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So ist die Corona-Lage in der Region Rosenheim

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Corona in Rosenheim Symbolbild
Corona in Rosenheim Symbolbild © picture alliance (Montage)

Der vorliegende Lagebericht soll die aktuelle Situation in Stadt und Landkreis Rosenheim zu Erkrankungen mit dem neuartigen Coronavirus (COVID-19) widerspiegeln. Die Daten beruhen auf den Meldedaten nach dem Infektionsschutzgesetz bis zum 22.12.2021 24 Uhr. Aufgrund von Aktualisierungen kann es zu Veränderungen kommen. 

Pressemitteilung im Wortlaut

Aktuelle Lage

Das Gesundheitsamt Rosenheim weist darauf hin, dass das Infektionsgeschehen in Stadt und Landkreis Rosenheim seit Anfang Dezember deutlich absinkt. Dem Gesundheitsamt wurden seit dem letzten Wochenbericht täglich zwischen 59 und 209 neue Infektionsfälle gemeldet. Die Zahl der Neuinfektionen hat sich auf diesem Niveau konsolidiert und der steile Rückgang ist vorerst abgebremst. 

Seit dem letzten Wochenbericht mit Stand 16. Dezember 24 Uhr wurden dem Gesundheitsamt 780 neue Fälle (am 16. Dezember 1.309) für Stadt und Landkreis Rosenheim gemeldet und seit dem 14.12. wird die Marke von 500 in der 7-Tage-Inzidenz in der Stadt und im Landkreis seit 15.12. unterschritten. Weit überwiegend sind Ungeimpfte bei den neuen Fällen betroffen, über die Hälfte der positiv Getesteten liegen im Altersbereich zwischen 18 und 59 Jahren. 

Es herrscht weiterhin ein diffuses Ausbreitungsgeschehen, nun aber mit vorerst rückläufiger Tendenz, vor. Die Zahl der Ausbrüche und Infektionsübertragungen sind in Alten-, Pflege- und Behindertenheimen, Kliniken, Schulen und Kitas analog den rückläufigen Neuinfektionen auch zurückgegangen.

Dabei ist der Anteil der positiv getesteten vollständig geimpften Bewohner weiterhin hoch; die Verlaufsformen sind in der Regel milde. Die Hälfte der betroffenen Mitarbeiter in Alten-, Pflege- und Behindertenheimen war ungeimpft. Dagegen sind ein Fünftel der Bewohner ungeimpft bzw. unvollständig geimpft. Es besteht zudem weiterhin dringender Bedarf für Nachhol- und Boosterimpfungen bei Bewohnern und Mitarbeitern. 

Nach Aussage des Ärztlichen Leiters Krankenhauskoordinierung, Dr. Michael Städtler, sind die Belegungszahlen mit COVID-19 auf den Normalstationen und Intensivstationen etwas zurückgegangen. Die Belastung der Intensivstationen ist unverändert sehr hoch, vor allem hat die Belegung mit Notfallpatienten ohne COVID-Bezug zugenommen.

Ein gleiches Bild zeigt sich im gesamten bayerischen Raum. Abverlegungen sind derzeit nicht erforderlich. Die Kliniken in der Region sind bereits an ihrer Leistungsgrenze. Die Lage auf den Intensivstationen im RoMed Klinikverbund ist nach Aussage der Geschäftsführung extrem belastend, die Kapazitäten der COVID-Intensivbetten sind ausgeschöpft, das Personal befindet sich an der absoluten Belastungsgrenze. Planbare Eingriffe müssen verschoben werden.

Infektionsmanagement des Gesundheitsamtes

Die dem Gesundheitsamt gemeldeten Fälle und ihre Haushaltskontakte werden tagesaktuell telefonisch kontaktiert und erhalten ein Schreiben mit Handlungsanweisungen. Die aufwändige Ermittlung und Nachverfolgung von Kontaktpersonen außerhalb des Haushalts der positiv getesteten Person kann vom Gesundheitsamt aufgrund der aktuellen Infektionslage nicht bewältigt werden. Die Fälle werden daher gebeten, ihre engen Kontaktpersonen (z.B. Freundeskreis, Arbeitsstätte) über das erhöhte Ansteckungsrisiko zu informieren und sie zu bitten, ihre Kontakte weitestgehend zu reduzieren sowie sich testen zu lassen.

