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Ausg‘impft is: Impfrate in der Region Rosenheim weit unter Schnitt - Gesundheitsamt-Chef „nicht zufrieden“

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Von: Michael Weiser

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Ausg’impft is! Das Impfzentrum zieht von der Loretowiese ins Malteserhause, der Weg zum Herbstfest ist frei. Beim wirtschaftlichen Verband im „Glückshafen“ wird man sich freuen.
Ausg’impft is! Das Impfzentrum zieht von der Loretowiese ins Malteserhause, der Weg zum Herbstfest ist frei. Beim wirtschaftlichen Verband im „Glückshafen“ wird man sich freuen. © picture alliance/dpa

Zum Testen nach Pang auf den Volksfestplatz, zum Impfen ins Malteserhaus: Die neuen Adressen für die gemeinsamen Einrichtungen von Stadt und Landkreis stehen nunmehr fest.

Rosenheim – „Nach intensiver Suche und positiven Verhandlungen wurden für beide Einrichtungen neue Standorte gefunden“, meldete Christian Schwalm als Sprecher der Stadt am Donnerstagnachmittag.

Sinnbild für die Corona-Pandemie

Die Loretowiese wirkt damit endgültig wie ein Sinnbild für den Umgang mit der Corona-Pandemie in diesen Tagen – raus aus dem Krisenmodus, rein in die Sommer-Sause. Während jedenfalls die Zeltbauten für Corona-Test- und Impfzentrum abgebaut werden, rüstet man rund um der Inntalhalle schon für den Höhepunkt eines Rosenheimer Normal-Jahres, das Herbstfest. Das findet heuer nach zwei Jahren wieder statt, wie berichtet mit der Familie Heinrichsberger als neuen Festwirten in der dann ehemals als Impfzentrum dienenden Inntalhalle. Wann der Abbau an der Loretowiese abgeschlossen ist, sei noch nicht abzuschätzen, sagte Schwalm, das Herbstfest aber sei sicher.

Stadt und Landkreis sind durch den Freistaat angehalten, die Corona-Infrastruktur aufrechtzuerhalten, und zwar zunächst bis Ende des Jahres. Die Zahlen der Impfkampagne lassen an der Notwendigkeit zweifeln. Hans Meyrl ist der Leiter des Impfzentrums, er sieht weiterhin eine gewisse Impfbereitschaft und verzeichnet seit einigen Tagen auch wieder eine „steigende Tendenz“. In den Wochen davor aber war die Nachfrage schwach. Nicht einmal 500 Auffrischungsimpfungen verzeichnete das Staatliche Gesundheitsamt zwischen 3. und 17. Juni, in der ersten Juni-Hälfte, und jeweils nur rund 50 Erst- und Zweitimpfungen.

„Damit kann man nicht zufrieden sein“, sagt Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Gesundheitsamts, zum Gesamtstand der Impfkampagne. „Wir beobachten ein weitgehendes Stagnieren der Impfkampagne sowohl bei der Grundimmunisierung als auch bei den Auffrischimpfungen.“ Die Impfrate in der Region sei weit unterdurchschnittlich.

Landkreis der Impfskeptiker

Das belegen auch die Zahlen seines Amtes. Zwei Drittel der Menschen in Stadt und Landkreis Rosenheim sind zumindest zweimal geimpft, nicht mal die Hälfte der 324.000 Menschen hat die erste Auffrischungsimpfung erhalten. Damit liegen die Rosenheimer bei den Werten des besonders impfskeptischen Sachsen-Anhalt, wohingegen die Werte für den gesamten Freistaat eine Qute von 75 Prozent doppelt Geimpften und 58 dreifach Geimpften ausweist.

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Die hohe Zahl an Infektionen trotz Impfungen ist laut Hierl kein Argument gegen die Impfung. Noch immer biete die Impfung einen „sehr guten Schutz vor schweren Verläufen und Hospitalisierung“, sagt Hierl. Auch vor schweren Folgen bei Long- und Post-Covid schütze die Impfung. Das bestätigt der Romed-Pandemie-Beauftragte, Chefarzt Neurologie Dr. Hanns Lohner vollumfänglich.

Ob die Mahnungen der Experten in Zukunft allerdings wieder mehr Impfwillige zum Impfzentrum bewegen, muss sich erweisen. Bislang war der Mangfallpark eher als Ausgangspunkt für die so genannten „Spaziergänge“ gegen die Corona-Politik bekannt.

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