So ist die aktuelle Corona-Lage in Stadt und Landkreis Rosenheim

Der vorliegende Lagebericht soll die aktuelle Situation in Stadt und Landkreis Rosenheim zu Erkrankungen mit dem neuartigen Coronavirus (COVID-19) widerspiegeln. Die Daten beruhen auf den Meldedaten nach dem Infektionsschutzgesetz bis zum 31. März, 24 Uhr. Aufgrund von Aktualisierungen kann es zu Veränderungen kommen.
Bewertung des Infektionsgeschehens
Nach Aussage des ärztlichen Leiters Krankenhauskoordinierung, Dr. Michael Städtler, sind die Belegungszahlen mit COVID-19 auf den Normalstationen derzeit auf hohem Niveau, mit Tendenz zum weiteren Anstieg, auf den Intensivstationen sind sie unverändert. Die Belastung der Intensivstationen ist unverändert insgesamt sehr hoch, es müssen Patienten versorgt werden, die wegen einer anderen Diagnose behandlungsbedürftig sind und gleichzeitig einen positiven SARS-CoV-2-Nachweis haben. Ein gleiches Bild zeigt sich im gesamten bayerischen Raum. Abverlegungen sind derzeit nicht erforderlich. Erschwerend kommen derzeit zum Teil nicht unerhebliche Personalausfälle durch positive Testungen hinzu.
Die Geschäftsführung des RoMed Klinikverbunds verzeichnet auf den Intensivstationen eine stabil niedrige Rate der Zuweisung von COVID-Patienten. Die Belegung der Normalstationen mit COVID-Patienten hat ein Plateau auf sehr hohem Niveau erreicht. Die konservative und operative Versorgung von Patienten, die als Begleiterkrankung COVID-19 haben, gestaltet sich für alle Beteiligten aufgrund der notwendigen Hygienemaßnahmen sehr aufwändig. Ein großes Problem ergibt sich durch die vielen krankheitsbedingten Ausfälle von Mitarbeitern in sämtlichen Bereichen. In allen RoMed Kliniken ist das Personal an der absoluten Belastungsgrenze. Aufgrund der hohen Belegung mit COVID-Patienten einerseits und der Personalausfälle andererseits muss ein erheblicher Teil der planbaren Eingriffe verschoben werden.
„Angesichts dieser dauerhaft angespannten Versorgungslage in den Kliniken der Region halte ich die in der nächsten Woche kommenden Lockerungen für einen schweren Fehler“, so kommentiert Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Rosenheimer Gesundheitsamtes, die Lage. „Mit dem weitgehenden Wegfall der Maskenpflicht in Gastronomie, Handel und Schulen sowie den dann fehlenden Zugangsbeschränkungen bei gleichzeitig unterdurchschnittlicher Impfrate werden die Fallzahlen ansteigen und es steht zu befürchten, dass sich die Situation in den Kliniken weiter verschärfen wird. Es ist noch zu früh, um auf einen witterungsbedingten Rückgang der Infektionsaktivität zu hoffen. Und auch den Verweis auf die Eigenverantwortung halte ich gelinde gesagt für sehr optimistisch. Der Streit zwischen Bund und Ländern zum geänderten Infektionsschutzgesetz und zur Hotspot-Regelung ist für mich absolut unverständlich und inakzeptabel. Wo, wenn nicht in Stadt und Landkreis Rosenheim wäre eine Hotspot-Regelung denn angebracht?“, so Hierl.
„Ich rate daher allen Bürgerinnen und Bürgern in Innenräumen weiterhin Masken zu tragen. Der einzige Ausweg aus der Pandemie ist aber eine hohe Durchimpfungsrate in der Bevölkerung. Da kommen wir nicht daran vorbei. Nur durch eine breite Bevölkerungsimmunität aufgrund Impfung kann die Wucht zukünftiger Wellen abgefedert und der Ausstieg aus dem Kreislauf der Wellen eingeleitet werden. Wir haben es leider bislang verpasst, uns in der Region durch eine hohe Impfrate mit Boosterung optimal auf die Zukunft vorzubereiten“, mahnt Hierl.
Impfungen
Insgesamt sind bis zum 31. März in Stadt und Landkreis Rosenheim 209.714 Erstimpfungen, 215.065 Abschlussimpfungen (Zweitimpfung oder einfache Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson), 148.187 Auffrischungsimpfungen und 3093 Viertimpfungen durchgeführt worden. 9208 Impfungen wurden an Sonderimpftagen durchgeführt. Seit dem 13. Dezember 2021 wurden insgesamt 2737 Kinderimpfungen im Impfzentrum Rosenheim durchgeführt.
Seit dem 31. März 2021 bis einschließlich 31. März 2022 haben niedergelassene Ärzte insgesamt 268.301 Erst-, Abschluss- und Auffrischungsimpfungen durchgeführt. Die Arztpraxen handeln unabhängig vom Impfzentrum Rosenheim.
