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So ist die Corona-Lage in Stadt und Landkreis Rosenheim im Überblick

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Von: Markus Zwigl

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Symbolbild
Der Corona-Wochenbericht für Stadt und Landkreis Rosenheim. (Symbolbild) © collage / dpa

Der vorliegende Lagebericht soll die aktuelle Situation in Stadt und Landkreis Rosenheim zu Erkrankungen mit dem neuartigen Coronavirus (Covid-19) widerspiegeln. Die Daten beruhen auf den Meldedaten nach dem Infektionsschutzgesetz bis zum 5. August, 24 Uhr.

Die Meldung im Wortlaut:

Aktuelle Lage:

Nach einer einwöchigen Konsolidierung des Infektionsgeschehens auf einem niedrigen Niveau mit einer und fünf Neuinfektionen wurden am 5. August im Landkreis Rosenheim nunmehr zehn neue positive Fälle gemeldet. Das Gesundheitsamt ermittelt, ob dem ein Ausbruch zugrunde liegt.

Fallzahlenentwicklung

Bei der berichteten Verteilung der Fälle auf die Gemeinden kann es durch festgestellte Ausbrüche z.B. in Pflegeeinrichtungen zu einer deutlich höheren Fallzahl kommen als in umliegenden Gemeinden. Im Rahmen von Reihenuntersuchungen werden hier Fälle entdeckt, die in anderen Gebieten nicht entdeckt wurden, so dass die Fallzahlen kein Abbild der Erkrankungen in der Bevölkerung darstellen. Hierbei werden auch Personen positiv getestet, die einen Verlauf ohne Symptome zeigen. Zusätzlich kann das Testverhalten zu regionalen Unterschieden führen. Deshalb kann man im Moment keine Rückschlüsse auf eine höhere oder niedrigere Gefahr in den unterschiedlichen Gemeinden ziehen. Aufgrund von Aktualisierungen kann es zu Veränderungen kommen.

GemeindeFälleGeneseneDifferenz der Fälle zur Vorwoche
Albaching95920
Amerang1671630
Aschau im Chiemgau2892670
Babensham1551500
Bad Aibling11781094+1
Bad Endorf415385+3
Bad Feilnbach541508+2
Bernau am Chiemsee368344+2
Brannenburg383361+2
Breitbrunn am Chiemsee71700
Bruckmühl779755+3
Chiemsee200
Edling2422340
Eggstätt1741670
Eiselfing1471450
Feldkirchen-Westerham450419+0
Flintsbach am Inn2222050
Frasdorf1381330
Griesstätt1321300
Großkarolinenfeld348315+1
Gstadt am Chiemsee86770
Halfing1421380
Höslwang75740
Kiefersfelden452418+1
Kolbermoor1044989+5
Neubeuern170156+1
Nußdorf am Inn186177+2
Oberaudorf3303210
Pfaffing1951910
Prien am Chiemsee4844640
Prutting1421380
Ramerberg59580
Raubling5915770
Riedering3503290
Rimsting1521440
Rohrdorf am Inn337320+2
Rosenheim39593818+5
Rott am Inn1841780
Samerberg1681550
Schechen350335+1
Schonstett64640
Söchtenau2082000
Soyen1771650
Stephanskirchen438426+2
Tuntenhausen3843720
Vogtareuth1341300
Wasserburg am Inn773715+1

Infektionsschutzmaßnahmen:

Das Gesundheitsamt kann weiterhin die positiv Gemeldeten tagesaktuell telefonisch und schriftlich über ihre Infektion informieren und die erforderlichen Infektionsschutzmaßnahmen anordnen. Auch die engen Kontaktpersonen können zeitnah kontaktiert und ebenfalls eine häusliche Quarantäne angeordnet werden.

