Appell von Rosenheimer Bauernverband
Flächenfraß in Bayern: Jeden Tag werden 16 Fußballfelder verbaut
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Tag für Tag gehen in Bayern rund 11,6 Hektar an landwirtschaftlicher Nutzfläche verloren. Der Rosenheimer Bauernverband fordert daher ein Umdenken bei Kommunen und Planern. Vor allem mit den Planungen zum Brenner-Nordzulauf geht Kreisobmann Josef Bodmaier hart ins Gericht.
Rosenheim – Seit 1988 wachsen auf 5562 Hektar weniger landwirtschaftlicher Nutzfläche Lebensmittel, Futtermittel und nachwachsende Rohstoffe. Der Landkreis Rosenheim ist damit nach Angaben des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) trauriger Spitzenreiter in Oberbayern. „Es ist einfach zu viel Fläche, die den Landwirten im Landkreis verloren geht“, erklärt Kreisobmann Josef Bodmaier.
Bayernweit sind es 11,6 Hektar pro Tag. Damit werde das Ziel der bayerischen Staatsregierung, den Flächenverlust auf weniger als fünf Hektar pro Tag zu reduzieren, weit verfehlt. Die Ressource Boden gehe für die Lebensmittelerzeugung verloren. Auch Natur- und Landschaftsschutz sind betroffen. Durch neue Siedlungs- und Verkehrsflächen werden Lebensräume für Tiere und Pflanzen eingeschränkt.
„Besonders im aktuellen Fall des Brenner-Nordzulaufs gehen die Planer der Bahn mit unseren knappen Flächen um, als stünden sie in unendlichem Ausmaß zur Verfügung“, kritisiert der Kreisobmann. Gerade in Rosenheim sei der Flächenverbrauch gigantisch.
Der Flächenentzug habe die Knappheit von Wohnraum bisher nicht gelöst. Hier sei ein Umdenken von Kommunen und Planern notwendig: Flächenschonendes Bauen, Verdichtung und in die Höhe planen, anstatt neue Flächen zu versiegeln. Genauso solle die Nutzung von Konversionsflächen und Revitalisierung brachliegender Gebäudeflächen beschleunigt werden. Unterstützung biete etwa die Flächenmanagement-Datenbank des Landesamtes für Umwelt. Außerdem sei der Erwerb landwirtschaftlicher Flächen für Ausgleichmaßnahmen weitestgehend zu stoppen.
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