„Nur etwa zwei Drittel (66,11 Prozent durchgeführte Zweitimpfungen, 64,47 Prozent Erstimpfungen, 45,55 Prozent Auffrischimpfungen und 0,95 % 2. Auffrischimpfungen bezogen auf die Gesamtbevölkerung) (die Quote ist ungenau: Es sind keine Impfungen enthalten, die in anderen Landkreisen/Städten durchgeführt wurden, keine betriebsärztliche Impfungen und seit Oktober 2021 keine Klinik-Impfungen, zudem werden auch Personen aus anderen Landkreisen/Regionen in Stadt und Landkreis Rosenheim geimpft) der Bevölkerung in Stadt und Landkreis sind vollständig geimpft. Die wöchentlichen Zuwächse bewegen sich nur im Zehntelprozentbereich. Das ist für einen nennenswerten Einfluss der Impfquote auf das Infektionsgeschehen viel zu gering“, mahnt Hierl.
Aktuell können impfwillige Bürger ab 5 Jahren im Impfzentrum in Rosenheim geimpft werden. Eine Registrierung ist unter www.impfzentren.bayern sowie in Ausnahmen telefonisch unter 08031/365 8899 möglich. Auf diesen Wegen können Termine für Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen vereinbart werden. Daneben können im Impfzentrum auch Impfungen ohne vorherige Terminvereinbarung durchgeführt werden. Dabei kann es allerdings zu längere Wartezeiten kommen, sodass eine Terminvereinbarung dringend empfohlen wird.
Fallzahlenentwicklung
Seit dem letzten Wochenbericht mit Stand 24. März, 24 Uhr wurden dem Gesundheitsamt 7248 neue Fälle (am 24. März: 8394) für Stadt und Landkreis Rosenheim gemeldet. Bisher sind insgesamt 109.958 Fälle von COVID-19 in Stadt und Landkreis Rosenheim aufgetreten (Landkreis: 88.258, Stadt: 21.700).
Die Auswertung der Fälle für den Zeitraum seit 1. März ergibt, dass etwa 15 Prozent in der Altersklasse über 60 Jahre betroffen waren. Dies bedeutet eine Zunahme zum Februar von 4 Prozentpunkten. Diese Personen haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. 65 Prozent der Fälle lagen im Altersbereich zwischen 18 und 59 Jahren. 9 Prozent der Fälle traten bei Kindern zwischen 12 und 17 Jahren auf. Für diese Altersgruppe existiert eine Impfempfehlung der STIKO. Im März traten 9 Prozent der Fälle bei Kindern und Jugendlichen von 5 bis unter 12 Jahren auf und 2 Prozent bei Kindern unter 5 Jahren (aktuell 2 Prozent). Die STIKO empfiehlt Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren mit Vorerkrankungen die Impfung gegen COVID-19. Bei individuellem Wunsch können dann Kinder in diesem Altersbereich auch ohne Vorerkrankung geimpft werden.
In den Heimen in Stadt und Landkreis ereignete sich bei Bewohnern und Mitarbeitern weiterhin eine hohe Zahl an Infektionen. Dabei ist der Anteil der positiv getesteten vollständig geimpften und größtenteils geboosterten Bewohner sehr hoch; die Verlaufsformen sind in der Regel jedoch milde und es besteht eine nur sehr geringe Rate an Hospitalisierungen. Dies ist als klarer Erfolg der Impfung zu werten. So bestanden COVID-19-Infektionsgeschehen in der letzten Woche in 43 Alten- und Pflegeheimen, in 11 Einrichtungen ereigneten sich dabei Ausbrüche mit jeweils 5 und mehr Fällen. Betroffen waren insgesamt 192 Bewohner (161 davon waren zwei- oder dreimal geimpft = 84%, 145 davon geboostert = 76%, 19 nicht geimpft = 10% und 10 unvollständig geimpft) und 166 Mitarbeiter (20 nicht geimpft = 12%, 139 mindestens zweimal geimpft = 84%, davon 96 geboostert = 58%, 7 unvollständig geimpft). 14 Heimbewohner (= 7%; 10 geboostert, 2 vollständig, 1 unvollständig und 1 nicht geimpft) mussten hospitalisiert werden.
In der zurückliegenden Woche wurden dem Gesundheitsamt insgesamt drei Gruppenschließungen in Kitas übermittelt.
Mittlerweile wurde bei mindestens 61.516 Personen eine Genesung* dokumentiert. 824 Personen (am 24. März: 820) sind bis zu diesem Zeitpunkt an der Erkrankung gestorben (Landkreis: 702, Stadt: 122). Von den Verstorbenen waren 40 (am 24. März: 40) Personen unter 60 Jahren. 541 (am 24. März: 539) Verstorbene waren über oder gleich 80 Jahre alt. Seit dem letzten Wochenbericht wurden dem Gesundheitsamt 4 verstorbene Personen (am 24. März: 6) gemeldet. Zwei Personen sind in den letzten 7 Tagen verstorben. Keine Person war unter 60 Jahre und zwei Personen waren über 80 Jahre. Eine der verstorbenen Personen war in einem Heim betreut worden.
