Krankenpfleger Michael Widl im Interview

Krankenpfleger Michael Widl ist selbstständiger Berater bei Promedica. In seinem Beruf hat er erlebt, dass gute Pflege manchmal Wunder vollbringt.
Pilot, Sanka-Fahrer, Basketballprofi – was wollten Sie als Kind werden?
Michael Widl: Nicht schlecht geraten! Ich wollte Sanitäter im Rettungshubschrauber werden.
Hatten Sie in der Jugend Berührungspunkte mit dem Thema „Pflege“?
Michael Widl: Ja, das liegt bei uns in der Familie. Meine Großtante ist Krankenschwester und mein Vater hat sich ehrenamtlich beim Roten Kreuz engagiert. Mir selbst war es schon immer wichtig, sich gegenseitig zu helfen.
Nach dem Schulabschluss und einem „Hineinschnuppern“ in handwerkliche Berufe haben Sie ein Praktikum in der Schön Klinik Vogtareuth absolviert. Was genau haben Sie da gemacht?
Michael Widl: Ich habe in der Reha-Station gearbeitet. Zuerst waren meine Aufgaben typische „Zivi“-Tätigkeiten wie Fahrdienst. Doch schon kurz später durfte ich auch in der Pflege mithelfen.
Was hat Sie so begeistert, dass Sie Krankenpfleger werden wollten?
Michael Widl: Das waren gleich mehrere Aspekte. Zum einen ist die Schön Klinik Vogtareuth sehr multikulturell, was Personal und Patienten angeht. Das hat mich fasziniert.
Durch meine Englischkenntnisse ist auch die Kommunikation gut gelungen. Dann hat mich der Umgang mit den Patienten sehr erfüllt.
Deren Dankbarkeit hat mir das Gefühl gegeben, wirklich etwas Gutes zu leisten. Nicht zuletzt spürte ich eine große Wertschätzung durch die Kollegen, da ich auf der Station richtig mit anpacken konnte.
Danach folgte unter anderem die einjährige Ausbildung zum Krankenpflegerhelfer im kbo-Inn-Salzach-Klinikum in Gabersee, bis Sie Ihre dreijährige Ausbildung zum examinierten Gesundheits- und Krankenpfleger im RomedKlinikum Wasserburg angetreten haben. Dort haben Sie nicht nur den Beruf noch fundierter erlernt, sondern auch Ihre jetzige Ehefrau kennengelernt…
Michael Widl: Ja, genau! Während meiner Ausbildung habe ich meine Frau Reem kennengelernt. Reem kommt aus Jordanien und praktizierte dort als Ärztin. Im Wohnheim waren wir Nachbarn.
Zuerst war die Beziehung rein freundschaftlich, doch bald hat sich gezeigt, dass Reem meine Liebe fürs Leben ist. Wir haben 2015 geheiratet und haben zwei Kinder: Miriam ist heute fünf und Josef ist eineinhalb Jahre alt.
Mit dem Gesellenbrief in den Händen haben sie sich als freier Krankenpfleger selbstständig gemacht. Wie darf ich mir das vorstellen?
Michael Widl: Man ist dort, wo Not am Mann ist. Ich arbeitete in Flüchtlingsheimen, in der Kinderklinik, in Pflegeeinrichtungen für Senioren und Krankenhäusern. Mich hat das total erfüllt.
Der einzige Wehrmutstropfen war die Entfernung zu meiner Familie. Schließlich konnte ich mir nicht immer aussuchen, wo mein Einsatzort sein sollte.
Die Familie ist ihnen sehr wichtig. Das bezieht auch die Angehörigen Ihrer Frau ein, die in Jordanien leben. Dort konnten Sie eine Erfahrung machen, die Ihnen die Wirkung kompetenter Pflege vor Augen geführt hat …
Michael Widl: Richtig! Das war Ende 2019, als sich in Jordanien die bewegteste Geschichte meines Lebens ereignete. Ich war mit meiner Frau hingereist, um meinem Schwiegervater beizustehen.
Es ging ihm nach einer fehlerhaften Thrombosebehandlung sehr schlecht, er war bettlägerig und die Ärzte gaben ihm schlechte Chancen. Ich pflegte ihn mit all meiner Liebe, und natürlich dem Wissen und der Erfahrung, die ich im somatischen Bereich gesammelt hatte.
Dann passierte Unglaubliches: Er wurde gesund – genau genommen sogar putzmunter! Da wurde mir einmal mehr bewusst, dass die Medizin auch Grenzen hat und die Pflege so viel bewirken kann.
Dieses „mehr bewirken wollen“ – war das auch der Grund, warum Sie Ihre beruflichen Weichen nun umgestellt haben?
Michael Widl: Genau! Ich bin seit Oktober 2021 selbstständiger Berater bei Promedica Plus mit Büro in Wasserburg. Konkret vermittele ich Pflegekräfte für die häusliche Betreuung und zeige Wege der finanziellen Unterstützung, damit pflegebedürftige Menschen möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen können.
Wie wichtig es ist, Unterstützung zu bekommen, habe ich kürzlich erst am eigenen Leib erfahren. Denn nach einem Motorradunfall war ich kurzzeitig selbst auf Pflege angewiesen.
Was ist Promedica?
Michael Widl: Die Promedica24-Gruppe ist europäischer Marktführer im Bereich der Betreuung von Senioren durch osteuropäische Betreuungskräfte im eigenen Zuhause. Ich als Franchise-Unternehmer biete diese Betreuungsleistungen unter dem deutschen Anbieter Promedica Plus hier in der Region an.
Als Regionalberater besuche ich Familien vor Ort und zeige Möglichkeiten der häuslichen Betreuung durch unsere Mitarbeitenden auf. Unsere osteuropäischen Betreuer arbeiten in Festanstellung und wurden an der Promedica-Sprachakademie ausgebildet.
Außerdem erarbeite ich mit den Familien Wege für die finanzielle Unterstützung – zum Beispiel, um den Umbau eines Badezimmers oder die Ausstattung mit einem Treppenlift zu ermöglichen.
Im Sozialgesetzbuch 11 steht, dass die häusliche Pflege der stationären Unterbringung vorzuziehen ist. Das wird in der Realität leider oft nicht umgesetzt, weil es kompetenter Hilfe im Alltag bedarf.
Nach langer Tätigkeit als Pflegekraft versuche ich nun als Regionalberater, dem Pflegenotstand entgegenzuwirken.

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