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Schnee & Matsch: Schmuddelwetter im Anflug

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Wiesbaden - Siffiges Schmuddelwetter, rutschige Straßen, Schnee aber auch Matsch. Das alles könnten uns die nächsten Tage bringen:

Nach tagelangem Westwindwetter mit viel Sturm (siehe dazu die „Frage zum Wochenende“ weiter unten), Regen und frühlingshaften Temperaturen wird es nun langsam kälter. Richtiges Winterwetter mit Dauerfrost und einer Schneedecke bis ins Flachland ist allerdings weiterhin nicht in Sicht.

„Die nächsten Tage bringen in der Tat siffiges Schmuddelwetter. Die Temperaturen liegen nachts häufig um oder unter null Grad. Dann kann es auf den Straßen rutschig werden. Hier und da kann es in der Nacht auch mal bis runter schneien. Doch am Tag werden in Lagen unter 500 m durchweg Werte über null Grad erwartet und es wird ziemlich matschig“, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net.

Die kommenden Tage im Detail:

Freitag: 6 bis 11 Grad, in einem Streifen vom Südwesten bis in den Nordosten ab und zu Regen, nördlich und südlich davon meist trocken

Samstag: 4 bis 8 Grad, am Alpenrand und in Bayern über 400 bis 500 m zeitweise Schneefall, sonst einzelne Schneeregen- und Regenschauer

Sonntag: 2 bis 7 Grad, nass-kaltes Schmuddelwetter, zwischendurch auch mal Sonnenschein, im Nordwesten einzelne Schauer

Montag: 2 bis 5 Grad, von West nach Ost etwas Schneeregen oder Regen, oberhalb 300 bis 400 m Schnee

Dienstag: 0 bis 4 Grad, Sonne und Wolken im Wechsel, örtlich Schneeregen- oder Regenschauer

Wetterexperte Jung mit den Aussichten:

Die Temperaturen gehen in der zweiten Wochenhälfte wahrscheinlich noch etwas zurück. So wirklich sicher ist das allerdings nicht. Ohnehin kündigt sich zum Monatswechsel schon wieder eine spürbare Milderung an. Ob der Winter im Februar dann endlich doch noch zuschlägt ist derzeit allerdings noch offen. Der Langfristtrend sieht allerdings eher einen zu milden Februar auf Deutschland zukommen.

Der Januar ist bisher jedenfalls rekordverdächtige 4,3 Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt. In Ostdeutschland liegen die Temperaturen zum Teil sogar bis zu sechs Grad über dem Durchschnitt.

Die Frage zum Wochenende: Warum weht so viel Wind?

Er weht zwischen Tiefs und Hochs, trocknet unsere Wäsche schnell, transportiert Pflanzensamen in die Ferne. Er kann aber auch überhandnehmen, wenn zerstörerische Stürme wüten. Wind hatten wir in letzter Zeit mehr als genug, doch warum?

Der Wind kommt dadurch zustande, dass in benachbarten Gebieten unterschiedliche Luftdruckverhältnisse herrschen. In der einen Region steigt Luft auf, was mit der Entstehung eines Tiefs einhergeht. Dabei kühlt sie ab, bildet Regenwolken und fließt in großen Höhen schließlich nach außen hin weg. Woanders ist es genau umgekehrt. Dort sinkt Luft aus größeren Höhen dann wieder ab und erwärmt sich, die Wolken lösen sich auf. Gleichzeitig steigt dabei der Luftdruck am Boden, ein Hoch bildet sich.

Um diesen Luftdruckunterschied nun auszugleichen, setzt Wind ein. Der Wind weht vom höheren zum niedrigen Druck. Dies kann aber nicht immer auf geradem und direktem Weg geschehen, andernfalls könnten erst gar nicht große Luftdruckdifferenzen entstehen, sondern würden umgehend wieder ausgeglichen, und es gäbe kein Wetter in dieser Form. Vielmehr wird der Wind durch die Erdbewegung und die Reibung entlang der Erdoberfläche erheblich abgelenkt und nimmt einen Umweg. Auf der Nordhalbkugel weht dabei die Luft mit einer Drehbewegung aus einem Hoch im Uhrzeigersinn heraus und in ein Tief gegen den Uhrzeigersinn hinein.

Je mehr Luft in einem Tief nach oben und dann seitwärts nach außen transportiert wird, desto stärker entwickelt es sich. Das Hoch lebt umgekehrt vom Nachschub an Luft von oben. Je stärker dieser Nachschub, das Absinken der Luft ausfällt, desto höher steigt der Luftdruck in diesem Hochdruckgebiet. Und je stärker nun die Luftdruckwerte pro Raumeinheit voneinander abweichen, desto höher ist die daraus resultierende Windgeschwindigkeit. Sturmträchtige Lagen sind anhand der Drängung von Linien gleichen Luftdrucks, den sogenannten Isobaren, auf der Bodenwetterkarte zu identifizieren. Je dichter die Linien verlaufen, desto stärker weht der Wind.

Als Messgerät zur Ermittlung der Windgeschwindigkeit dient hauptsächlich das Anemometer. Die Angaben erfolgen in Metern pro Sekunde oder Kilometern je Stunde. Manchmal gibt man die Windgeschwindigkeit auch in Knoten an.

In den letzten Wochen treffen über dem Atlantik wiederholt subtropische Luft aus dem Raum der Azoren und Polarluft aus dem Raum von Neufundland oder Grönland aufeinander und lassen mächtige Sturmtiefs entstehen. Diese wandern vor allem über den Norden und Westen Mitteleuropas hinweg, südlichere Ableger aber mitunter auch über die südlichen Landesteile.

In den nächsten Tagen beruhigt sich bei uns die Lage, die Isobarenabstände vergrößern sich, und der Luftdruck nimmt in den südlichen Regionen Europas ab. Erst ab Dienstag nähert sich ein neues Tief dem Nordwesten des Landes.

Pressemeldung wetter.net

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