1. rosenheim24-de
  2. Rosenheim
  3. Rosenheim Land
  4. Landkreis Rosenheim

Wie eine Rosenheimer Influencerin das Vertrauen von Wildpferd „Musti“ gewinnt

Erstellt:

Von: Marina Birkhof

Kommentare

Mustang „Musti“ und seine Trainerin Lea
„Musti“ kam aus den USA in den Landkreis Rosenheim. Die siebzehnjährige Lea nimmt heuer am „Mustang Makover Germany“ teil und ist eine der diesjährigen Mustang-Trainerinnen. © mb

Lea Jell hat sich mit ihren 17 Jahren einer großen Herausforderung gestellt: Bis Ende August möchte sie das amerikanische Wildpferd „Lucky Horse Shops Soulcatcher“ - genannt „Musti“ - zähmen. Wie sie zu dem Mustang aus Oregon kam und was die Veranstaltung „Mustang Makeover“ damit zu tun hat, hat uns die Schülerin bei einem Besuch bei „Musti“ erzählt.

Landkreis Rosenheim - Im Raum Rosenheim steht seit 2. Mai ein echtes Wildpferd aus der USA. Der etwa siebenjährige Wallach ist sehr sensibel und scheu. Seine lange Mähne weht sanft im Wind, als wir ihn am Stall besuchen. Zögerlich geht er auf Lea zu, die ihm behutsam ihre Hand entgegen streckt.

Wie es dazu kam, dass „Musti“ nun im Rosenheimer Land steht, was die Schülerin von ihm lernen kann und wie sie weiter sein Vertrauen gewinnen will, hat sie uns im Video verraten.

„Mustang Makeover“: Warum kommen Wildpferde überhaupt nach Deutschland?

In den USA werden die einzigarten Wildpferde gleichermaßen geliebt, gehasst und vertrieben. Ihr Bestand sei gefährdet, häufig wartet in der Wildnis der Tod, wie auf der Homepage von „Mustang Makeover“ erklärt wird. Aktuell suchen etwa 47.000 Tiere in Auffangstationen eine sichere Bleibe - einer davon war „Musti“.

Dank „Mustang Makeover“ wurde der Wallach aus der Auffangstation geholt und mit dem Flugzeug zusammen mit anderen Mustangs nach Deutschland eingeflogen.

Mustang „Musti“ aus Amerika
„Musti“ ist ein Wildpferd aus Oregon. © mb

„Wir haben ihn in Frankfurt entgegengenommen, er wurde von der Quarantänebox direkt in unseren Hänger geführt. ‚Musti‘ hat das sehr gut gemeistert und war mega lieb“, erinnert sich Lea mit einem Blick auf den Wallach.

Ausgesucht hat sie sich „Musti“ nicht, Lea und ihre Familie wussten lediglich anhand von Beschreibungen, welche Pferde die Event-Mustangs werden sollten: „Ich habe gesagt, ich nehme den, der über bleibt - und das war er.“ Auf ihrer Instagram-Seite können ihre Follower die Fortschritte mit dem Wildpferd verfolgen.

Mustangs zähmen: In erster Linie eine Geduldsprobe

Dass „Musti“ zutraulich wird, dafür benötigt Lea eine große Portion Geduld, die sich durchaus auszahlt: Der Mustang zeigt sich Lea gegenüber offener als anderen Menschen, läuft ihr am Sandplatz hinterher.

Zwischen der 17-Jährigen und dem siebenjährigen Wallach, dessen Körper von Narben übersät ist und sich am Hals unter der Mähne ein größeres Brandzeichen befindet, hat sich in den wenigen Wochen schon eine Bindung aufgebaut - und das, obwohl das Wildpferd ein starker Charakter prägt. Ein Ziel, wie weit sie mit dem Wallach kommen möchte, hat sich Lea bewusst nicht gesetzt

Die Schülerin geht das Tempo von „Musti“, zwingt ihn zu nichts. Täglich verbringen sie Zeit miteinander und mittlerweile akzeptiert er schon den Sattel und vielleicht kann sie ihn schon bald reiten.

„Die Zeit, die mir bis zum 28. August bleibt ist kurz. Wir machen alles step by step. Ich muss schließlich auch auf ihn reagieren und beobachten, inwieweit er welche Aktivitäten oder Handlungen akzeptiert. Das muss wachsen. Er wird mir dann schon zeigen, wie weit wir kommen“, sagt Lea mit einem Lächeln im Gesicht.

„Musti“ wird am Ende versteigert - und soll in Deutschland bleiben

Mit fünf Jahren saß Lea zum ersten Mal auf einem Pferderücken, die Familie besitzt drei eigene Pferde. „Musti“ hat sie nur leihweise im Stall aufgenommen, er soll nach dem „Mustang Makeover“-Finale im August - wie die anderen Mustangs auch - in Aachen versteigert werden. Das Startgebot für die Mustangs liegt bei 7000 Euro.

„Ihn abzugeben wird nicht leicht werden - ich hoffe, wir finden einen guten Besitzer, der ihm bis an sein Lebensende ein tolles Zuhause bieten kann“, unterstreicht Lea abschließend und lächelt das Wildpferd an, das ihren Blick erwidert.

mb

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion