Nach "Tomaten-SEK-Einsatz" in Rohrdorf - Verfahren eingestellt

Rohrdorf - Bei einem Rohrdorfer gab es im vergangenen Jahr einen SEK-Einsatz, weil die Polizei glaubte, er würde Marihuana anbauen. Statt Cannabis fand man Tomatenpflanzen, aber auch noch etwas anderes.
Am 26. März 2018 wurde ein Mann aus Rohrdorf festgenommen als er mit seinem Hund Gassi ging. Anschließend wurde seine Wohnung von einem Spezialeinsatzkommando durchsucht, wie er unserer Redaktion mitteilte. Der Durchsuchungsbefehl der Polizei habe nach seinen Angaben dahingehend gelautet, dass der Verdacht des illegalen Anbaus und Handels mit Betäubungsmitteln bestehe.
"Das waren aber keine Marihuana-, sondern Tomatenpflanzen", erzählt der Rohrdorfer. "Ich habe noch nie etwas mit Drogen zu tun gehabt." Das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln wurde damals bereits eingestellt, wie uns die Staatsanwaltschaft Traunstein bestätigte. "Der Verdacht hat sich nicht bestätigt", so ein Sprecher.
Verfahren wegen Waffenbesitzes eingestellt
Auf Nachfrage unserer Redaktion beim Polizeipräsidium Oberbayern Süd bestätigte uns ein Sprecher diesen Einsatz ebenfalls. "Der Einsatz entstand durch einen Hinweis. Aus taktischen Gründen wurde das SEK dann hinzugezogen. Das hatte nichts mit den Pflanzen zu tun."
Man habe bei dem Einsatz nicht nur diese Pflanzen gefunden, sondern auch Dekowaffen und echte Waffenteile sowie echte Munition, für die der Mann keine Erlaubnis gehabt habe. Gegen ihn lief daher auch ein Ermittlungsverfahren wegen unerlaubtem Waffenbesitz. Das bestätigte auch die Staatsanwaltschaft. Dieses Verfahren wurde nun auch eingestellt. Bei dem Einsatz soll der Rohrdorfer laut Aussage der Polizei auch geäußert haben, dass dieser den deutschen Staat nicht anerkenne.
"Die denken ich bin ein Reichsbürger." Diese Annahme wies er entschieden zurück. Zu dem Waffenfund sagte der Mann: "Ja sie haben meinen Tresor mitgenommen, darin waren zwei Duellierpistolen, Erbstücke. Die darf man aber haben." Er hatte damals einen Anwalt eingeschaltet und bekam jetzt den Brief, dass das Verfahren eingestellt wurde.