Informationen und Handlungsanweisungen für SARS-CoV-2-Infizierte, Kontaktpersonen und Verdachtspersonen sind auf der Homepage des Landratsamtes unter https://www.landkreis-rosenheim.de/covid-19/?findTab=#covid-19-informationen-fuer-sars-cov-2-infizierte-kontaktpersonen-und-verdachtspersonen eingestellt. Hier befindet sich auch ein Testberechtigungsschein zum Download (https://www.landkreis-rosenheim.de/corona-testzentrum-terminvereinbarung-wird-dringend-empfohlen/?findTab=#covid-19-corona-testungen-wo-kann-ich-was-erledigen). Beim Auftreten von Symptomen sollen die Kontaktpersonen ärztlichen Rat einholen und sich testen lassen.

Kontaktpersonenermittlungen in Einrichtungen mit gefährdeten Personen, wie zum Beispiel Alten- und Pflegeeinrichtungen, Massenunterkünften und Kliniken werden weiterhin vom Gesundheitsamt durchgeführt.

Bewertung des Infektionsgeschehens:

Das Staatliche Gesundheitsamt Rosenheim bewertet die epidemiologische Lage in Stadt und Landkreis folgendermaßen: „Es gibt drei neue Nachrichten; eine davon ist positiv, zwei sind negativ:

Erstens: Die rückläufige Entwicklung der Infektionszahlen ist weiterhin positiv. Die Kontakt- und Zugangsbeschränkungen scheinen zu wirken. Der Gipfel der vierten Welle, einer Delta-Welle, liegt hinter uns. 

Zweitens: Die Lage in den Kliniken in Stadt und Landkreis hingegen ist weiterhin besorgniserregend. Keinesfalls dürfen wir uns daher hinreißen lassen, aufgrund der sinkenden 7-Tage-Inzidenz ‚Entwarnung‘ zu geben. In der Region Rosenheim stecken sich jeden Tag weiterhin viele Personen mit dem Virus an. Gleichzeitig ist die Impflücke in unserer Bevölkerung viel zu groß, als dass wir einen nennenswerten Bevölkerungsschutz erwarten könnten. 

Drittens: Das Robert Koch-Institut und weitere Experten äußern zunehmend ihre starke Besorgnis, dass es nach dem Jahreswechsel zu einer rasanten Verbreitung der Omikron-Variante in Deutschland kommen wird und damit schwere Verläufe bei Ungeschützten zunehmen werden. Im schlimmsten Fall kann dies zu einem dramatischen Überlaufen der Intensivstationen jenseits der absoluten Kapazitätsgrenzen führen.

Aufgrund der bisherigen Erfahrungen ist von einer verminderten Wirksamkeit der Impfstoffe bei Omikron auszugehen, so dass nur durch eine Booster-Impfung ein ausreichendes Schutzniveau vor schweren Verläufen erreicht wird. Es wäre fatal, die eingeführten Beschränkungsmaßnahmen zu früh zu lockern und dadurch in eine schnell einsetzende, steile fünfte Omikron-Welle zu schlittern. 

Jeder Bürger ist daher aufgerufen, im Alltag alle nicht notwendigen Kontakte zu reduzieren und Reisen zu vermeiden. Sofern Kontakte nicht gemieden werden können, sollten Masken getragen, Mindestabstände eingehalten und die Hygieneregeln beachtet werden. Gleichzeitig muss die Impfrate in der Region enorm gesteigert werden. 

Die Impfung ist eine absolute ethische Verpflichtung. Da hilft kein Schönreden und kein Beharren auf der persönlichen Freiheit. Diejenigen, die noch für Argumente offen sind, müssen jetzt handeln und einen Impftermin zur Nachholimpfung und zur Boosterung vereinbaren.

Impfungen

Insgesamt sind bis zum 22. Dezember in Stadt und Landkreis Rosenheim 116.903 Erstimpfungen, 112.615 Abschlussimpfungen (Zweitimpfung oder einfache Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson) und 35.514 Auffrischungsimpfungen durchgeführt worden. Seit dem 13. Dezember wurden insgesamt 302 Kinderimpfungen im Impfzentrum Rosenheim durchgeführt. 

Seit dem 31.03. bis einschließlich 20. Dezember haben niedergelassene Ärzte insgesamt 226.643 Erst-, Abschluss- und Auffrischungsimpfungen durchgeführt. Die Arztpraxen handeln unabhängig vom Impfzentrum Rosenheim.

Jeder impfwillige Bürger ab 12 Jahren erhält direkt nach der Registrierung die Möglichkeit zur Vereinbarung eines Impftermins im Impfzentrum. Auf diesem Weg ist eine Impfung mit einem überschaubaren zeitlichen Aufwand möglich. Weiterhin dürfen sich alle Bürger für die Impfung gegen COVID-19 unter www.impfzentren.bayern registrieren, ausnahmsweise auch telefonisch unter der Rufnummer 08031/ 365 8899.

