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310 Einsätze im Kreis Rosenheim: Garage in Kolbermoor steht 1,20 Meter hoch unter Wasser

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Von: Markus Zwigl, Martin Weidner, Martina Hunger

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Unwetter Bad Endorf Tiefgarage
In Bad Endorf liefen auch Tiefgaragen voll (links). © amf/dpa (Montage)

Landkreis - In Südbayern haben am Montagabend (26. Juli) Gewitter mit starken Regenfällen erneut für Überschwemmungen gesorgt. Über 1000 Kräfte waren im Einsatz. Schwerpunkte lagen im Mangfalltal, rund um Rosenheim sowie im Chiemgau um Bad Endorf herum. Alleine in Götting (Gemeinde Bruckmühl) waren 250 Einsatzkräfte stundenlang gebunden.

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Update, 18.21 Uhr - Freibad Harthausen mit Schlamm verunreinigt

Rund 50 Einsätze der Feuerwehr allein in der Unwetternacht, ein mit Schlamm verunreinigtes Freibad Harthausen, ein Reha-Zentrum in der Bfa-Klinik, das evakuiert werden musste – das ist die Bilanz in Bad Aibling. Bürgermeister Stefan Schlier sagt, die Feuerwehr arbeite mit großem Einsatz an der Reinigung des Freibads, die Einrichtung könne aber wohl diese Woche nicht mehr geöffnet werden. Immerhin sei niemand zu Schaden gekommen, insgesamt könne man von einem glimpflichen Ausgang sprechen: „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen.“

Update, 17.37 Uhr - 70 Einsätze für Kolbermoorer Feuerwehr

Von einem blauen Auge sprach auch Bürgermeister Peter Kloo in Kolbermoor. Zu knapp 70 Einsätzen wurde die Kolbermoorer Feuerwehr gerufen. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagt Kommandant Franz Wudy. Obendrein stürzten Bäume um. Das Freibad musste am Dienstag deswegen geschlossen bleiben. Bis zu 1,20 Meter stand das Wasser in der Garage der Mangfallschule. Hausmeister Alfred Lax machte gestern Morgen Ordnung. Und die Schüler bekamen von alledem nichts mit. „

Update, 16.45 Uhr - Baum stürzt in Stephanskirchen auf Auto mit zwei Insassen

Den ersten Einsatz hatte die Stephanskirchner Feuerwehr im eigenen Gerätehaus. Dort stand das Wasser einen halben Meter. 31 weitere Einsätze folgten: Ein Auto mussten die Retter aus der gefluteten Unterführung in Baierbach holen. In Scheiberloh stürzte ein Baum auf ein mit zwei Personen besetztes Auto - verletzt wurde offenbar niemand. „Zum Glück konnten die beiden selbst aus dem Fahrzeug klettern“, erklärte Feuerwehrkommandant Florian Beck.

Feuerwehreinsatz in Baierbach.
Feuerwehreinsatz in Baierbach. © Kirschner

Update, 15.50 Uhr - „Rathaus unter Wasser“ in Bad Endorf: Straßen verwandeln sich in Flüsse

„Das Rathaus steht unter Wasser“ hieß es am Montagabend auch in Bad Endorf. Zum Glück gibt es aber keine großen Schäden zu beklagen. „EDV, wichtige Akten, sind alle in oberen Stockwerken untergebracht. Im Keller war nichts wertvolles“, so Martin Mühlnickel, der geschäftsführende Beamte, gegenüber unserer Redaktion.

Sorgen machten ihm andere Schäden im Gemeindebereich. Straßen und Gehwege samt Gullys seien zum Teil schwer beschädigt worden. In Richtung Ulperting wurde die Straße komplett unterspült und gesperrt, dort sei auch Hangsicherung nötig. Bauhof und Fremdfirmen waren am Dienstag den ganzen Tag im Einsatz, um die Wunden der Nacht zu versorgen.

In der Bahnhofstraße zeigte sich, warum die alten Geschäfte fast alle ein paar Stufen höher liegen, denn die Straße hatte sich kurzfristig in einen Fluss verwandelt. Zur Seenplatte gewandelt hatten sich der Platz des Bauernmarktes und andere Straßenzüge in der Marktgemeinde. Was Mühlnickel freut: „Ganz oft haben sich Nachbarn gegenseitig geholfen.“ Die Nachbarschaft klappte auch über die Gemeindegrenzen gut, acht Wehren packten in Bad Endorf mit an. „Es gab ja immer mal Kritik, dass unser Regenrückhaltebecken am Bauhof überdimensioniert sei. Gott sei Dank ist es so groß – es war fast vollgelaufen“, berichtet Mühlnickel.

