1. rosenheim24-de
  2. Rosenheim
  3. Rosenheim Stadt

Fehlende Busanbindung an neuen Zugang des Romed-Klinikums in Rosenheim sorgt für Ärger

Erstellt:

Von: Anna Heise

Kommentare

RoMed-Klinikum Rosenheim (Archivbild)
Das RoMed-Klinikum Rosenheim. © re

Das Romed-Klinikum hat Anfang des Jahres den Neubau seines Hauses 2 eröffnet und den Haupteingang in die Ellmaierstraße verlegt. Der Stadtverkehr fährt allerdings nach wie vor den alten Eingang in der Pettenkoferstraße an. Diskussionen darüber hat es jetzt auch in der jüngsten Stadtrats-Sitzung gegeben.

Rosenheim – Maria Dürmeier-Loos (88) ist immer noch empört. So empört, dass sie sich erst an unsere Zeitung und einige Tage später an Stadtrat Franz Opperer (Grüne) gewandt hat. Grund für ihren Unmut ist die Busverbindung zum Romed-Klinikum. Dort hat sie vor einigen Tagen ihren Mann besucht. Für den Hinweg habe sie sich ein Taxi genommen, zurück nach Hause wollte die 88-Jährige mit dem Bus fahren.

„Ich habe dann bei 30 Grad an der Bushaltestelle vor dem Klinikum gewartet“, erinnert sie sich. 40 Minuten lang stand sie dort. Von einem Bus fehlte jede Spur.

„Nicht jeder kann sich Geld für ein Taxi leisten“

Schließlich habe man sie darauf aufmerksam gemacht, dass die Haltestelle nicht angefahren wird. Für die 88-Jährige ein Unding. „Ich finde es unmöglich, dass das Klinikum nicht an den öffentlichen Verkehr angeschlossen ist.

Nicht jeder kann sich ein Taxi leisten“, sagt Maria Dürmeier-Loos. Sie sei dann bis zur nächsten Haltestelle gegangen, von dort bis zum Busbahnhof gefahren, umgestiegen und mit einem anderen Bus nach Westerndorf St. Peter. Eine Strapaze für die 88-Jährige. „Dass ich das überlebt habe, ist wirklich Glück“, sagt sie am Telefon.

Nachfragen ohne Rückmeldungen

Im Klinikum selbst weiß man von dem Problem, verweist aber an den Rosenheimer Stadtverkehr. Und auch hier ist die fehlende Anbindung bekannt. „Seitdem ich gehört habe, dass der Haupteingang des Klinikums verlegt werden soll, habe ich um die Berücksichtigung des Busses gebeten. Leider ohne Erfolg. Es wurde auf den noch frühen Planungsstand hingewiesen“, sagt Geschäftsführer Ingmar Töppel. Auch spätere Nachfragen seien, so sagt er, ohne Rückmeldungen geblieben. Jetzt ist der neue Eingang fertig.

Keine Wendemöglichkeiten

Mit Haltestellenschild, dafür ohne direkte Anbindung. Bis jetzt. Denn laut der Stadt soll die Haltestelle vor dem neuen Haupteingang angefahren werden, sobald der Stadtverkehr seine Tour so legen kann, dass der neue Standort in eine Route aufgenommen werden kann. Doch genau hier scheinen die Meinungen auseinanderzugehen. „Nur ein Haltestellenschild aufzustellen bringt nichts, man muss es auch anfahren können“, kritisiert Stadtverkehr-Geschäftsführer Töppel. So gebe es an dieser Stelle keine Wendemöglichkeiten für die Linie 6, die weiterführt in Richtung Erlenau. Eine Weiterfahrt in die Innstraße sei deshalb wenig sinnvoll.

200 Meter bis zum Haupteingang

„Aktuell ist das Klinikum weiterhin mit der Linie 6 angebunden. Es sind rund 200 Meter bis zum Haupteingang“, sagt Töppel. Derzeit werde von der Verkehrsbehörde geprüft, ob man die Haltestelle noch „ein paar Meter näher an den Fußweg“ verlegen kann.

Auch Regionalverkehr fährt Haltestelle nicht an

„Weil man auch mit dem Umlandverkehr nicht im Vorfeld geredet hat, wird das neue Haltestellenschild auch vom Regionalverkehr nicht angefahren“, sagt Töppel. Für die Masse der Fahrgäste – etwa Schüler – liege die bisherige Haltestelle Ellmaierstraße günstiger. Eine Änderung der Linienführung mache in seinen Augen deshalb wenig Sinn. Heißt: Die Haltestelle vor dem neuen Eingang würde auch in Zukunft nicht angefahren werden.

Es ist eine Situation, die Grünen-Stadtrat Franz Opperer so nicht hinnehmen will. In der jüngsten Sitzung des Stadtrates fragte er bei der Verwaltung deshalb nach, wie es sein könne, dass es für einen „derart wichtigen Ort keine Busanbindung gibt“.

Robert Multrus, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler/UP, erinnerte daran, dass er das Problem bereits angesprochen hatte, als er die Planungen gesehen hat. „Wenn dort keine Busse fahren, müssen die Haltestellenschilder weg“, sagte er.

„So geht es nicht“

Seine Fraktionskollegin Beate Burkl, die Mitglied im Romed-Aufsichtsrat ist, sagte, dass bereits während der Planung des Neubaus gefordert worden sei, dass der Bus den neuen Haupteingang anfährt. „Warum das nicht umgesetzt wurde, weiß ich nicht. Aber so geht es nicht“, sagte sie. Das findet übrigens auch Maria Dürmeier-Loos.

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion