Rosenheim - Nach 15 Jahren als Geschäftsführer des City-Managements geht Günter Boncelet in den Ruhestand. Doch er hat noch einen großen Plan für die Rosenheimer Altstadt:
Die Jahreshauptversammlung des Vereins City-Management Rosenheim eröffnete der Erste Vorsitzende Paul Adlmaier mit einem ganz persönlichen Anliegen. Er dankte der "guten Seele des Vereins", Michaela Frei, die der Verein nach schwerer Krankheit endlich wieder willkommen heißen konnte.
Der Verein, der vor 15 Jahren von 20 Personen gegründet wurde, habe mittlerweile 230 Mitglieder, so Adlmaier. "Ich will ein Kümmerer sein", habe Günter Boncelet damals in einem seiner ersten Interviews als City-Manager gesagt. Das beeindrucke Adlmaier noch heute. Beim Blick in die Zukunft machte Adlmaier deutlich, dass die Sorge vieler Bürger hinsichtlich der Erweiterung des Bahnhofsgeländesverständlich sei und betonte dabei, dass dies mit "Maß und Ziel" erfolgen müsse.
Boncelet: Altstadt verdient ein eigenes Fest
Geschäftsführer Günter Boncelet verkündete stolz, dass die zahlreichen Veranstaltungen des Vereins - "Rosenheim in Bewegung" oder auch "Rosige Zeiten in der City" - bei den Bürgern besonders gut ankamen. Mit dem Projekt "Rosenheim in Bewegung" wolle man sich nun auch erstmals für den bayerischen Stadtmarketingpreis bewerben. In diesem Jahr geht es am 24. und 25. Mai dann auch um "Mobilität bei Immobilität".
Als kleiner Misserfolg wurde das Stadtfest 2013 gewertet, da man leider aufgrund des Wetters Abstriche machen musste.
Da die Entwicklungen der Rosenheimer Altstadt so positiv verlaufen sind, ist Boncelet der Meinung, dass die Altstadt ihr eigenes Fest verdient habe. Deswegen plant er ein separates Altstadtfest für Rosenheim. Dabei sollen sich Altstadtfest und Stadtfest jährlich abwechseln.
Zum Abschluss teilte Boncelet mit, dass er nächstes Jahr mit "bestem Gewissen" in den Ruhestand treten wird.
Nach den Kassenberichten des Schatzmeisters, lauschte der gut besuchte Saal des Kultur- und Kongresszentrums dem Vortrag der Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer zum Thema "Zur Situation der Kommune im Jubiläumsjahr". Bauer sehe mit Sorge, dass immer mehr Rosenheimer befürchten, sich zur "Schlafstadt" im Schatten Münchens zu entwickeln. Sie betonte, dass Rosenheim das nötige Selbstbewusstsein habe, um sich als etabliertes regionales Wirtschaftszentrum weiterhin durchzusetzen. Dabei sei der Ballungsraum München nicht als Konkurrent zu sehen, da mittlerweile tausende Pendler aus Rosenheim dort ihr Geld verdienen würden. Sie beendete ihre Rede mit den Worten "Optimismus ist Pflicht".
Als letzter Redner trat Oliver Döser ans Mikrofon. Als Geschäftsführer des OVB Medienhauses betonte er, dass die Printmedien längst nicht "tot" seien. "Print ist regional", betonte Döser, und laut einer Umfrage greifen immer noch 50 Prozent zur Tageszeitung als erste Informationsquelle für das regionale Geschehen. Natürlich freue er sich darüber, dass es bei den Onlineportalen (rosenheim24, wasserburg24 innsalzach24, bgland24, chiemgau24) in den letzten Jahren zu einem überproportionalen Wachstum kam, besonders durch Smartphone-Nutzer. Aber ovb24 stehe in keinerlei Konkurrenz zu den Printausgaben der Heimatzeitungen, sondern sei eine "wertvolle Ergänzung", besonders für die junge Leserschaft.