"Brenna tuats" nach dem Besuch des Verkehrsministers in Rosenheim
Riedering - Über 3.000 Bürger aus dem Landkreis Rosenheim demonstrierten eindrucksvoll, was sie von einem 3. und 4. Neubaugleis in ihrer Heimat halten - nämlich gar nichts:
Verkehrsminister Andreas Scheuer hat sich die Zeit genommen, was die 14 Bürgerinitiativen sehr dankbar zu schätzen wussten.
Doch das Gesicht, das Scheuer in seiner „Nachmittagsbesprechung“ zeigte, war ein ganz anderes, als in seinen Worten, die er zu den Demonstranten vor dem Landratsamt sprach und dort noch Verständnis zeigte. Die Bürgerinitiativen fanden im Sitzungssaal nur noch einen Sitzplatz, ganz hinten, sozusagen am Rande, ohne Tisch, ohne Mikro, ohne Wasserglas.
Bürgerinitiativen sind unzufrieden
"Uns wurde sehr bewusst klargemacht, wo wir stehen, im wahrsten Sinne des Wortes am Rande (der Gesellschaft?). Keine einzige unserer Forderungen wurde erfüllt. Es gibt auch keinen Planungsstopp, es soll so weiter gemacht werden wie bisher. Keinerlei Entgegenkommen, Zugeständnisse oder Verständnis!
Fragen über Fragen tun sich für unsere Bürgerinitiative auf, wie: „Kann Scheuer nicht oder will er nicht?“ Wenn er nicht kann, taucht schon die nächste Frage auf: Warum? Wer steht dahinter und entscheidet das? Das werden doch wohl nicht etwa Baulobbyisten sein? Sollte Scheuer nicht wollen, dann zeigt sich, dass Worte, die der Ehrenvorsitzende Horst Seehofer bei der Übergabe des Parteivorsitzes der CSU am Samstag sprach: "vergesst mir die kleinen Leute nicht!" – alles Schall und Rauch sind.
Heimat ist einzigartig
Oder sollte Scheuer bei der Übergabe des Parteivorsitzes der CSU gar nicht dabei gewesen sein? Es zeigt deutlichst, dass ein Ehrenvorsitzender nicht respektiert wird. Wir Bürgerinnen und Bürger des Inntales zeigen noch den Respekt gegenüber unseren Vorfahren, die unsere Heimat so geschaffen haben, wie sie heute ist, nämlich einzigartig. Und diese Einzigartigkeit ist es wert geschützt zu werden. Das verdeutlicht auch das hohe Tourismusaufkommen in der Region.
Daniela Ludwig hat am Ende der Sitzung versucht den Bogen noch zu den Bürgerinitiativen zu spannen. Ist es ihr gelungen? Die versteinerten Gesichter der Bürgerinitiativen sprachen Bände. Ich könnte sagen, sie war redlich bemüht. Die Bürgerinitiative „brenna tuats“ wird diesen denkwürdigen Nachmittag noch genauestens analysieren, mit den anderen Bürgerinitiativen diskutieren, sich neu formieren und Anlauf nehmen für die nächsten Veranstaltungen."
Pressemeldung der Bürgerinitiaitve „PRO RIEDERING – brenna tuats“