düngeverordnung ein Punkt, dem die Protestierenden sich entgegenstellen wollen. Denn trotz starker Viehhaltung sei das Grundwasser in der Region Rosenheim sehr gut, erklärt Steingraber. Es sei wichtig jetzt in den öffentlichen Dialog zu gehen. Daher unterstütze der Verband auch die Proteste in Berlin.

Dort werden etwa 10.000 Teilnehmer am Brandenburger Tor erwartet.

jv

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