Update, 14.45 Uhr - Über 470 Einsätze in Stadt und Landkreis Rosenheim: 1,70 Meter Hochwasser in Haus am Schloßberg

Wie die Integrierte Leitstelle Rosenheim mitteilt, gab es allein in Stadt und Landkreis Rosenheim zwischen Montagabend, 19 Uhr, und Dienstagvormittag, 12 Uhr, über 450 Einsätze. Im Landkreis Miesbach zählte die Einsatzzentrale 107, im Landkreis Rosenheim 310 und in der Stadt Rosenheim 162 Notrufe.

Foto aus der Rosenheimer Weinstraße (Hofbräuhaus).
Foto aus der Rosenheimer Weinstraße (Hofbräuhaus). © Kirschner

Die Schloßberger Feuerwehr musste insgesamt zu 38 Einsätzen ausrücken. Maximal 30 Zentimeter hoch habe sich das Wasser gestanden, so Phillipp Huckermann von der Einsatzleitung. Nur ein Haushalt hatte richtig Pech: Dort lief nicht nur Wasser von einem Hang in den Keller, sondern auch das Grundwasser drückte in das Haus. Der Pegelstand im Keller lag zwischenzeitlich bei 1,70 Meter. Die Feuerwehren Vogtareuth, Zaisering und Ziegelberg packten mit an.

Update, 13.45 Uhr - Waginger Feuerwehr muss Straße mit Sandsäcken schützen

Waging Feuerwehr Unwetter
Mehrere Einsätze musste auch die Waginger Feuerwehr bewältigen. © Feuerwehr Waging

Die Gewitterfront am Montagabend sorgte auch für zahlreiche Feuerwehreinsätze im Gemeindebereich von Waging am See. Gegen 21.15 Uhr musste die Waginger Feuerwehr zu insgesamt zehn Einsätzen ausrücken. Einige Straßen wurden durch den Starkregen überflutet und waren teilweise nicht mehr passierbar. Auch mehrere Bäume mussten aufgrund des Sturmschadens von Fahrbahnen beseitigt werden. 

Die Hauptaufgabe der Floriansjünger war allerdings das Leerpumpen von zahlreichen Kellern. Besonders betroffen waren die Strandbadallee-Siedlung, der Fischinger Weg und die Geppinger Straße. Um hier einen größeren Schaden zu verhindern, wurden von den Einsatzkräften Sandsack-Barrieren aufgebaut. Die Waginger Feuerwehr war über mehrere Stunden mit fünf Einsatzfahrzeugen und 30 Personen im Einsatz.

Update, 13.25 Uhr - Wieder Starkregen im Anmarsch?

„Regelbetrieb“ meldete der Einsatzkoordinator, Kreisbrandinspektor Franz Hochhäuser, am Dienstagvormittag (27. Juli). „Wir haben nur noch vereinzelt Keller, die noch abgepumpt werden müssen.“ Gegen Mittag kehrten nach Auskunft von Pressesprecher Stefan Huber auch die letzten Helfer vom THW aus ihren Einsätzen in der Region Rosenheim zurück. Allerdings drohen am Abend möglicherweise bereits neue Unwetter. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet laut einem Bericht der Deutschen Presseagentur (dpa) in der Nacht zum Mittwoch vermehrt Schauer und Gewitter - mancherorts mit Starkregen, Hagel und Sturmböen. Überschwemmungen und extreme Sturzfluten sind nach Angaben des bayerischen Hochwasserdienstes nicht ausgeschlossen.

Vor allem in den Alpen, dem südlichen Alpenvorland und im Bayerwald könnten demnach stellenweise bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit runterkommen. In Südbayern hatte starker Regen bereits am Montagabend für überflutete Straßen und vollgelaufene Keller gesorgt.

Update, 11.25 Uhr - Landkreis Miesbach stellte Vorstufe von K-Fall fest

Am Montagabend wurde ein Streifen zwischen Darching (Gemeinde Valley) und der Landkreisgrenze bei Irschenberg verwüstet. Auch die Gemeinden Warngau und Weyarn wurden schwer getroffen. Anwohner berichten von über 40 Litern Regen, die innerhalb von knapp 20 Minuten niedergegangen sind. Hagel und Sturmböen richteten Schäden in noch unbekanntem Ausmaß an. Zahlreiche kleinere Straßen mussten wegen Überflutungen lokal gesperrt werden. Die B318 in Warngau und die Kreisstraße MB17 bei Thalham waren gesperrt, die A8 wegen eines Hagelsturms kaum befahrbar. Bei Oberwarngau und am Weyarner Berg gingen kleinere Muren ab. Zirka 70 Keller mussten ausgepumpt werden. Das Wasser floss teilweise knietief auf den Straßen. 

