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Schlägereien, Randalierer, Not-OP, verletzte Polizisten und ein „tierischer Fang“

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Von: Martina Hunger

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Alle Hände voll zu tun hatte die Rosenheimer Polizei kurz vor Ostern.
Alle Hände voll zu tun hatte die Rosenheimer Polizei kurz vor Ostern. © dpa/Polizei Rosenheim/Montage

Diese letzten Tage hatten es in sich. Die Polizei Rosenheim bilanziert einen wahren Einsatz-Marathon mit traurigen „Highlights“.

Rosenheim – Viel zu tun hatte die Rosenheimer Polizei in den Tagen vor Ostern. Von einem schweren Arbeitsunfall, einem „tierischen Fang“ bis zu angegriffenen Polizisten - es war viel geboten:

Arbeiter stürzt in die Tiefe - schwere Verletzungen

Ein 24-jähriger Mitarbeiter eines Unternehmens, war am Donnerstag (14. April) am Oberfeld in Rosenheim mit Dacharbeiten an einem Rohbau beschäftigt und stand dabei in einer Höhe von fünf bis sechs Metern auf einer Leiter. Ein größeres, hölzernes Dachelement, mit einem Gewicht von rund 1,5 Tonnen, sollte dann mit einem Kran auf das Dach gehoben und dort eingebaut werden.

Während des Hebevorgangs rissen plötzlich mehrere Schrauben aus der Holzkonstruktion heraus, die Hebeseile verloren an Halt und das ganze Element fiel dabei als Folge zu Boden. Dabei streifte das herabfallende Element den 24-Jährigen auf der Leiter stehend, der daraufhin das Gleichgewicht verlor und ebenfalls zu Boden stürzte. Er schlug mit seinem Kopf auf dem Betonboden auf und blieb dort schwerstverletzt liegen. Die dabei noch umfallende hölzerne Leiter fiel ebenfalls zu Boden, zerbrach während des Aufschlags am Betonboden und mehrere hölzerne Splitter bohrten sich zudem noch in die Beine des 24-Jährigen.

Der Schwerstverletzte wurde unverzüglich vom Notarzt bzw. Rettungsdienst zur Not-OP ins Klinikum transportiert. Die Polizei hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen. Der medizinische Zustand bzw. genaue Verletzungsgrad des 24-jährigen Mannes aus Schechen, liegt aktuell noch nicht aussagekräftig vor. 

Kradfahrer stürzt - einige Straftaten aufgedeckt

Ein 18-jähriger Motorradfahrer aus Rosenheim befuhr am Donnerstag (14. April) die Kreisstraße RO16 im Gemeindegebiet von Riedering. Er wollte dann einen vor ihm fahrenden Pkw überholen, gab „Gas“ und setzte zum Überholen an. Der Beschleunigungsvorgang war aber so stark, dass sich sein Krad aufstellte, der Rosenheimer die Herrschaft über sein Fahrzeug verlor und daraufhin alleinbeteiligt stürzte.

Im Rahmen der Unfallaufnahme konnten die Beamten der Rosenheimer Polizei feststellen, dass der Fahrer nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist. Sein Fahrzeug war nicht zugelassen, am Krad war ein anderes amtliches Kennzeichen montiert. Der 18-Jährige wurde mit leichten Verletzungen ins Klinikum Rosenheim transportiert, am Motorrad entstand ein Sachschaden von rund 500 Euro. Die Polizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis, Urkundenfälschung sowie Verstößen nach der Abgabenordnung bzw. Pflichtversicherungsgesetz eingeleitet.  

Aggressiver 28-Jähriger - auch Drogen mit im Spiel

Anwohner verständigten am Donnerstag (14. April) die Rosenheimer Polizei, dass auf der Westermayerstraße ein Mann stehen solle, der herumplärren und Passanten laut anschreien soll. Vor Ort konnte dann ein 28-jähriger Mann aus Rosenheim angetroffen werden. Auch die Polizeibeamten schrie der Mann „wie wild“ an und seine begrüßenden Worte an die Beamten waren gleich einmal: „Fick Dich!“.