Auf diesen Wegen können Termine für Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen vereinbart werden. Impfungen im Impfzentrum können aktuell ohne vorherige Terminvereinbarung durchgeführt werden. Um längere Wartezeiten zu vermeiden, wird eine vorherige Terminvereinbarung allerdings empfohlen. Das Impfzentrum Rosenheim ist nun täglich von 8 bis 17 Uhr, donnerstags zusätzlich bis 21 Uhr, geöffnet. Seit dem 15. Dezember steht die Inntalhalle wieder als Impfzentrum mit zusätzlichen Impfstraßen zur Verfügung, sodass nach der Registrierung in „BayIMCO“ zeitnah neue Impftermine (Zeitrahmen ein bis zwei Wochen) zur Verfügung stehen. 

An den Feiertagen ist das Impfzentrum wie folgt geöffnet:

Wie in der Pressemitteilung vom 1. Dezember berichtet, mussten sämtliche Sonderimpftage ab der Kalenderwoche 49 bis Weihnachten abgesagt werden. Nach derzeitigem Stand können die geplanten Sonderimpftage ab dem 27. Dezember wie geplant stattfinden. Sobald weitere Termine geplant sind, werden auch diese wie bisher auf der Homepage des Landkreis Rosenheim veröffentlicht werden und können unter https://www.landkreis-rosenheim.de/impfzentrum-loretowiese/?findTab=#impfzentrum-loretowiese-sonderimpftage eingesehen werden.  

Der QR-Code für den digitalen Impfnachweis ist weiterhin in teilnehmenden Apotheken (www.mein-apothekenmanager.de) erhältlich. Ggf. auftretende Nebenwirkungen (unerwünschte Wirkungen von Impfstoffen) nimmt das Paul-Ehrlich-Institut über die App „SafeVac 2.0“ und unter https://nebenwirkungen.bund.de/nw/DE/home/home_node.html entgegen

Reiserückkehrer aus Virusvariantengebieten:

Seit dem 24. November sind insgesamt 102 Personen mit Wohnsitz in Stadt und Landkreis Rosenheim aus einem Virusvariantengebiet im südlichen Afrika eingereist. In 60 Fällen war das Reiseland Südafrika, in 27 Fällen Namibia und einmal Simbabwe, sowie 14 Fälle aus Großbritannien. 

Vier Personen wurden bislang mittels Genomsequenzierung positiv auf die Omikron-Variante getestet. (Wir bitten um Verständnis, dass eine Korrektur zur Vorwoche vorgenommen werden musste: ein externer Fall und ein nicht bestätigter Verdachtsfall wurden abgezogen)

Fallzahlenentwicklung

Seit dem letzten Wochenbericht mit Stand 16. Dezember 24 Uhr wurden dem Gesundheitsamt 780 neue Fälle (am 16. Dezember: 1.309) für Stadt und Landkreis Rosenheim gemeldet. Bisher sind insgesamt 43.118 Fälle von COVID-19 in Stadt und Landkreis Rosenheim aufgetreten (Landkreis: 34.628, Stadt: 8.490). Mittlerweile wurde bei mindestens 26.445 Personen eine Genesung* dokumentiert.

718 Personen (am 16. Dezember: 684) sind bis zu diesem Zeitpunkt an der Erkrankung gestorben (Landkreis: 623, Stadt: 95). Von den Verstorbenen waren 32 (am 16. Dezember 29) Personen unter 60 Jahren. 476 (am 16. Dezember: 453) Verstorbene waren über oder gleich 80 Jahre alt. Dem Gesundheitsamt wurden 34 Personen (am 16. Dezember: 25) gemeldet, die seit dem letzten Wochenbericht verstorben sind. Drei Personen waren unter 60 Jahre und 23 Personen waren über 80 Jahre. 16 der verstorbenen Personen war in einem Heim betreut worden.

169 (am 16.12.2021: 215) COVID-19-Patienten werden aktuell in Stadt und Landkreis Rosenheim stationär behandelt. Hiervon befinden sich 28 Patienten (am 16.12.2021: 32) auf einer Intensivstation.  Die 7-Tage-Inzidenz (Fälle pro 100.000 Einwohner während der letzten 7 Tage) liegt mit Stand 23.12.2021 (0:00 Uhr) für die Stadt Rosenheim bei 339,67 (am: 16. Dezember 353,82), für den Landkreis Rosenheim bei 356,10 (am: 16. Dezember 414,18).