25 der 36 Feuerwehren im Landkreis wurden in den Landkreis-Norden alarmiert. Unterstützung gab es auch von Wehren aus anderen Landkreisen und dem THW. Es gab Vollalarm für alle Kräfte im Landkreis Miesbach. Am späten Abend stellte das Landratsamt um 22.09 Uhr Artikel 15 Katastrophenschutzgesetz fest – die Vorstufe zum Katastrophenfall. Diese Einsatzlage konnte gegen 0.40 Uhr wieder aufgehoben werden. „Es wurden Vorbereitungen getroffen, die Bewohner mehrerer Ortsteile in der Gemeinde Weyarn zu evakuieren. Glücklicherweise musste von diesen Vorbereitungen kein Gebrauch gemacht werden und alle Bewohner blieben in ihren Häusern“, hieß es in der Mitteilung des Landkreises. Im Hinblick auf die aktuelle Wetterlage mit weiteren drohenden Gewittern bat der Landkreis die Bürger, besonders achtsam und sorgsam zu sein und Häuser und Keller zu sichern.

Update, 10.30 Uhr - Unwetterbedingter Unfall im Kreis Altötting

Am Montagabend kam es im Gemeindegebiet von Halsbach (Landkreis Altötting) zu einem unwetterbedingten Unfall. Gegen 21.15 Uhr krachten auf der Kreisstraße AÖ10 bei Aderleiten zwei Autos aufeinander, nachdem das vorausfahrende Fahrzeug - der Fahrer war ein 25-jähriger Burghauser - wegen eines großen Astes auf der Fahrbahn abrupt bremsen und ausweichen musste. Ein 20-Jähriger aus Garching, der mit seinem Wagen hinter dem ersten Fahrzeug fuhr, erkannte dies zu spät und fuhr auf. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Allerdings entstand ein Sachschaden in Höhe von 15.000 Euro.

Update, 10.10 Uhr - Leserfotos zeigen Ausmaß von Unwetter

Inzwischen konnten alle Einsätze in der Region weitestgehend abgeschlossen werden. Fotos unserer Leser liefern jedoch einen guten Überblick darüber, wie stark das Unwetter am Montagabend über Südostbayern gewütet hat.

Update, 9.25 Uhr - Autos von Regenmassen im Allgäu mitgerissen

Heftiger Starkregen hat auch im Allgäu zu überspülten Straßen, vollgelaufenen Kellern und Tiefgaragen geführt. Im Oberallgäu drückte es das Wasser teils aus den Kanaldeckeln auf die Straße. An kleineren Bergstraßen wurden teils Geröll und Steine auf die Fahrbahn gespült.

Am heftigsten war es wohl im Raum Rettenberg/Sonthofen: Hier wurden teils Autos von den Fluten mitgerissen. Die Polizei sprach am Abend gegenüber “Radio AllgäuHIT” von 76 Einsätzen, die allein bei der Polizei aufgelaufen sind. Bei der Integrierten Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst in Kempten (ILS Allgäu) dürfte diese Zahl noch deutlich höher liegen. Der Hochwassernachrichtendienst meldete, dass binnen einer Stunde etwa 70 Liter Regen pro Quadratmeter in Sonthofen vom Himmel fielen. Erwartet worden waren etwa 40 Liter pro Quadratmeter.

Update, 9.05 Uhr - Über 1000 Rettungskräfte im Einsatz

Nach den heftigen Unwettern haben am Dienstagmorgen in der Region die Aufräumarbeiten begonnen. Vereinzelt sind Feuerwehr und andere Hilfskräfte noch im Einsatz. Starker Regen hatte im Allgäu und im Landkreis Rosenheim am Montagabend Straßen und Keller geflutet. Allein im Landkreis Rosenheim zählte der Krisenstab 340 Einsätze, an denen über 1000 Rettungskräfte beteiligt waren.

Im Bruckmühler Ortsteil Götting waren am frühen Dienstagmorgen noch etwa 250 Kräfte vor Ort, wie das Landratsamt Rosenheim mitteilte. Diese hätten in der Nacht mit Hochleistungspumpen große Mengen von Oberflächenwasser aus dem übervollen Goldbach abgepumpt. Im Landkreis war der Unwetteralarmplan ausgelöst worden, nachdem örtlich über 50 Liter pro Quadratmeter Regen gefallen waren.

