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Bei den Zahlen geht es drunter und drüber: Wann kommt der Lockdown für die Region Rosenheim?

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Von: Rosi Gantner

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Die Corona-Lage in der Region Rosenheim.
Die Corona-Lage in der Region Rosenheim. © Verena Klinger

Die Region Rosenheim steht vor dem Lockdown. Stadt wie auch Landkreis Rosenheim haben nach exklusiven Informationen der OVB-Heimatzeitungen die Marke 1000 gerissen. Doch bei den offiziellen Zahlen geht es drunter und drüber - das sind die Gründe. Und so geht es nun weiter.

+++ Update vom 23. November, 10.38 Uhr +++

Rosenheim – Im wahrsten Sinne drunter und drüber geht es bei den Corona-Fallzahlen in Stadt und Landkreis Rosenheim: Das örtliche Gesundheitsamt meldet für Dienstag das Reißen der Marke 1000 - mit Inzidenz-Werten von 1141 für den Landkreis und 1027 für die Stadt Rosenheim.

Fehler in den RKI-Zahlen

Anders das RKI (Robert-Koch-Institut): Hier liegt die Region am Dienstag, 23. November, noch unter der kritischen Marke - mit einer Inzidenz von 916 für den Landkreis und 810 für die Stadt Rosenheim. Der Grund: ein Übertragungsfehler, wie Michael Fischer, Sprecher des Gesundheitsamtes Rosenheim, auf OVB-Anfrage erklärt. „Die Zahlen des RKI stimmen nicht mit den tatsächlichen Zahlen überein, möglicherweise wurde nur ein Teil der Zahlen ans RKI übermittelt, ein Großteil nicht.“

Region über der Marke 1000

Fakt ist, das bestätigt der Behördensprecher: Stadt wie auch Landkreis liegen über der Marke 1000 - und wären damit von einem Lockdown betroffen. Die Eckpunkte der Bayern-Notbremse legt aktuell das Kabinett in seiner Sitzung fest, im Laufe des Tages ist mit Ergebnissen zu rechnen.

Was gilt denn nun?

Lockdown oder nicht - welche Zahlen werden dann letztendlich als offizielle Bemessungsgrenze herangezogen? Das müssen nun Stadt und Landratsamt klären. „Normalerweise orientiert sich alles am RKI“, erklärt der Sprecher der Stadt Rosenheim, Christian Schwalm, auf Anfrage. Womit vorerst das große Fragezeichen bleibt: Droht der Region bereits am Mittwoch, 24. November, die große Notbremse - oder bleibt sie noch einen Tag verschont? Denn spätestens Mittwoch, wenn die RKI-Zahlen aktualisiert sein sollten, wird am Überschreiten der Marke 1000 kein Weg mehr vorbei sein. Wir halten Sie über alle Entwicklungen aktuell auf dem Laufenden.

+++ Ursprungstext vom 22. November +++

Mit großen Schritten bewegte sich die Region Rosenheim zuletzt auf die Hotspot-Marke 1000 zu. Laut exklusiven Informationen der OVB-Heimatzeitungen über die Neumeldungen von Krankheitsfällen am Montag wird die Corona-Inzidenz am Dienstag (23. November) die magische Zahl überschreiten. Die Stadt Rosenheim liegt dann bei 1027, der Landkreis sogar bei 1141.

Das passiert ab Mittwoch

Über die bayerische Notbremse für Hotspots berät das Kabinett am Dienstag, 23. November. Landkreise, die eine Inzidenz von 1000 überschreiten, müssen mit einem Lockdwon rechnen - gültig ab Mittwoch, 24. November. Die Folge: Gastronomie, Hotels. Sport- und Kulturstätten dicht. Schulen, Kitas und der Einzelhandel blieben hingegen geöffnet. Hinzu kommen Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte, maximal fünf (ungeimpfte) Personen aus zwei Haushalten sind dann noch erlaubt.

Landkreis-Inzidenz am Montag noch knapp unter 1000

Die Corona-Zahlen in der Region waren in den letzten Tagen weiter angestiegen: Zu Wochenbeginn lag die 7-Tage-Inzidenz für den Landkreis bei 979, für die Stadt Rosenheim bei 863 (Stand 22. November, 0 Uhr). Im bundesweiten Vergleich liegt der Landkreis damit auf Position 23, die Stadt auf 31. Bundesweiter Spitzenreiter ist der Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit einer Inzidenz von 1612. Bereits vergangene Woche waren die Fallzahlen in der Region explodiert. Und haben im Verlauf des Montags und damit mit Stichtag Dienstag die Grenze von 1000 überschritten.

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Das sagt das Gesundheitsamt

Das Ausbruchsgeschehen ist nach Angaben des Staatlichen Gesundheitsamtes Rosenheim nach wie vor „diffus“, wie es auf Nachfrage hieß. Den „einen, großen Ausbruch“ gibt es offenbar nicht - dafür unzählige kleine Infektionsherde, die sich eben summieren.

Schulen und Kitas betroffen

Hinzu kommen erneut zahlreiche Corona-Fälle in Schulen und Kitas in der Region. Am schwersten betroffen waren zu Wochenbeginn die Grundschule Höhenrain sowie die Grund- und Mittelschulen Fürstätt (Rosenheim) und Großkarolinenfeld mit jeweils drei Neumeldungen. Zwei positive Fälle sind im Kindergarten St. Irmengard Prien aufgetreten. Des Weiteren gibt es eine ganze Reihe Einzelfälle an Schulen, Kindergärten und Kinderkrippen in Stadt und Landkreis.

Die Lage in den Kliniken

Weiter angespannt ist die Klinik-Lage in der Region Rosenheim. In den Romed-Kliniken mit den Standorten Rosenheim, Bad Aibling, Prien und Wasserburg wurden zum Wochenbeginn insgesamt 117 Covid-Patienten (davon zwölf Verdachtsfälle) behandelt. 21 Covid-Patienten befinden sich auf der Intensivstation, sechs müssen beatmet werden (Stand 22. November, 7:30 Uhr).

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Laufend Abverlegungen von Patienten

Die Romed-Kliniken bewegen sich zwar nach wie vor am Rande der Kapazitätsgrenze, könnten Notfälle aber abwickeln, wie eine Kliniksprecherin auf Anfrage betonte. „Wir sind wieder mit großer Sorge ins Wochenende gestartet, konnten es aber gut rumbringen. Nun geht es darum, die Woche zu organisieren“, erklärte sie am Montag. Permanent fänden Abverlegungen von Covid-Patienten in andere Kliniken statt, um Kapazitäten zu schaffen. Wobei der Austausch insbesondere mit den Kliniken im Rettungsdienstbereich, der die Landkreise Miesbach und Rosenheim sowie die Stadt Rosenheim umfasst, hervorragend sei, wie die Sprecherin unterstreicht. „Es wird im gesamten Landkreis jongliert, aber dadurch sind wir alle wieder ein Stück näher zusammengerückt und es funktioniert gut.“

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