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Arm-Schmerzen nach Corona-Impfung: Ist es „Covid-Arm“ oder nur ein Einstichstellen-Problem?

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Wie bei allen Impfungen kann es auch bei der Corona-Impfung zu Impfreaktionen kommen
Wie bei allen Impfungen kann es auch bei der Corona-Impfung zu Impfreaktionen kommen © Hendrik Schmidt

Die Symptome des „Covid-Arms“ treten teils erst Tage nach der Impfung mit Biontech oder Moderna auf: Schmerzen an der Einstichstelle sind nicht die einzige Impfreaktion.

Wie bei allen Impfungen können auch bei den Corona-Impfungen Impfreaktionen auftreten. Schmerzen an der Einstichstelle sind dabei am wahrscheinlichsten, das hat bereits die Zulassungsstudie zu Biontech gezeigt. Laut dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) meldeten 80 Prozent der mit Biontech Geimpften und sogar 90 Prozent der mit Moderna Geimpften diese Impfreaktion. Die Schmerzen sind aber nur von kurzer Dauer. Wie das PEI schreibt: „Diese Reaktionen treten meist innerhalb von zwei Tagen nach der Impfung auf und halten selten länger als einen bis zwei Tage an.“

Bei Geimpften mit Biontech und Moderna kann es zum sogenannten „Covid-Arm“ kommen
Bei mit Biontech oder Moderna Geimpften kann es zum sogenannten „Covid-Arm“ kommen © Kay Nietfeld

Davon unabhängig schildern US-Forscher in einer Studie ein Symptom, das ebenfalls Schmerzen an der Einstichstelle verursachen kann, aber von der typischen Impfreaktion zu unterscheiden ist: der „Covid-Arm“. Typisch für diese Komplikation ist, dass sie erst Tage nach der Impfung auftritt; bei vielen Patienten in der Studie, erst nach acht Tagen. Im Gegensatz zu den typischen Schmerzen an der Einstichstelle zeichnet sich der „Covid-Arm“ vor allem durch eine große, gut sichtbare Schwellung am Arm aus.

„Covid-Arm“ nach Biontech oder Moderna Impfung laut PEI unbedenklich

Diese Hautreaktion ist auch dem PEI bekannt. Bereits in seinem Sicherheitsbericht vom 4. März schildert das Bundesinstitut für Impfstoffe einzelne Meldungen zum „Covid-Arm“. Die Schwellungen würden etwa eine Woche nach der Impfung auftreten und können neben Schmerzen auch Juckreiz auslösen. Außerdem können Patienten das Gefühl haben, dass die Haut spannt oder verhärtet.

Genauere Daten zum „Covid-Arm“ lägen laut PEI für den Impfstoff von Moderna vor. 0,8 Prozent der Teilnehmer der klinischen Testphase III hätten die Symptome nach der ersten Impfung gemeldet und 0,2 Prozent nach der zweiten. Die Beschwerden des „Covid-Arms“ würden vier bis fünf Tage anhalten, bevor sie wieder abklingen.

Trotz „Covid-Arm“ auch die zweite Impfung mit Biontech oder Moderna

Die genaue Ursache sei laut PEI aber noch nicht geklärt. Das Institut vermutet eine verzögerte „Überempfindlichkeitsreaktion im Zusammenhang mit dem Aufbau des körpereigenen Immunsystems“. Wie das Bundesinstitut sagt, ist der „Covid-Arm“ aber nicht gesundheitsschädlich und sollte Menschen auch nicht davon abhalten, die zweite Impfung zu bekommen.

Was über den Covid-Arm bekannt ist


Da der „Covid-Arm“ ungefährlich ist, ist diese Impfreaktion kein Grund, die zweite Impfung nicht zu erhalten.
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Da der „Covid-Arm“ ungefährlich ist, ist diese Impfreaktion kein Grund, die zweite Impfung nicht zu erhalten. © Lukasz Gagulski

Die US-Forscher haben in ihrer Studie zusätzlich herausgefunden, dass bei einem Teil der Patienten, die nach der ersten Impfung bereits einen „Covid-Arm“ entwickelten, auch nach der zweiten Impfung die Beschwerden auftraten. Im Detail war es nach der zweiten Impfdosis so, dass die Hälfte der Patienten keinen „Covid-Arm“ mehr bekam, ein Viertel hatte Beschwerden, die genauso stark ausfielen wie beim ersten Mal und ein Viertel hatte zwar auch wieder Beschwerden, aber mit einer leichteren Symptomatik. Auch die US-Forschen kamen aber zu dem Schluss, dass diese Hautreaktion kein Grund sei, nicht die zweite Impfung zu erhalten.

Grundsätzlich gilt bei der zweiten Impfung mit Biontech, dass Impfreaktionen sogar häufiger auftreten, als nach der ersten Impfung. Die einzige Ausnahme: die Schmerzen an der Einstichstelle, die kurz nach der Impfung beginnen.

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