Update, 8 Uhr - Unterführung in Kufsteiner Straße überflutet

Auch im Stadtgebiet von Rosenheim hatten die Feuerwehren ab etwa 20 Uhr alle Hände voll zu tun. Unzählige Keller und Tiefgaragen liefen voll. Straßen waren überflutet und umgestürzte Bäume blockierten Fahrbahnen. „Wir befinden uns gemeinsam mit den Rosenheimer Feuerwehren im gesamten Stadtgebiet im Dauereinsatz“, schrieben beispielsweise die Happinger Floriansjünger in der Nacht auf Facebook. Unter anderem waren diese auch in der Kufsteiner Straße im Einsatz, wo die Bahnunterführung der B15 heftig überflutet wurde.

Update, 7.50 Uhr - Hagelsturm legt Verkehr auf A8 lahm

Hagel Autobahn A8 Irschenberg Weyarn
Ein Hagelsturm legte den Verkehr auf der A8 bei Irschenberg lahm. © Jutta Steinhoff/dpa

Bevor das Unwetter am Montagabend in Richtung Mangfalltal und Rosenheim zog, ist es zunächst über den Landkreis Miesbach gefegt. Betroffen war erneut die Gemeinde Irschenberg. Auf der A8 (Rosenheim - München) kam der Verkehr zwischen den Anschlussstellen Irschenberg und Weyarn nach einem Hagelsturm zum Erliegen. Eine dicke Schicht aus Hagelkörnern lag auch Minuten nach dem Sturm noch auf dem Standstreifen der Autobahn, wie das Foto zeigt.

Update, 7.40 Uhr - Gullys mit Wassermassen in Bad Endorf überfordert

Starkregen, Hagel und Windböen fegten am Abend auch über Bad Endorf. Die Gullys in der Marktgemeinde konnten die Wassermassen teilweise nicht mehr fassen, so dass Wasser auch auf Kreuzungen stand. In anderen Bereichen des Ortes stand das Wasser über Unterbodenhöhe auf der Straße. Durchfahrende Autos peitschten es bis über das Autodach hoch.

Update, 7.05 Uhr - ICE steckt bei Rimsting auf Bahnstrecke fest

Auch der Zugverkehr war durch das Unwetter teilweise erheblich beeinträchtigt. Neben der Sperrung der (Neben-)Strecke Rosenheim - Rohrdorf kam es auch auf der Hauptverbindung zwischen Rosenheim und Salzburg zu Störungen. In etwa auf Höhe Rimsting musste ein ICE der Deutschen Bahn längere Zeit anhalten, nachdem mehrere Bäume auf die Gleise gestürzt waren. Erst nachdem die Strecke von Einsatzkräften freigeräumt worden war, konnte der Zug seine Fahrt fortsetzen. Erst gegen 3 Uhr am Morgen war die Strecke wieder befahrbar.

Update, 6.47 Uhr - Auch Landkreis Miesbach schwer getroffen

Das heftige Unwetter hat am Montagabend gegen 20 Uhr vor allem auch dem nördlichen Teil des Landkreis Miesbach gehörig zugesetzt. Es wurden mehrere Ortschaften unter Wasser gesetzt. Zudem gab es mehrere Murenabgänge auf Straßen, wie von vor Ort gemeldet wurde. Weil die Feuerwehrkräfte aus dem Landkreis nicht ausreichten, wurden weitere Kräfte aus dem Landkreis München hinzugezogen.

Insbesondere über dem Taubenberg, einem der Münchner Trinkwassergebiete, entluden sich derartige Wassermengen, dass es zu drei Seiten des Berges durch herabströmende Bäche zu Überflutungen kam. Betroffen waren unter anderem Stürzlham im Osten, Ober- und Mitterdarching im Norden sowie Warngau im Westen. Bis Sandsäcke zur Verfügung standen, bauten Landwirte in ihrer Not Dämme mit Stallmist. Noch nach Mitternacht liefen Sturzbäche durch die Straßen. Die zahlreichen Feuerwehren wurden durch das Technische Hilfswerk (THW) Miesbach unterstützt.

Update, 6.30 Uhr - Großer Baum stürzt auf Lastwagen auf A8

Auch die Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land waren von den Unwettern teilweise betroffen. Eine genaue Zahl der Einsätze lag am Dienstagmorgen (27. Juli) noch nicht vor. Einen davon gab es in jedem Fall um kurz nach 21 Uhr auf der A8 (München - Salzburg) im Gemeindebereich von Anger. Dort stürzte ein etwa 20 Meter langer Baum auf einen Sattelzug aus Italien, der gerade auf dem Parkplatz „Angerer Berg“ parkte.

