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Fortschritte beim neuen Gewerbegebiet Süd

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Im geplanten Gewerbegebiet Süd kann der Pendler-Parkplatz für die Landesgartenschau nicht angelegt werden, denn noch fehlt die Erschließung. Deshalb hat die Stadt einen neuen Standort bestimmt. © Grafik : Karthografischer Verlag Huber & Steuerer

Rosenheim - Wenn alles nach Plan läuft, kann sich im nächsten Jahr endlich der erste Betrieb im neuen Gewerbegebiet Süd ansiedeln. Um dort einen Pendlerparkplatz für die Landesgartenschau anzulegen, reicht die Zeit allerdings nicht mehr.

Die auswärtigen Besucher, die von der Autobahn kommen, sollen stattdessen westlich der Bundesstraße 15, nördlich der Grünfeldstraße, rund 500 Parkplätze vorfinden.

Die Planungen für das 87.000 Quadratmeter große Gewerbegebiet im Süden der Stadt reichen zurück bis Anfang der 90er-Jahre. 16 Eigentümer unter einen Hut zu bringen, ist nicht einfach. Die Preisvorstellungen Einzelner wichen, wie Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer es einmal formulierte, "himmelweit" von dem ab, was die Stadt sich vorstellte. Im Dezember 2002 erklärte sie, die Stadt werde das Grünland nur dann in Gewerbeflächen umwandeln, wenn die Grundstücksbesitzer sich auf die Preisvorstellungen der Stadt einlassen würden.

Das half offenbar. Über den Wert und die Aufteilung der Flächen konnten sich die Eigentümer aber nicht untereinander einigen. So musste die Stadt ein offizielles Umlegungsverfahren in die Wege leiten. Ein siebenköpfiger Umlegungsausschuss mit der Oberbürgermeisterin als Vorsitzenden, zwei vom Stadtrat benannten Mitgliedern des Gremiums sowie Juristen und Immobilienspezialisten wurde gegründet.

Ein solches Umlegungsverfahren ist kompliziert: Die Stadt überplant das gesamte Gebiet und bestimmt die Flächen für die Erschließung. Der Wert für die von den 16 Eigentümern eingebrachten Flächen wird auf der Basis eines Gutachtens ermittelt.

Ausgerechnet in der Phase, als dieses Wertgutachten kurz vor dem Abschluss stand, schied Anfang 2009 der damit beauftragte Gutachter, gleichzeitig Mitglied des Umlegungsausschusses, aus persönlichen Gründen aus. Ein neuer Gutachter musste das Verfahren komplett neu aufrollen. Nicht zuletzt deshalb geriet die Planung in Verzug.

Jetzt aber liegt das neue Wertgutachten vor. Nach Einschätzung von Baudezernent Helmut Cybulska könnte die Erschließung nach dem jetzigen Stand der Dinge im Frühjahr 2011 beginnen. Voraussetzung ist nicht nur, dass die Eigentümer mit der Bewertung einverstanden sind. Es müssen auch die Mittel im Haushalt der Stadt eingestellt werden. Wenn die Erschließung auch zu 90 Prozent von den Eigentümern zu zahlen ist, muss die Stadt das Geld dafür doch vorschießen.

Der Mangel an Gewerbeflächen ist bekannt. Rosenheim erstreckt sich auf einer Fläche von 37,25 Quadratkilometern. Von den kreisfreien Städten in Bayern ist nur Schweinfurt noch kleiner. Die städtische Wirtschaftsförderungsstelle registriert aktuell 120 Firmen auf Standortsuche in Rosenheim. Rechnerisch fehlen 290.000 Quadratmeter unbebaute Gewerbeflächen.

Nachdem die Erschließung des Gewerbegebiets bis zum Frühjahr 2010 nicht gesichert ist, entsteht dort auch nicht der Parkplatz für die Gäste der Landesgartenschau. Diesen legt die Stadt nun stadtnäher an, im Dreieck westlich der Bundesstraße 15, nördlich der Grünfeldstraße. Zwischen Landesgartenschau und Parkplatz verkehren dann die Pendelbusse. Nach Abschluss der Landesgartenschau soll die bekieste Parkplatzfläche renaturiert und wieder landwirtschaftlich genutzt werden.

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