Pläne der Bahn
Brenner-Nordzulauf: Keine guten Nachrichten für Rohrdorf
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Positive Nachrichten? Erfährt der Rohrdorfer Gemeinderat selten, wenn es Informationen über die neuesten Entwicklungen in Sachen Brenner-Nordzulauf gibt. Was die neuesten Planungen sind.
Rohrdorf – Gute Nachrichten zum Brenner-Nordzulauf gab es auch bei der jüngsten Sitzung, bei der Erster Bürgermeister Simon Hausstetter (Bürgerblock) über das jüngste sogenannte Dialogforum berichtete, das Anfang Mai stattgefunden hatte, nicht.
Um die schlechte Nachricht gleich vorwegzunehmen: Lauterbach und Immelberg könnten die Trasse noch näher an ihrer Haustür haben als bislang angenommen. Das befürchten die drei Rohrdorfer Teilnehmer am Dialogforum, neben Bürgermeister Simon Hausstetter auch Jakob Opperer und Michael Hinterbrandner.
Mehrere mögliche Trassen vorgestellt
In diesen Dialogforen stellen die Planer der Bahn jeweils den aktuellen Planungsfortschritt vor. Derzeit geht es um die Vorplanung für den Streckenbereich Innleiten-Kirnstein und damit auch um den Streckenabschnitt, der durch Rohrdorfs Gemeindegebiet laufen soll.
Zwar wurden im Forum mehrere Detailverläufe des Rohrdorfer Trassenabschnitts vorgestellt, die, so die Planer der Bahn, alle gleichwertig geprüft würden.
Trotzdem, so befürchtet der Bürgermeister, scheint sich schon jetzt eine Streckenvariante herauszukristallisieren, denn ihr bescheinigten die Planer „eine mäßige Anzahl an Konflikten mit Strukturen des Umwelt- und Naturschutzes“, sowie „eine Linienführung, die überwiegend in Bereichen mit gutem Baugrund (Molasse) sowie nur in kleineren Teilen von Filzen und Mooren liegt“.
Für die Alternativen hingegen wurde bei der Präsentation im Rahmen des Dialogforums festgestellt, dass es eine „größere Anzahl an Konflikten mit Strukturen des Umwelt- und Naturschutzes“ gäbe. Die Linienführung liege „in größeren Teilen in Bereichen mit schlechtem Baugrund (Seeton) sowie in Bereichen von Filzen und Mooren“.
Das Problem dabei: Die Variante mit den nach Ansicht der Planer geringeren Naturbeeinträchtigungen und dem besseren Baugrund liegt eben deutlich näher an Lauterbach und Immelberg als die anderen Trassen.
Gravierend wird dies vor allem, weil in genau diesem Bereich eine sogenannte Überholstrecke angedacht ist, auf der die schnellen Personenzüge an den langsameren Güterzügen vorbeikommen. Das bedeutet, dass auf einer Strecke von einer Zuglänge – also 750 Metern plus den nötigen Anbindungslängen – vier statt zwei Gleise verlegt werden müssen. Weil solche Überholbereiche nicht in einem Tunnel untergebracht werden können, fällt die theoretische Alternative einer Untertunnelung für diesen Bereich von vornherein flach.
Die Variante in die Landschaft stecken
Für alle Mitglieder des Gemeinderates war die Konsequenz aus dem Bericht des Bürgermeisters über das Dialogforum klar: Die Bürger müssen über diese Planungsvariante informiert werden, und zwar möglichst plastisch.
Maria Haimmerer (CSU) sprach deshalb wohl für alle anderen Ratsmitglieder als sie anregte, den Trassenverlauf im Gelände zu markieren: „Man muss den Bürgern die Dimensionen einer solchen Überholstrecke zeigen und auch, wie nah sie an den Wohnbebauungen von Lauterbach und Immelberg liegen würde“.
Nicht nur Lauterbach wäre betroffen
Es sollte, so Maria Haimmerer, aber auch deutlich gemacht werden, dass das Problem nicht nur diese Ortsteile unmittelbar beträfe. Denn der zu erwartende Baustellenverkehr werde großräumige Straßensperrungen notwendig machen, auch darauf sollte an den entsprechenden Strecken durch Schilder hingewiesen werden.
Bürgerinitiative ist in den Startlöchern
Klar scheint auf jeden Fall, dass es seitens der Bürgerinitiative entsprechende Aktionen geben wird, wie Bürgermeister Simon Hausstetter meinte. Die Initiative habe ihre Führungsmannschaft neu aufgestellt und dieser gehörten nun mit Sepp Brem junior und Andreas Fuihl auch zwei Einwohner Lauterbachs an.