Der Fahrer, ein Italiener (50), der zum Unfallzeitpunkt im Führerhaus schlief, hatte Glück im Unglück und kam nach Polizeiangaben mit dem Schrecken davon. Lastwagen und die Ladung, mehrere Neuwagen, wurden jedoch erheblich beschädigt. Der Schaden wird auf mindestens 20.000 Euro geschätzt. Der umgestürzte Baum ragte übrigens auch in die rechte Fahrspur der Autobahn, so dass diese während der Aufräum- und Bergungsarbeiten gesperrt werden musste.

Krisenstab im Landratsamt Rosenheim

Im Landkreis Rosenheim ist am Abend der Unwetteralarm ausgelöst worden, wie das Landratsamt Rosenheim mitteilte. Dort sei ein Krisenstab mit Vertretern des Katastrophenschutzes, der Feuerwehr, des THW, des Rettungsdienstes und der Berg- und Wasserwacht zusammengetreten. Rund 400 Einsätze wurden in Stadt und Landkreis gezählt. Insgesamt waren mehr als 1000 Kräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Rettungsdienst sowie Berg- und Wasserwacht im Einsatz. Hinzu kamen auch zahlreiche Einsätze im Nachbarlandkreis Miesbach.

Bäume waren umgestürzt und Straßen und Keller geflutet worden. Nach Angaben des Landratsamtes waren Tiefgaragen und Keller vollgelaufen. In Götting in der Gemeinde Bruckmühl sei zudem Wasser in eine Biogasanlage eingedrungen, hieß es. Im Laufe des Abends wurde Götting zum Einssatzschwerpunkt, rund 250 Kräfte waren allein hier im Einsatz. Neben dem Oberflächenwasser, das vom Irschenberg herunterfließt, drückte auch der Goldbach Wasser ins Wohngebiet. Der Krisenstab im Landratsamt Rosenheim hat zwei Unwetterzüge der Feuerwehr nach Götting geschickt, um vor Ort zu helfen.

In Bad Aibling stand das Wasser in einigen Straßen bis zu 1,50 Meter hoch in den Kellern. Das örtliche Reha-Zentrum (BfA-Klinik) wurde aus diesem Grund evakuiert. In Bad Endorf waren rund 80 Keller vollgelaufen. In der Tiefgarage der Raiffeisenbank standen etwa 7000 Kubikmeter Wasser. Im Bereich Stephanskirchen musste die Feuerwehr zu 32 Einsätzen ausrücken.

50 Liter pro Quadratmeter sorgten teils für Überschwemmungen

Auf der Zugstrecke Rohrdorf - Rosenheim hat ein Ast die Oberleitung beschädigt. In den Landkreisen Weilheim-Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen und Garmisch-Partenkirchen gab es insgesamt über 100 unwetterbedingte Einsätze, wie die Feuerwehr mitteilte. Zwei Menschen wurden den Angaben zufolge leicht verletzt, als ein Baum auf ihr Auto fiel.

Örtlich waren im Landkreis Rosenheim bis zu 50 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Hinzu kam örtlich Hagel und stürmischer Wind. Die Unwetterfront zog nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in nördlicher Richtung über ganz Schwaben in Richtung Oberbayern und Franken. Der Umfang der Überflutungen war zunächst noch nicht absehbar.

Warnungen bereits am Vormittag

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte zunächst für das Allgäu und auch andere Teile des Freistaats vor Unwettern gewarnt. Schwerer Starkregen mit bis zu 40 Litern Niederschlag pro Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit sowie Hagel und Sturm waren vorausgesagt. Ab dem späten Montagabend sollte sich nach Angaben der Meteorologen die Wetterlage entspannen. Für die nächsten Tage rechnen sie nur noch mit vereinzelten Schauern und Gewittern in Bayern.

Jäger stirbt in Weilheim-Schongau bei Unwetter

Bereits am Wochenende hatten starke Unwetter vor allem in Oberbayern gewütet - in Eglfing im Landkreis Weilheim-Schongau kam dadurch nach Angaben der Polizei vom Montag sogar ein Mensch ums Leben. Der 57-jährige Jäger saß am Sonntagnachmittag in einem Waldstück auf einem Hochsitz, als dieser nach bisherigen Erkenntnissen von einer Windböe umgerissen wurde. Obwohl Ersthelfer und der Rettungsdienst den Verunglückten umgehend versorgten, erlag dieser noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen.

mh/mw

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