Impfungen:

Insgesamt sind bis zum 5. August in Stadt und Landkreis Rosenheim 185.714 Schutzimpfungen gegen Covid-19 erfolgt, überwiegend in Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern sowie dem gemeinsamen Impfzentrum auf der Loretowiese. 99.615 davon waren Erstimpfungen, 86.099 Zweitimpfungen. Insgesamt 11.166 dieser Impfungen wurden vor allem in stationären Einrichtungen in Stadt und Landkreis verabreicht.

Seit dem 31. März bis einschließlich 5. August haben niedergelassene Ärzte insgesamt 132.224 Erst- und Zweitimpfungen durchgeführt. Die Arztpraxen handeln unabhängig vom Impfzentrum Rosenheim.

Die dezentralen Sonderimpfaktionen werden weiterhin gut angenommen. Es sind weitere Impftag ein verschiedenen Gemeinden geplant, zudem kommt am 7. August erstmalig ein Impfbus am Bahnhof Bruckmühl zum Einsatz. Ort und Zeit der Sonderimpfaktionen im Landkreis können unter www.landkreis-rosenheim.de eingesehen werden.

Dabei werden jeweils die Impfstoffe von Biontech/ Pfizer und Johnson & Johnson zu Verfügung stehen, eine Terminvereinbarung vorab ist nicht notwendig. Es wird um eine vorherige Registrierung unter impfzentren.bayern und die Mitnahme des Personalausweises und Impfpasses gebeten. Es ist an den Sonderimpftagen mit möglichen Wartezeiten zu rechnen.

Derzeit steht ausreichend Impfstoff für alle Impfwilligen ab 12 Jahren zur Verfügung. Das heißt, jeder impfwillige Bürger ab 12 Jahren, der sich registriert, bekommt sehr kurzfristig eine Einladung zu einem zeitnahen Impftermin im Impfzentrum. Auf diesem Weg ist eine Impfung mit einem überschaubaren zeitlichen Aufwand möglich. Weiterhin dürfen sich alle Bürger für die Impfung gegen Covid-19 unter impfzentren.bayern registrieren, ausnahmsweise auch telefonisch unter der Rufnummer 08031 / 365 8899.

Impfungen bei Kindern und Jugendlichen

Es ist wissenschaftlich unstrittig, dass Kinder und jüngere Jugendliche weitestgehend einen asymptomatischen bis milden Verlauf einer Infektion mit Covid-19 aufweisen. Hospitalisierungen und intensivmedizinische Behandlungen aufgrund von Covid-19 sind selten und bisher traten nur einzelne Todesfälle bei schwer Vorerkrankten auf. Das Risiko für einen schweren Verlauf steigt dabei mit dem Alter.

In seltenen Fällen kann jedoch auch bei Kindern ein komplikationsreicher Covid-19-Verlauf auftreten. Ein Beispiel dafür ist das „paediatric inflammatory multisystem syndrome“ (PIMS), welches ein schweres entzündliches Krankheitsbild darstellt. Die Wahrscheinlichkeit für dessen Auftreten steigt mit dem Alter der Kinder an. Ein Großteil der betroffenen Kinder muss intensivmedizinisch behandelt werden. Egal ob Patienten einen schweren oder leichten Krankheitsverlauf durchlaufen haben: An Covid-19 Erkrankte können auch noch lange Zeit nach ihrer Akutbehandlung an körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen leiden.

Betroffen sind Menschen aller Altersgruppen – Kinder und Jugendliche, Erwachsene und ältere Menschen. Gemäß Aussage des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege schätzen aktuelle Studien, dass circa zehn Prozent der Corona-Patienten vom Post-Covid- oder Long-Covid-Syndrom betroffen sind. Hierunter fallen Krankheitszeichen wie neurologische Einschränkungen, Verlust von Geruchs- oder Geschmacksinn oder auch eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit, die häufig durch Probleme beim Atmen verursacht werden.