* Mit den Begriffen „Genesung und Genesene“ werden „nicht aktive Fälle“ bezeichnet. Es handelt sich dabei nicht um „Genesene im Sinne des § 2 Nr. 3 der COVID-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmenverordnung“. Somit sind diese Personen – sofern nach einem halben Jahr nach der akuten Infektion keine zusätzliche Impfung erfolgt ist – grundsätzlich nach 6 Monaten wieder empfänglich für eine Infektion anzusehen.

Grafik: 7-Tage-Inzidenz Stadt und Landkreis Rosenheim
Grafik: 7-Tage-Inzidenz Stadt und Landkreis Rosenheim © LRA Rosenheim
Bettenbelegung der Kliniken in Stadt und Landkreis Rosenheim mit COVID-19-Patienten seit 17.08.2021
Bettenbelegung der Kliniken in Stadt und Landkreis Rosenheim mit COVID-19-Patienten seit 17.08.2021 © LRA Rosenheim
Grafik: Altersstruktur der gemeldeten COVID-19-Fälle seit 1. Dezember
Grafik: Altersstruktur der gemeldeten COVID-19-Fälle seit 1. Dezember © LRA Rosenheim
Grafik: Gemeldete Verstorbene an und mit einer COVID-19-Diagnose seit Pandemiebeginn
Grafik: Gemeldete Verstorbene an und mit einer COVID-19-Diagnose seit Pandemiebeginn © LRA Rosenheim
Grafik: Altersstruktur der Todesfälle an und mit COVID-19 seit Pandemiebeginn
Grafik: Altersstruktur der Todesfälle an und mit COVID-19 seit Pandemiebeginn © LRA Rosenheim

Verteilung der Gesamtzahl der Fälle und der Genesenen auf die Gemeinde:

Bei der berichteten Verteilung der Fälle auf die Gemeinden kann es durch festgestellte Ausbrüche z.B. in Pflegeeinrichtung zu einer deutlich höheren Fallzahl kommen als in umliegenden Gemeinden. Im Rahmen von Reihenuntersuchungen werden hier Fälle entdeckt, die in anderen Gebieten nicht entdeckt wurden, so dass die Fallzahlen kein Abbild der Erkrankungen in der Bevölkerung darstellen. Hierbei werden auch Personen positiv getestet, die einen Verlauf ohne Symptome zeigen. Zusätzlich kann das Testverhalten zu regionalen Unterschieden führen. Deshalb kann man im Moment keine Rückschlüsse auf eine höhere oder niedrigere Gefahr in den unterschiedlichen Gemeinden ziehen. Aufgrund von Aktualisierungen kann es zu Veränderungen kommen.

GemeindeFälleGeneseneDifferenz der Fälle zur Vorwoche
Albaching273153+3
Amerang475272+16
Aschau im Chiemgau641374+7
Babensham444262+3
Bad Aibling26141609+32
Bad Endorf1038576+23
Bad Feilnbach1383841+15
Bernau am Chiemsee873455+12
Brannenburg819537+20
Breitbrunn am Chiemsee176107+1
Bruckmühl19801216+34
Chiemsee930
Edling571339+10
Eggstätt360220+2
Eiselfing437272+6
Feldkirchen-Westerham1116662+20
Flintsbach am Inn441282+7
Frasdorf487272+8
Griesstätt428243+3
Großkarolinenfeld920544+18
Gstadt am Chiemsee14898+3
Halfing480260+13
Höslwang212127+5
Kiefersfelden841556+27
Kolbermoor24611470+56
Neubeuern465269+2
Nußdorf am Inn351231+3
Oberaudorf633443+9
Pfaffing612375+15
Prien am Chiemsee1314715+19
Prutting398248+4
Ramerberg20397+4
Raubling1304844+11
Riedering933558+14
Rimsting461253+5
Rohrdorf am Inn851531+17
Rosenheim84905679+142
Rott am Inn604318+14
Samerberg437255+12
Schechen760490+12
Schonstett201126+4
Söchtenau513319+7
Soyen424278+7
Stephanskirchen1153729+15
Tuntenhausen1037612+9
Vogtareuth410246+14
Wasserburg am Inn17621008+41

Weitere Berichte zur Situation in Bayern und Deutschland finden Sie auf den Seiten des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und des Robert Koch-Instituts:
https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/coronavirus/karte_coronavirus/index.htm

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Fallzahlen.html

Pressemitteilung LRA Rosenheim

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