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Brenner Basistunnel:  „Brauchen endlich einen gesicherten Zeitplan.“

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München - vbw hält den Brenner Basistunnel sowie den Ausbau der Zulaufstrecken für dringend notwendig. Eine Mittelentnahme aus anderen Infrastrukturprojekten wollen sie aber nicht.

Die vbw (Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.) betont die Bedeutung des Brenner Basistunnels und seines bayerischen Zulaufs für den Standort Bayern. Anlass ist die Vorstellung einer Szenarienstudie für mögliche Zulaufstrecken des Brenner Basistunnels mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer in Rosenheim. Dazu vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt: „Wir begrüßen die Zusicherung des Verkehrsministers, dass die Planungen im Dialog mit allen Beteiligten weitergehen werden. Die Kapazitätserweiterung des bestehenden Zulaufs mithilfe des modernen Europäischen Zugbeeinflussungssystems (ETCS) ist eine wichtige Etappenlösung.“

Der Brenner Basistunnel wird nach seiner Inbetriebnahme 2026 das Herzstück des Transeuropäischen Netze-Korridors von Helsinki nach Malta bilden. „Die damit verbundene Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene ist ein wichtiger Ansatz zur Lösung der Probleme des Gütertransitverkehrs über den Brenner. Jedes weitere Jahr ohne Züge durch den Brenner bringt hohe stau- und engpassbedingte Wertschöpfungsverluste. Das gilt es durch Planungssicherheit – auch im Sinne der Umwelt und der vom Durchgangsverkehr betroffenen Anwohner – zu vermeiden. Umso wichtiger ist die angekündigte Reduzierung der möglichen Trassen auf fünf 'Diskussionstrassen'. Wir brauchen endlich einen gesicherten Zeitplan“, betont Brossardt.

Lösungen gibts es. - Wann kommt die Entscheidung?

Für die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene ist nach Ansicht der vbw der Ausbau der Zulaufstrecken zum Brenner Basistunnel notwendig: „Nach Inbetriebnahme wird sich die Zahl der Züge schrittweise erhöhen. Während die Zulaufstrecken in Österreich weitgehend fertig sind, besteht sowohl bei uns als auch auf italienischer Seite noch Handlungsbedarf. Lösungen gibt es viele, wir brauchen aber eine Entscheidung“, so Brossardt.

Die vbw ist gegen eine Mittelumverteilung von anderen Infrastrukturprojekten wie dem Straßenausbau zugunsten der Gleiszulaufstrecken zum Brenner Basistunnel. „Die Finanzierung darf nicht zulasten anderer Verkehrsträger gehen. Zusätzliche Transitkosten, zum Beispiel eine von den Grünen geforderte Sondermaut für Lkw, würden den Straßengüterverkehr noch stärker belasten“, erklärt Brossardt.

Die Verkehrsachse Nord-Süd ist für die bayerische Wirtschaft äußerst wichtig. „2017 war Italien für Bayern der sechstgrößte Exportmarkt. Mehr als sechs Prozent der Ausfuhren aus dem Freistaat gingen nach Italien. Als Importpartner Bayerns lag Italien sogar auf Platz vier. In den ersten elf Monaten 2018 flossen Warenströme in Höhe von rund 23 Milliarden Euro in beide Richtungen“, so Brossardt.

Pressemitteilung vbw

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