Nach Prüfung der Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit des mRNA-Impfstoffs Comirnaty (BioN-Tech/Pfizer) bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12–17 Jahren und Auswertungen der Daten zur Epidemiologie und zum Krankheitsbild von Covid-19 in dieser Altersgruppe hat die Ständige Impfkommission (STIKO) nach abschließender Risiko-Nutzen-Abwägung am 10. Juni in ihrem Beschluss entschieden, zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund der begrenzten Studienlage keine allgemeine Covid-19-Impfempfehlung für 12–17-Jährige auszusprechen.

Hingegen gibt die STIKO eine Indikationsimpfempfehlung zur Impfung gegen Covid-19 mit dem mRNA-Impfstoff für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren, die aufgrund von Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf der Covid-19-Erkrankung haben. Zusätzlich wird die Impfung Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren empfohlen, in deren Umfeld sich Angehörige drei oder andere Kontaktpersonen mit hoher Gefährdung für einen schweren Covid-19-Verlauf befinden, die selbst nicht geimpft werden können oder bei denen der begründete Verdacht auf einen nicht ausreichenden Schutz nach Impfung besteht (z.B. Menschen unter immunsuppressiver Therapie). Eine berufliche Indikation aufgrund eines arbeitsbedingt erhöhten Expositionsrisikos wurde für Jugendliche ebenfalls ausgesprochen.

Schließlich ist gemäß STIKO-Empfehlung der Einsatz des mRNA-Impfstoffs bei Kindern und Jugendlichen ohne Vorerkrankungen nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz des Kindes oder Jugendlichen bzw. der Sorgeberechtigten möglich.

Die Gesundheitsministerkonferenz der Länder hat am 2. August zusammen mit Bundesgesundheitsminister Spahn u.a. beschlossen, dass nunmehr alle Länder Impfungen für 12- bis 17-Jährige auch in Impfzentren oder auch mit anderen niedrigschwelligen Angeboten anbieten. Dabei ist eine entsprechende ärztliche Aufklärung erforderlich, sowie eine gegebenenfalls notwendige Zustimmung der Sorgeberechtigten einzuholen. Zudem können die Kinder und Jugendlichen auch durch die niedergelassenen Kinder-, Jugend- und Hausärzte und ebenfalls im Rahmen der Impfung von Angehörigen der Beschäftigten durch Betriebsärzte geimpft werden.

Das Impfangebot soll somit durch das Angebot der Impfung für über 12-jährige Kinder und Jugendliche in Impfzentren nun lediglich niedrigschwelliger erfolgen. Eine individuelle Risikoeinschätzung und ausführliche Aufklärung durch einen Arzt zusammen mit den Eltern und auch den Kindern und Jugendlichen ist dabei selbstverständlich auch weiterhin geboten. Das Impfangebot bleibt damit ein Angebot auf freiwilliger Basis und wird nur bei explizitem Wunsch und nach differenzierter Risikoabwägung umgesetzt. Keinesfalls wird aber die fachliche Empfehlung des Expertengremiums STIKO umgangen oder ausgehebelt.

Zudem weist die STIKO auf noch bestehende Lücken bei der Impfung der Erwachsenen hin: Mit heutigem Tag sind in Deutschland lediglich etwa 53 Prozent der 18- bis 59-Jährigen und etwa 80 Prozent der über 60-Jährigen vollständig gegen Covid-19 geimpft. Im Juli 2021 vom RKI veröffentlichte Zahlen auf Grundlage mathematischer Modellszenarien besagen, dass für eine realistische Kontrolle von Covid-19 in den kommenden Monaten mindestens 85 Prozent der 12 – 59-Jährigen bzw. 90 Prozent der ≥ 60-Jährigen vollständig gegen Covid-19 geimpft sein müssen.

Davon sind wir durch eine abnehmende Impfmotivation der erwachsenen Bevölkerung noch weit entfernt. Das Gesundheitsamt liegt Ihnen daher dringend ans Herz, sich zum Schutz Ihrer Kinder, ebenfalls gegen Covid-19 impfen zu lassen.

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