Diskussion im Gemeinderat Stephanskirchen
„Wir durften ja nicht komplett ablehnen“: Nicht alle wollen die Kraglinger Spange
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Der Bürgermeister ist glücklich. Die Gemeinderäte sind es nicht alle. Ist die Kraglinger Spange die Rettung der Stephanskirchener Ortsmitte oder vergebens versiegelte Fläche?
Stephanskirchen - Die Kraglinger Spange, die die Miesbacher mit der Vogtareuther Straße verbinden soll, ist seit mindestens einem Dutzend Jahren Thema in der Gemeinde. Einig über Sinn und Notwendigkeit waren sich die Kommunalpolitiker beileibe nicht immer. Und sie sind es auch heute nicht.
Bürgermeister Karl Mair (Parteifreie) ist erleichtert, dass die Entscheidung für die Kraglinger Spange gefallen ist. „Ich gehe von einer deutlichen Erleichterung in Gehering und Schloßberg entlang der Salzburger Straße aus“, sagte er in der jüngsten Gemeinderatssitzung, „gerade, wenn ich sehe, was da so täglich an meinem Bürofenster vorbeifährt“. „In Gehering vielleicht. Aber in Schloßberg sicher nicht“, widersprach seine Stellvertreterin Steffi Panhans (SPD).
Mair meinte, die Kraglinger Spange werde mehr Leute über die Umgehung nach Rosenheim hinein führen, nicht mehr den Schloßberg hinunter. Allerdings: Vor der Einmündung der Kraglinger Spange geht rechts die Wasserburger Straße ab. Eine erfahrungsgemäß gerne genommene Abkürzung in Richtung der Rosenheimer Stadtmitte.
Als es um das Thema ging, dass die Anwohner von Lack, Niedernburg, Aign, Lochen, Ziellechen oder Holzhausen, den Weilern zwischen Stephanskirchen und Griesstätt, durch die Kraglinger Spange womöglich noch mehr Verkehr vor der Haustür abbekommen, verwies Christian Hausstätter aus dem Bauamt auf ein Gutachten. Das hatte Professor Harald Kurzak angefertigt, es ist im Planfeststellungsbeschluss der Regierung von Oberbayern zitiert. Demnach steigt die Belastung für die Weiler im Norden nur um 100 Pkw und neun Lkw pro Tag, so Hausstätter. Was Steffi Panhans durchaus als Bestätigung sah. Nach ihrer Einschätzung bringt die Kraglinger Spange der Gemeinde Stephanskirchen wenig bis nichts.
Janna Miller (Die Grünen) erinnerte daran, dass keine Trassenvariante eine Mehrheit im Gemeinderat gehabt habe. „Aber die Option, die Spange komplett abzulehnen, hatten wir damals nicht.“