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„Söder-entzündet-Party“ von Pruttinger (18) eskaliert völlig: „Es war einfach nur krank“

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Von: Julia Grünhofer, Martin Weidner

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Party Prutting Haidbichl
Diese Party in Haidbichl bei Prutting ist völlig aus dem Ruder gelaufen. © privat/re (Montage)

Im kleinen Örtchen Haidbichl bei Prutting (Landkreis Rosenheim) ist es am Freitagabend (4. März) völlig drunter und drüber gegangen. Zu einer Geburtstagsparty eines 18-Jährigen rückten weit mehr als 700 Mann an. Gäste, die anwesend waren, haben die irren Szenen nun gegenüber rosenheim24.de geschildert.

Prutting –Es war einfach nur krank – und als Autofahrer der blanke Horror“, sagte ein junger Leser, der mit rund zehn Kumpels an der Party teilnahm bzw. teilnehmen wollte. Die „Truppe“ war um etwa 21 Uhr an dem besagten Stadl eingetroffen, aber nach rund einer Stunde wieder gegangen, da nur er und zwei weitere Kumpels es durch die stümperhaften Einlasskontrollen geschafft hatten. Die Party war zwar unter 2G-Bedingungen ausgeschrieben – dies geht aus dem Party-Flyer hervor, der rosenheim24.de vorliegt – allerdings seien weder dies noch etwaige Ausweise (Jugendschutz) kontrolliert worden, erzählte er weiter.

Zudem habe es im Eingangsbereich „Menschenmassen“ und „ein gigantisches Gedränge“ gegeben. Als die Jungs gegen 22 Uhr wieder abrauschten, hätten mindestens 400 Personen noch auf Einlass gewartet. Vom Parkchaos ganz zu schweigen – die umliegenden Straßen seien völlig verstopft und zugeparkt gewesen, lauteten die übereinstimmenden Schilderungen. Viele Leser hatten sich nach dem ersten Artikel von rosenheim24.de dazu bei der Redaktion gemeldet.

„Das Bier war bereits nach einer Stunde aus“

Drinnen ging das Chaos weiter: Der Stadl war bereits zur „Happy Hour“ um 21 Uhr brechend voll, oder besser gesagt total überfüllt. Diverse Videos dazu liegen rosenheim24.de ebenfalls vor. Es habe „überhaupt keine Chance gegeben, zur Bar durchzukommen“. Der Veranstalter hatte dabei eigentlich keine Kosten und Mühen gescheut – und von Diskokugeln über Traversen und professionelle Musikanlage bis Toilettenwagen das volle Programm aufgefahren. Nur bei den Getränken scheint es gehapert zu haben. „Das Bier war bereits nach einer Stunde aus“, so ein weiterer Leser gegenüber rosenheim24.de.

Allerdings war dies für den 18-jährigen „Jubilar“ am Ende ein geringeres Problem. Nachdem sich Anwohner wiederholt über den Lärm beschwert hatten, rückte gegen 22.30 Uhr die Polizei an. Insgesamt drei Streifen der Rosenheimer Polizei waren vor Ort – und machten der Party kurz darauf den Garaus. Der Veranstalter bekam unter anderem eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz. „Der Veranstalter hatte anfangs wohl eine entsprechende Liste, aber aufgrund des Andrangs ist ihm das Ganze dann über den Kopf gewachsen“, erklärte Robert Maurer, Dienststellenleiter der Rosenheimer Polizei, auf Anfrage von rosenheim24.de.

Flyer Party Söder entzündet Prutting Haidbichl
Dieser Flyer machte im Vorfeld der Feier in sozialen Netzwerken auf WhatsApp seine Runden. © privat/re

Teures Nachspiel für „Söder-entzündet-Party“?

Die Feier könnte für den 18-Jährigen nun ein teures Nachspiel haben. Ihm droht nun ein Bußgeld in Höhe von bis zu 5000 Euro. Über die genaue Höhe entscheide jedoch das Landratsamt, so Maurer weiter. Allerdings hätten sich Veranstalter und Gäste nach Beendigung der Party „sehr kooperativ“ verhalten und der Abmarsch sei „unproblematisch“ abgelaufen.

Wie viele Leute letztlich genau in Haidbichl zugegen waren, lässt sich wohl nicht mehr ganz genau sagen. Waren es mehr als die in der Polizeimeldung genannten 700? „Es ist durchaus denkbar, dass es mehr waren“, so Maurer. Leser schilderten, dass die genannten 700 „eine sehr freundliche Schätzung ihm (Anm. der Red.: Dem Veranstalter der Party) gegenüber“ gewesen sein sollen. Der Einladungsflyer zur sogenannten „Söder-entzündet-Party“ war laut übereinstimmenden Schilderungen in sozialen Netzwerken und WhatsApp-Gruppen immer wieder weiter geschickt und geteilt worden.

mw/jg

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