Stundenlanger Kampf gegen Flammen-Inferno - Bürgermeister lobt Einsatzkräfte: „Hut ab!“

Der Brandanschlag auf einen Netto-Markt in Großkarolinenfeld war tags drauf das Gesprächsthema in der Gemeinde. Bürgermeister Bernd Fessler war in der Nacht selbst vor Ort und fand lobende Worte für die Einsatzkräfte, die unerbittlich stundenlang gegen die Flammen kämpften.
Großkarolinenfeld - „Ich war selber bis 3 Uhr morgens am Brandereignis und kann wirklich sagen: Das Zusammenwirken aller Kräfte ist mehr als professionell abgelaufen. Ihnen gilt mein höchster Respekt. Hut ab - ein super Einsatz aller Beteiligten“, fasst Fessler einen Tag nach der Katastrophe am Samstagnachmittag im Gespräch mit rosenheim24.de die Ereignisse vom 25. Juni zusammen.
Bürgermeister: „Kann mich nicht erinnern, so viele Rettungskräfte auf einen Schlag in der Gemeinde gehabt zu haben“
„Das ist alles unwahrscheinlich schnell gegangen“, erinnert sich der Bürgermeister, der zwar nicht selbst bei der Feuerwehr dabei sei, über die Feuerwehr-App allerdings sofort im Bilde war und über den Brandeinsatz informiert wurde. „Fünf Minuten später war ich am Brandort - ich wohne ja gleich auf der anderen Seite der Bahngleise.“
Das Bild, das sich ihm innerhalb weniger Minuten bot, wird Fessler so schnell nicht vergessen: „So ein hohes Flammenereignis habe ich in den letzten 21 Jahren, in denen ich in Großkarolinenfeld Bürgermeister bin, nicht gesehen. In Kürze stand alles in Vollbrand. Das war heftig. Ich kann mich nicht erinnern, je so viele Rettungskräfte auf einen Schlag in der Gemeinde gehabt zu haben. Immer wieder kämpften sie die ganze Nacht hindurch mithilfe von Wärmebildkameras gegen lodernde Glutnester und Rauchwolken. Denn das Feuer war wohl vom Täter an mehreren Stellen im Inneren des Gebäudes gelegt worden, sodass ein flächendeckender Brand entstand.“
Der Netto-Markt, weiß der Bürgermeister, sei ein Supermarkt gewesen, der sich mit dem Edeka-Markt in der selben Straße und den Läden im Ortskern - vom Bioladen über den Bäcker und Metzger - gut ergänzt habe und auch intensiv von den Bürgern genutzt worden sei.
„Das war ein gutes Gleichgewicht, wir werden sehen, wie sich das nun auswirkt. Die Grundversorgung wird weiter gesichert sein.“ Der Eigentümer hat bereits geäußert, er wolle den Supermarkt unbedingt wieder aufbauen. Einzelheiten aber müsse wohl zunächst mit der Brandversicherung geklärt werden, der Schaden bewege sich ersten Erkenntnissen zufolge laut Polizei in Millionenhöhe.
„Viele waren schon 24 Stunden oder länger auf den Beinen - unermüdlich ohne auch nur einmal zu murren“
Fessler zeigte sich dankbar, dass niemand verletzt wurde: „Die Löscharbeiten waren nicht ohne, da das Dach nach innen eingefallen war und die Einsatzkräfte nur von außen agieren konnten. Die Entscheidungen in der Nacht wurden alle korrekt getroffen und die Arbeiten mit allen Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis, dem THW, der Polizei und auch dem Roten Kreuz, das für Verpflegung sorgte, liefen Hand in Hand. Viele waren schon 24 Stunden oder länger auf den Beinen - und das unermüdlich ohne auch nur einmal zu murren.“
Auch die Zusammenarbeit mit der Kripo sowie der Polizei Bad Aibling, die den mutmaßlichen 29-jährigen Täter aus Großkarolinenfeld in Gewahrsam genommen habe, sei „ausgezeichnet“ abgelaufen. „Es gab keine einzige Situation, in der unterschiedliche Meinungen hervortraten. Ich kann nur allen Einsatz-, Hilfs- und Rettungskräften meinen Dank aussprechen für diese gute Leistung.“
Der komplette Bauhof der Gemeinde sei bei der Feuerwehr Großkarolinenfeld und werde das Gelände nun in Absprache mit der Polizei entsprechend sichern und einzäunen, bis es zum Abtrag der Ruine kommt. Hier sei auch die Feuerwehr noch involviert, wie Kreisbrandinspektor Max Goldbrunner gegenüber rosenheim24.de erläuterte.
Bezüglich der Tat selbst, so hat Fessler nur seitens der Bürgerschaft vernommen, dass es „solche Wahnsinnige“ wohl überall gebe. Anwohner und auch das Netto-Team um Marktleiterin Sabine Wirsing zeigten sich bestürzt über das Ausmaß der Katastrophe, das der nächste Tag ans Licht brachte.
„Wenn man solchen Ereignissen überhaupt etwas Positives abgewinnen kann, dann die Tastsache, dass alle zusammenhelfen“, schließt der Bürgermeister seine Erklärungen.
mb
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