Der Rosenheimer musste in Gewahrsam genommen und gefesselt werden, er war aggressiv, aufbrausend und gewaltbereit. Beruhigen ließ er sich nicht mehr. Gegen diese Maßnahme wehrte sich der Mann und die Beamten mussten unmittelbaren Zwang anwenden. Während des Transports zur Dienststelle, trat er mit den Füßen gegen die Sitze des Dienstfahrzeuges und versuchte dadurch auch, die Beamten zu treten. Gegen den Mann wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet.

Im Rahmen seiner Durchsuchung wurde Marihuana in seinen Taschen aufgefunden und sichergestellt. Ein Verfahren nach dem Betäubungsmittelgesetz ist eine weitere Folge. Der Tathergang wurde in weiten Teilen durch die mitgeführte BodyCam der Einsatzkräfte aufgenommen und dokumentiert. 

„Tierischer Fang“ - Freifahrt mit Polizeiauto für Biber

Mehrere Verkehrsteilnehmer verständigten am Karsamstag (16. April) die Rosenheimer Polizei, dass im Bereich der Klepperstraße ein Biber herumlaufen soll. Tatsächlich konnte das Wildtier dort festgestellt werden, ließ sich aber zunächst nicht auf die Schnelle einfangen. Mehrere Passanten halfen dann den Beamten und der Biber konnte eingefangen und in eine Hunde-Box verfrachtet werden. Der Biber erhielt dann eine Freifahrt mit einem Polizeifahrzeug und wurde anschließend von den Einsatzkräften an taktisch günstiger „Biberstelle“ wieder in die Freiheit entlassen.

Polizeioberwachtmeisterin Vera Friedlhuber mit den „namenlosen“ Biber kurz vor seiner Freilassung.
Polizeioberwachtmeisterin Vera Friedlhuber mit den „namenlosen“ Biber kurz vor seiner Freilassung. © Polizei Rosenheim

Randalierer im Lokal - Polizeibeamte angegriffen

Ein 22-jähriger Mann aus Kolbermoor fing am Ostersonntag gegen 4 Uhr morgens in einem Rosenheimer Lokal in der Ruedorfferstraße zu randalieren an. Er soll dabei mehrfach gegen das Musik-/Mischpult der Gaststätte geschlagen haben, vom Lokalbetreiber wurde ihm deshalb Hausverbot erteilt. Auch gegenüber der verständigten Rosenheimer Polizei, zeigte sich der stark alkoholisierte 22-Jährige aggressiv und uneinsichtig, als er vor dem Lokal angesprochen wurde.

Ihm wurde ein Platzverweis erteilt, dem er zunächst auch nachkam, da er sich von der Örtlichkeit ein paar Meter entfernte. Doch seine „Diskussionswut“ war offenbar noch nicht gänzlich ausgeschöpft und er kam wieder zurück zu den Einsatzkräften. Die erneute Aufforderung an ihn zu gehen, ignorierte der Kolbermoorer und schlug daraufhin ohne Ankündigung einem 28-jährigen Polizeibeamten mit seinem Ellenbogen in den Bauchbereich.

Der Aggressor musste daraufhin gefesselt und sollte zur Dienststelle verbracht werden. Plötzlich mischte sich nun auch ein bis dahin völlig unbeteiligter 19-jähriger Rosenheimer ein. Er lief auf die Beamten zu, störte die polizeilichen Maßnahmen und versuchte den 22-Jährigen von den Einsatzkräften wegzuzerren und zu befreien. Dies konnte von der Polizei verhindert werden und auch der Rosenheimer wurde anschließend von den Beamten gefesselt. Beide Männer wurden deshalb zur Dienststelle verbracht.

Ein Atemalkoholtest beim Kolbermoorer ergab knapp zwei Promille, der Rosenheimer verweigerte einen Atemalkoholtest, eine Blutentnahme wurde durchgeführt. Die Polizei ermittelt nun wegen eines tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung sowie versuchte Gefangenenbefreiung. Die beiden aggressiven und deutlich alkoholisierten Männer, mussten die restliche Nacht in einer Zelle der Rosenheimer Polizei verbringen. 

mh (Mit Material der Polizeiinspektion Rosenheim)

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