268 (am 24. März: 315) COVID-19-Patienten werden aktuell in Stadt und Landkreis Rosenheim stationär behandelt. Hiervon befinden sich 15 Patienten (am 24. März: 20) auf einer Intensivstation.
Die 7-Tage-Inzidenz (Fälle pro 100.000 Einwohner während der letzten 7 Tage) liegt mit Stand 1. April (0 Uhr) für die Stadt Rosenheim bei 2.204,71 (am 24. März: 2.494,06), für den Landkreis Rosenheim bei 2233,68 (am 24. März: 2.601,24).







Verteilung der Gesamtzahl der Fälle und der Genesenen* auf die Gemeinde
Bei der berichteten Verteilung der Fälle auf die Gemeinden kann es durch festgestellte Ausbrüche z.B. in Pflegeeinrichtung zu einer deutlich höheren Fallzahl kommen als in umliegenden Gemeinden. Im Rahmen von Reihenuntersuchungen werden hier Fälle entdeckt, die in anderen Gebieten nicht entdeckt wurden, sodass die Fallzahlen kein Abbild der Erkrankungen in der Bevölkerung darstellen. Hierbei werden auch Personen positiv getestet, die einen Verlauf ohne Symptome zeigen. Zusätzlich kann das Testverhalten zu regionalen Unterschieden führen. Deshalb kann man im Moment keine Rückschlüsse auf eine höhere oder niedrigere Gefahr in den unterschiedlichen Gemeinden ziehen. Aufgrund von Aktualisierungen kann es zu Veränderungen kommen.
Gemeinde | Fälle | Genesene | Differenz der Fälle zur Vorwoche |
---|---|---|---|
Albaching | 610 | 371 | +36 |
Amerang | 1228 | 674 | +70 |
Aschau im Chiemgau | 1620 | 826 | +95 |
Babensham | 1197 | 680 | +65 |
Bad Aibling | 6998 | 3636 | +526 |
Bad Endorf | 2906 | 1549 | +178 |
Bad Feilnbach | 3145 | 1770 | +194 |
Bernau am Chiemsee | 2100 | 1096 | +143 |
Brannenburg | 2215 | 1223 | +121 |
Breitbrunn am Chiemsee | 495 | 271 | +27 |
Bruckmühl | 5100 | 2822 | +413 |
Chiemsee | 26 | 12 | +3 |
Edling | 1531 | 858 | +114 |
Eggstätt | 861 | 488 | +56 |
Eiselfing | 1280 | 700 | +75 |
Feldkirchen-Westerham | 3026 | 1642 | +219 |
Flintsbach am Inn | 1108 | 638 | +59 |
Frasdorf | 1158 | 668 | +52 |
Griesstätt | 1055 | 561 | +93 |
Großkarolinenfeld | 2184 | 1283 | +115 |
Gstadt am Chiemsee | 365 | 220 | +15 |
Halfing | 1192 | 682 | +73 |
Höslwang | 551 | 302 | +36 |
Kiefersfelden | 2185 | 1239 | +128 |
Kolbermoor | 6072 | 3499 | +417 |
Neubeuern | 1348 | 646 | +108 |
Nußdorf am Inn | 893 | 510 | +75 |
Oberaudorf | 1628 | 940 | +104 |
Pfaffing | 1385 | 889 | +64 |
Prien am Chiemsee | 3302 | 1814 | +237 |
Prutting | 1158 | 626 | +70 |
Ramerberg | 496 | 271 | +23 |
Raubling | 3846 | 1994 | +263 |
Riedering | 2083 | 1196 | +116 |
Rimsting | 1146 | 488+80 | +80 |
Rohrdorf am Inn | 2090 | 1247 | +113 |
Rosenheim | 21.700 | 12.439 | +1409 |
Rott am Inn | 1374 | 801 | +102 |
Samerberg | 1076 | 627 | +59 |
Schechen | 1941 | 1064 | +148 |
Schonstett | 548 | 325 | +40 |
Söchtenau | 1154 | 687 | +51 |
Soyen | 992 | 562 | +48 |
Stephanskirchen | 3363 | 1836 | +249 |
Tuntenhausen | 2490 | 1412 | +197 |
Vogtareuth | 1206 | 605 | +107 |
Wasserburg am Inn | 4479 | 2509 | +290 |
Weitere Berichte zur Situation in Bayern und Deutschland finden Sie auf den Seiten des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und des Robert Koch-Instituts:
* Mit den Begriffen „Genesung und Genesene“ werden „nicht aktive Fälle“ bezeichnet. Es handelt sich dabei nicht um „Genesene im Sinne des § 2 Nr. 5 der COVID-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmenverordnung“. Somit sind diese Personen – sofern nach 90 Tagen nach der akuten, PCR-bestätigten Infektion keine zusätzliche Impfung erfolgt ist – grundsätzlich nach 3 Monaten wieder als empfänglich für eine Infektion anzusehen.