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Nachricht aus Ternopil: „Tausende Obdachlose, tausende Getötete; das ist unsere ukrainische Wirklichkeit“

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Von: Sascha Ludwig

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Nachricht aus Ternopil: Hilfsgüter wohlbehalten an der richtigen Stelle in der Ukraine angekommen
Menschen im ukrainischen Ternopil sind dankbar für die Hilfe aus Rohrdorf © sl

Die Lage in der Ukraine und damit auch die Situation im bislang weitestgehend verschont gebliebenen Westen des Landes spitzt sich weiter zu. Jetzt erreicht uns eine Nachricht aus der Diözese Ternopil, die vor Kurzem Ziel eine Hilfslieferung aus dem Landkreis Rosenheim gewesen war.

Rohrdorf/Ternopil - „Heute haben wir den 24 Tag des Krieges; des Krieges gegen die ukrainische Bevölkerung“, erzählt die Vertreterin der Diözese Ternopil gleich zu Beginn eines knapp vierminütigen Videos, das unsere Redaktion per WhatsApp erreichte. Zusammen mit zwei weiteren Gemeindemitgliedern befindet sich die Frau auf dem Vorplatz der Kathedrale von Ternopil; hinter ihr ist reges Treiben und zahlreiche Menschen zu beobachten.

„Mit den Gedanken über den Krieg gehen wir ins Bett und stehen wir auf. Gott sei Dank sind wir mit diesen Gedanken nicht alleine“, so die Kirchen-Vertreterin weiter. Ohne die Unterstützung aus dem Ausland sei die momentane Situation nicht zu überstehen. Besonders die Unterstützen seitens der Zivilgesellschaft in Europa stärke den Glauben der Ukrainer, die Situation durchzustehen. Ein besonderer Dank geht dabei auch in den Landkreis Rosenheim; nach Rohrdorf: „Ohne unsere Partner könnten wir das nicht machen. In erster Linie wollen wir bei unsere Leute, die uns besonders unterstützen, heute bedanken. (...) Aus Deutschland ist das die Organisation Helferkreis der Diözese Ternopil aus Bayern.“

Hilfe aus Bayern über die Grenzen von Ternopil hinaus

Mit den Hilfsgütern aus Europa habe die Diözese nun schon zum zweiten Mal einen „kostenlosen Markt“ im Zentrum von Ternopil veranstaltet. Neben Baby-Nahrung und sonstigen Lebensmitteln werden dort unter anderem auch warme Kleidung und Reise-Utensilien an alle Flüchtenden gratis verteilt. „Ich denke, es wird noch mehrmals passieren, weil mehr als 40.000 Leute sind aus der Ost- und Zentral-Ukraine nach Ternopil gekommen“, erklärt die Gemeinde-Vertreterin. Doch nicht nur vor Ort in Ternopil bewirken die Hilfslieferungen aus Bayern und Europa Gutes: Über ein großes Zentrallager der CARITAS in der näheren Umgebung der Stadt mit rund 250.000 Einwohnern erreichen die Güter auch die umkämpften Regionen der Ukraine.

Mit sehr emotionalen Worten beendet die Vertreterin der Diözese dann das Video-Statement: „Was wir für sie machen können, meine Freunde sind nur zwei Sachen: Wir können uns erstens bedanken für alle Hilfe, die sie uns jeden Tag schicken. Und zweitens können wir nur dafür beten, dass Ihre Familien und Sie immer gesund bleiben und dass Sie niemals so etwas erleben, wie wir in diesen Kriegszeiten.

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